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Hat James Harrison seinen Abgang provoziert?

Lesezeit: 6 min

Am Dienstag geschah das, was vielerorts schon gemunkelt wurde. Der erst vor Kurzem von den Pittsburgh Steelers entlassene Linebacker James Harrison wurde von Bill Belichick zu den New England Patriots geholt und unterschrieb einen ein Jahres Vertrag. Seitdem brodelt die Gerüchteküche. Warum wurde James Harrison, für alle so überraschend, entlassen? Was sind die Gründe hinter dem Wechsel der Steelers-Legende zum direkten Konkurrenten?

Seit Mittwoch lichtet sich der Nebel und aus Spekulationen werden mehr oder weniger Fakten. Zumindest kann man in Aussagen von seinen ehemaligen Teamkollegen und Harrison selbst einige Erkenntnisse gewinnen.

Es ist nicht oft der Fall, dass ein NFL-Spieler einen ehemaligen Teamkollegen öffentlich angreift und an den Pranger stellt. Aber genau das hat Linebacker Bud Dupree am Mittwoch getan, als er zu James Harrison befragt wurde. Und damit war er nicht der einzige. Die Aussagen zeigen also, dass es definitiv böses Blut zwischen Harrison und den Steelers gibt. So hätte Harrison laut Aussagen von mehreren Spielern seinen Abgang erzwungen, indem er kein gutes Teammitglied gewesen wäre. Doch keiner der Spieler wollte darauf genauer eingehen, bis Dupree sich in einem Interview mit CBS Sports Radio`s 93.7 `the Fan in Pittsburgh` zu dem Thema äußerte.

Wir geben euch eine kurze Zusammenfassung von dem was Dupree, in dem Interview mit Paul Zeise, über Harrison geäußert hat. “Das ist letztlich das, was passiert ist” sagte Dupree ebenfalls im Interview mit der Pittsburgh Post-Gazette.

“Am Ende des Tages hat er einfach eine Menge Dinge getan, die wirklich nicht Steelers-like waren. Niemand in unserem Team ist Schuld daran, dass er gecutted wurde. Er hat sich selbst gecutted. Er kam rein und hat nichts getan, um uns als Team besser zu machen.”

Vom Überspringen von Trainingsübungen, über einfaches Verlassen von Spielen und dem nicht-Besuch von Shazier im Krankenhaus. Die Liste ist lang. Auch wenn Harrison scheinbar kein Team-Meeting ausgelassen hat, hat er in der Zeit in der er überraschenderweise anwesend war, wohl das ein oder andere Nickerchen gemacht.

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Der Grund weshalb Dupree mit den Geschichten an die Öffentlichkeit ging, ist wohl das Bild, welches die Öffentlichkeit in den vergangenen Tagen über die Steelers gezeichnet hat. Viele hatten die Steelers nahezu zerrissen, weil sie einen verdienten Veteranen wie Harrison gecutted hatten. Laut Dupree wollten die Steelers also James Harrison behalten. Er machte es jedoch unmöglich.

James Harrison selbst ließ am Mittwoch in einer Post-Gazette-Geschichte eine Erklärung verlauten, in der er sich seinerseits zur Trennung äußerte. So bat er die Steelers-Verantwortlichen bereits 3-Mal in dieser Saison um eine Vertragsaufhebung. Das erste Mal als er darum gebeten hat, wäre während des Saisonstarts gewesen, als er bemerkt hat wie minimal seine Rolle im Team der Steelers sein wird. Doch zu diesem Zeitpunkt haben die Verantwortlichen ihn beruhigt und nochmal von einem Verbleib überzeugen können. Doch das Problem hat sich in den Augen von Harrison nicht gelöst. “Ich musste annehmen, dass nicht alles wie geplant ablief. Wenn sie sagen -du bekommst 25% der Snaps- und am Ende bekommt man 25 Snaps, stimmt irgendetwas nicht.”

Nach der ersten Woche der Saison, hätte Harrison das Thema erneut angesprochen. “Es ist klar, dass ihr eure jüngeren Spieler spielen lassen wollt und ich verstehe das. Warum stellt ihr mich nicht frei? Ihr macht euer Ding und ich meins. Doch sie sagten erneut, dass das nicht gehen würde und sie einen Plan mit mir haben.”

Dann kam die Woche 15 und eine bittere Niederlage gegen die New England Patriots. James Harrison selbst hatte keinen einzigen Down in diesem Spiel. “Das ich im größten Spiel der Saison nicht gespielt habe, hat mir gezeigt, dass ich keine weiteren Snaps mehr bekomme. Das alles nur ein Lippenbekenntnis war.” Doch auch dann hätte Tomlin Harrison gerne weiter als Backup für mögliche Verletzungen behalten.

Als James Harrison dann endlich seine Freilassung erhalten hat, brauchte er nicht lange um nach Boston zu fliegen und sich mit den New Enlgand Patriots zu treffen. Er hätte sich die Entscheidung für die Patriots jedoch nicht einfach gemacht und auch Rat beim ehemaligen Steelers Linebacker-Coach und früheren Teamkollegen Joey Porter gesucht. Der jedoch sagte ihm, dass er seinen Freund nicht abhalten wird eine Business-Entscheidung zu treffen. Das tat Harrison dann auch. “Ich habe die Entscheidung getroffen, die am besten für mich ist”, sagte Harrison.

Dupree und seine Steelers Teamkollegen haben die Entscheidung von Harrison jedoch anders aufgenommen. So äußerte sich Dupree im oben erwähnten Interview “Es fühlt sich an, als wäre er zu den Patriots gegangen, um Coach Tomlin und Mr. Rooney (Owner) ins Gesicht zu spucken. Das war alles für uns. Alle sagen es war dumm von Tomlin Harrison zu cutten. Wegen des Playbooks. Wenn Harrison den Patriots davon erzählt, wäre es Tomlin`s Schuld. Ich selbst habe Harrison nicht in den Meetings gesehen. Also weiß ich nicht ob er die Plays kennt oder nicht.”

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Auch zu den Workout-Videos von James Harrison äußerte sich Dupree. “Es ist nicht so, dass wir nicht wie Harrison trainieren wollten. Die strength-Coaches erlauben uns nicht einmal zu heben, wie er hebt. Er ist im Kraftraum, macht all diese Videos vor dem Training, schickt uns raus. Er lässt uns vor anderen aussehen wie -So..schaut her-. Als ob TJ (Watt) und ich nicht spielen sollten. So fühlten wir uns dabei.” Laut Dupree waren die Teamkollegen also alles andere als erfreut über die extra Kraftübungen, die Harrison der Öffentlichkeit präsentierte.

Wie so oft gibt es mal wieder zwei Wahrheiten und es liegt an jedem selbst, was er wem glaubt. Betrachtet man jedoch Harrison`s Spielzeit in der aktuellen Saison, stellt man fest, dass sein Verlust doch nicht so dramatisch sein dürfte, wie er zuerst von vielen aufgefasst wurde. So hat Harrison in nur 5 Spielen gespielt und insgesamt lediglich 38 Snaps mitgemacht. Das sind gerade einmal 13% der gesamten Defensive-Snaps der Saison.

Es bleibt also spannend, wie sich das aktuell und schon immer sehr angespannte Verhältnis zwischen den Steelers und den Patriots auf ein mögliches Wiedersehen in den Playoffs auswirkt. Es wäre aufjedenfall eine Partie, die man nicht verpassen sollte!

Twitter / Steelers

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Autor

Michael ist ein ausgewiesener Experte im Bereich Football mit Schwerpunkt auf Draft und College Football. Seit etwa 2009/2010 verfolgt er intensiv das Geschehen im Football und hat seine Leidenschaft für den Sport kontinuierlich ausgebaut.



Besonders fasziniert ist Michael von der Spielweise und Energie des legendären Ray Lewis, die ihn während des Super Bowl mit dem Stromausfall im Jahr 2013 in den Bann gezogen hat. Seitdem ist er ein großer Fan von starken Defensivleistungen.



Seit 2016/2017 ist Michael Teil des FootballR-Teams und hat zahlreiche Artikel für die Plattform verfasst. Sein erster Artikel wurde 2017 veröffentlicht, aber schon zuvor hat er sein Fachwissen und seine Begeisterung mit anderen geteilt.



Der Bereich College Football hat Michael von Anfang an begeistert. Seine Begeisterung für dieses Thema entfachte durch den NFL-Draft. Die aufregende Zeit des Drafts hat ihn von Anfang an fasziniert und er hat sich immer intensiver damit auseinandergesetzt. Er schaut Spiele, erstellt Scouting-Profile und verfolgt mit Spannung den Werdegang europäischer Talente im College-Sport.



Mit seinem umfangreichen Wissen und seiner Leidenschaft für Draft und College Football ist Michael Zengel ein Experte auf seinem Gebiet. Sein Engagement und seine Hingabe für den Sport machen ihn zu einer verlässlichen Quelle für Informationen und Analysen.



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