In ihrem vorletzten Heimspiel der Saison 2016 erwarten die Stuttgart Scorpions am kommenden Samstag die Munich Cowboys aus der bayrischen Landeshauptstadt. Diese belegen mit derzeit nur einem Sieg bei sechs Niederlagen den vorletzten Rang in der GFL-Süd und sind somit klarer Außenseiter in diesem Duell zweier Traditionsmannschaften.
Deklariert wurde die aktuelle Spielzeit bei den Cowboys als zweites Jahr eines Umbruchs, welcher sie zurück zu altbekannter Stärke führen soll, von daher war die Erwartungshaltung im Vorfeld eher gedämpft. Nichtsdestotrotz hatte man sich gewiss mehr versprochen als das, was die Truppe von Head Coach Kevin Herron im bisherigen Saisonverlauf gezeigt hat. Besonders weh tat da die Niederlage gegen den amtierenden Südmeister, die Schwäbisch Hall Unicorns, Anfang Juli, denn in dieser gingen die Cowboys mit 05:70 unter und es wird sich zeigen müssen, ob diese Partie Spuren hinterlassen hat oder nicht. Auf die leichte Schulter nehmen sollten die Scorpions München auf keinen Fall, denn zum einen gelten angeschlagene Boxer bekannterweise als die gefährlichsten, und zum anderen verfügen die Bayern über mehr Potential, als der Tabellenstand es vermuten lässt.
Beides wiederum könnte man auch über die Stuttgart Scorpions sagen, welche turbulentere Wochen hinter sich haben als ihnen lieb ist. Zwar wurden gegen die vermeintlich Kleinen der Liga bis dato vier Siege eingefahren, gegen die Spitzenteams wie z.B. Frankfurt, Kempten, Schwäbisch Hall und Saarbrücken jedoch setzte es zum Teil deutliche Niederlagen. So keimte immer wieder Unruhe im und um das Team herum auf, welche letztendlich im Rücktritt von Jemil Hamiko als Head Coach gipfelte. Umso größer sind nun die Bemühungen, wieder ein wenig Stabilität und Souveränität zu finden, um zumindest das Minimalziel Play-off-Teilnahme nicht aus den Augen zu verlieren. Eine kleine Hilfestellung könnte hierbei der Rückblick auf das Hinspiel im Mai bieten: in diesem gewann Stuttgart verdient mit 34:17 in München. Richard Rewitzer, Shane Carden, Sergio Taylor, Pascal Flöser und Lukas Hitzker erzielten dabei die Punkte für die Scorpions, während die Defense bis auf einen Touchdown von Fabien Gärtner nur Field Goals zuließ.
Gegen einen ähnlichen Spielverlauf im Heimspiel hätten Verantwortliche, Spieler und Fans am Samstag kaum etwas einzuwenden, und sofern jeder seinen Teil dazu beiträgt, sollte das auch im Bereich des Machbaren liegen.
Kick-off im GAZi-Stadion auf der Waldau ist um 18 Uhr, die Kassen sind ab 17 Uhr geöffnet.