Im Sunday-Night-Game entscheidet Russell Wilson das Duell der MVP-Kandidaten gegen Carson Wentz für sich und führt seine Seattle Seahawks zu einem 24-10 Sieg gegen die Philadelphia Eagles. Damit stehen die Seahawks bei einer Gesamtbilanz von 8-4 und sind somit wieder voll im Playoff-Rennen. Es ist wieder einmal bewiesen, dass man die Seahawks nicht abschreiben sollte, solange nur der Hauch einer Chance besteht und Russell Wilson aka Houdini auf dem Feld steht.
Das wie erwartet packende Spitzenspiel wurde von zwei Quarterbacks in Spitzenform geprägt. Beide zeigten ansprechende Leistungen und die Art von Spielzügen, für welche sie schon in der gesamten Saison gefeiert werden. Doch während Carson Wentz aus seinen 348 Passing-Yards lediglich einen Touchdown erzielen konnte und zusätzlich kurz vor dem 2-Minute-Warning im 4ten Quarter eine Interception warf, war Russell Wilson wesentlich produktiver. Wilson warf keine Interception und machte aus seinen 227 Passing Yards drei Touchdowns. Im eigenen Laufspiel machten sich beide nichts vor und erreichten nahezu identische Werte. Beide hatten 6 Läufe, Carson Wentz erlief 30 Yards und Russell Wilson erlief 31 Yards.
Während Carson Wentz dieses Jahr auf eine funktionierende Offense und Defence setzen kann, hat Russell Wilson bereits die ganze Saison mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. Bereits seit mehreren Jahren gilt die Offensive-Line als die größte Baustelle der Seattle Seahawks. Auch in dieser Saison brachten die Jungs in der O-Line die Fans schon zum verzweifeln. Während das Management weder im NFL-Draft 2017 auf die Probleme in der O-Line reagiert hat und auch in der Offseason nicht bereit war zu investieren um die Baustelle zu schließen, konnte sich die O-Line zu Saisonmitte dennoch stabilisieren. Ein Faktor könnte die Verpflichtung des Pro-Bowl LT Duane Brown sein. Ein weiteres Problem der diesjährigen Seahakws ist mit Sicherheit das nicht funktionierende Laufspiel. Der wohl wichtigste Baustein im Gameplan ist nahezu ein Totalausfall. Doch ein Faustpfand haben die Seahawks in diesem Jahr. Russell Wilson ist in Top-Form. Mit seinen bisher 3.256 Passing-Yards bewegt er sich auf seinen Karrierehöchstwert zu. Aktuell belegt Wilson mit 26 Touchdowns gemeinsam mit Tom Brady den zweiten Platz hinter Carson Wentz mit 29 Touchdowns.
Man merkt Russell Wilson die Spielfreude nach einer verletzungsgeplagten Saison 2016 deutlich an. Mit seiner unvergleichbaren Spielweise ist er der Game-Maker im Spiel der Seattle Seahawks. Sollte Wilson seine Form weiter halten und die Seahawks in die Playoffs führen, bleibt das Rennen um die MVP-Auszeichnung wohl weiterhin bis zum Ende spannend.