Er hat es also tatsächlich getan. Vor einigen Stunden meldete sich Kyler Murray zum NFL-Draft 2019 an. Damit trat das ein, was in den letzten Tagen schon vielerorts vermutet wurde.
Murray selbst wurde bereits in der ersten Runde des Drafts für die Major League Baseball von den Oakland Athletics ausgewählt. Im Rahmen des MLB-Drafts einigte sich Murray mit seinem potenziellen Baseballteam auf einen Unterschriftsbonus von $4,66 Millionen. Zusätzlich stimmten die A`s zu, dass Murray auch 2018 als Quarterback für die Oklahoma Sooners auf dem Footballfeld auflaufen darf. Durch die Anmeldung für den NFL-Draft sind die A`s derzeit völlig im Unklaren. Doch eines steht fest. Sollte sich der athletische Murray für eine reine NFL-Karriere entscheiden, würden die A`s keinen Ersatzpick erhalten und hätten ihren Erstrundenpick verschenkt.
Foxsports berichtete zuletzt, dass Jim Callis, ein Senior Schreiber von MLB.com, sich zu der Situation der Oakland Athletics äußerte. Demnach hätten die A`s nicht damit gerechnet, dass sie sich in dieser Situation wiederfinden könnten. Aufgrund seiner Größe (5‘10“ und 195lbs) hätte demnach wohl niemand bei den A`s damit gerechnet, dass Murray tatsächlich ein Erstrundenüick im NFL-Draft werden könnte. Das Hauptrisiko mit dem man sich beschäftigt hätte, wäre demnach wohl eher das Verletzungsrisiko gewesen.
Bewertet man die aktuelle Gesamtsituation der Quarterback-Klasse des kommenden Draft, stellt man jedoch fest, dass sich die Einschätzungen der A`s wohl als falsch herausstellen werden. Zum einen ist die Quarterback-Klasse im NFL-Draft 2019 gelinde gesagt eher durchschnittlich. Zum anderen hat es Kyler Murray in der abgelaufenen Saison geschafft, dem College-Football seinen Stempel aufzudrücken und somit seine Draftchancen nochmal deutlich zu steigern. Mit 4.361 Passing Yards, 42 PassingTouchdowns, 1.001 Rushing Yards und 12 Rushing Touchdowns sicherte sich der talentierte Quarterback sogar die diesjährige Heisman Trophy, die Auszeichnung für den besten College Footballspieler.
Als man bei den Oakland Athletics die Gefahr kommen sah, hätte man nach Medienberichten umgehend reagiert und sich nach der Saison mit Kyler Murray für weitere Gespräche zusammengesetzt. Eine realistische Möglichkeit um Murray`s Dienste zu sichern, wäre bspw. auch die Erhöhung des künftigen Gehaltes in Verbindung mit der Registrierung für den Baseball-Kader gewesen. Doch Murray scheint andere Pläne zu haben.
Mit seiner Draftanmeldung wirbelt der ehemalige Sooners Quarterback alle Mock-Drafts gehörig durcheinander. Nun ist in den Top-10 Picks alles möglich und auch der Preis für einen Trade unter die ersten Top-10 Picks dürfte sich nochmal deutlich erhöht haben. Aber es ist sogar möglich, dass Murray an allererster Stelle ausgewählt wird. An erster Stelle in diesem Jahr wählen die Arizona Cardinals. Dort ist seit kurzem Kliff Kingsbury Headcoach. Angeheizt werden die Spekulationen durch ein letztjähriges Interview von dem ehemaligen Texas Tech Headcoach. Demnach würde sich Kingsbury, wenn er könnte, in der ersten Draftrunde für Kyler Murray entscheiden.
Kliff Kingsbury with some high praise for OU QB Kyler Murray:
"Kyler is a freak…..I would take him with the first pick of the draft if I could." pic.twitter.com/aYYamjMu7o
— Eric Kelly (@EricKellyTV) October 28, 2018
Als NFL-Pick erhält man einen Vertrag mit garantierten Bezügen über vier Jahre. Setzt man den Erstrundenpick des letzten Jahres als Maßstab könnte der junge Quarterback also bis zu $32,7 Millionen garantiert verdienen. Doch auch für die NFL-Teams ist Murray eine Wundertüte. NFL-Teams sichern sich im Draft lediglich für ein Jahr das Unterschriftsrecht. Das bedeutet, wenn Murray den Vertrag nicht innerhalb des ersten Jahres unterzeichnet, verliert das NFL-Team neben dem Draftpick auch das Vorrecht auf einen Vertrag mit dem Spieler.
Sollten die Cardinals auch nur mit dem Gedanken spielen sich für Murray zu entscheiden, dürfte der letztjährige Erstrundenpick Josh Rosen einer der heißesten Trade-Kandidaten der Offseason werden.
Doch neben Baseball und Football gibt es auch noch eine dritte Option. Da sich die Saisonplanungen der beiden Top-Ligen nicht überschneiden, könnte Murray sogar sowohl in der MLB als auch in der NFL auflaufen. Bereits Deion Sanders und Bo Jackson haben diese Möglichkeit in ihrer aktiven Karriere gewählt. Der einzige Unterschied. Keiner von ihnen begleitete in der NFL die Quarterback-Position. Gerade die Quarterback-Position ist es, die aufgrund der vielen Theoriestunden als Fulltime-Job gilt. Doch auch hier gibt es unterschiedliche Ansichten. So gibt es einige Stimmen die besagen, wenn es jemand könnte, dann der extrem athletische Kyler Murray.
Bei all den Spekulationen sind nun alle Blicke auf den NFL-Combine 2019 gerichtet. Wird Murray auch dort teilnehmen? Es ist zu vermuten. Dennoch muss Murray auch die Teilnahme am NFL-Combine noch mit dem Baseballteam der Oakland Athletics besprechen. Denn zumindest der Combine überschneidet sich mit den Saisonvorbereitungen des Baseballteams.
Am Ende gibt es derzeit viele Optionen und noch mehr Unklarheiten. Eines ist dabei jedoch sicher. Die Entscheidung Kyler Murray`s macht den NFL-Draft 2019 verdammt spannend.
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