Vor einigen Stunden verkündete Raekwon Davis überraschenderweise, dass er auch in der kommenden Saison Spieler der Alabama Crimson Tide sein wird. Damit verzichtet Davis an der Teilnahme am NFL-Draft 2019. Die Entscheidung im Anschluss zu dem verlorenen Championship Game gegen die Clemson Tigers scheint zuallererst sehr widererwartend zu sein. Denn der 6’7″ große Defensive End zählte für viele Draftexperten zu einer Reihe von Spielern, die bereits in der ersten Draftrunde von einem NFL ausgewählt hätte werden können.
Betrachtet man die Entscheidung des Juniors jedoch genauer, ist diese gleich sehr viel nachvollziehbarer. Der kommende NFL-Draft 2019 wird ohne Frage ein Draft mit sehr vielen Defensive-Talenten. Insbesondere auf der Position des Defensive Ends ist der Draft sehr gut bestückt und lässt für General Manager wohl keine Wünsche offen. Angeführt von Nick Bosa (Ohio State) über Josh Allen (Kentucky) und Clelin Ferrell (Clemson) bis hin zu Jachai Polite (Florida Gators), Rashaad Gerry (Michigan Wolverines) und Austin Bryant (Clemson). Wäre Raekwon Davis in früheren NFL-Drafts wohl noch ein sicherer Top-10 Pick gewesen, hätte er es im kommenden NFL-Draft wohl deutlich schwerer gehabt.
Zu all dem kommt auch noch der erschreckende Leistungseinbruch, zumindest was den Blick auf die Statistiken angeht. Während Raekwon Davis im letzten Jahr mit 69 Tackles (10 mit Yardverlust) und 8,5 Sacks noch sehr überzeugend war und demnach auch verdient als First-Team All-SEC ausgezeichnet wurde, gelang es ihm in dieser Saison schlichtweg nicht seine Leistungen zu bestätigen. Im dritten Collegejahr gelangen dem Leader der Crimson Tide Defense nur 55 Tackles (5 mit Yardverlust) und lediglich 1,5 Sacks. Gerade für die statistikliebenden Amerikaner ist ein derartiger Leistungseinbruch gleichbedeutend mit einer Verschlechterung im Draftranking.
Die Rückkehr zum entthronten College-Champion gibt Raekwon Davis nun nochmal ein Jahr Zeit um die Trendwende zu schaffen und allen zu beweisen, wie produktiv er sein kann. Bei erneut starken Leistungen in der Saison 19/20 und einer schwächeren Konkurrenz auf seiner Position zählt Raekwon Davis wohl jetzt schon zu den ganz heißen Kandidaten wenn es um die Top-10 Talente des NFL-Drafts 2020 geht.