Ninas Corner – Football für Alle

Stell dir vor, du hast Ende 2020 damit begonnen Football zu schauen. Irgendwann im Dezember, so um die 15. Woche. Du hast dann noch 2-3 Spiele der regular season im Free TV gesehen. Warst begeistert von dem ganzen Zirkus und das obwohl eine globale Pandemie herrscht und wohl auch Football nicht so ist wie sonst. Du hast dich dann durch die Play Offs gehangelt und immer mehr Feuer gefangen. Am 8. Februar bist du wach geblieben, hast dir Chili Cheeseburger gemacht und dabei zugesehen wie Tom Brady mit den Buccaneers Geschichte schrieb und verträumt blickst du dem Piratenschiff hinterher, wie es in die Offseason segelt.

Nun stehst du da, quasi am Strand und blickst über das große, tiefe Meer der NFL. Um am Ball zu bleiben schaust du dir „All or nothing“ an und beginnst nach Podcasts, Shows, Blogs zu suchen. Es züngeln kleine Wellen des Unwissens an deinen Füßen. Du erarbeitest dir ein klein wenig Verständnis über Dinge wie „offensive line, left tackle, Runningback …“, lernst die Namen der Franchises und findest immer mehr Gefallen an dem ganzen Zirkus. Jetzt merkst du, dass die sanften Wellen sich verändern. Die Free Agency wühlt die See auf. Es kommen Trades an Land gespült. Spieler die gestern noch in Los Angeles gespielt haben, packen ihre Koffer und reisen vom sonnigen Kalifornien in den Mittleren Westen. Du versuchst auf den Beinen, am Ball zu bleiben. Die Wellen werden allerdings immer größer und eine Monsterwelle bildet sich vor deinen Augen. NFL Draft. So schnell kannst du nicht mit der Welle Schritt halten und du wirst davon gerissen.

Prospekts, Needs, Collage Football, Trevor Lawrence, Narbe am Knie, New York Jets, Mock Draft, Picks, Trade, Jimmy G, zu wenig Picks für die Seahawks… Die Welle hat dich und spielt schonungslos Waschmaschine mit dir. Du hast keine Ahnung mehr wo oben und unten ist. Du wehrst dich, versuchst nach oben und auf die Beine zu kommen. Immer mehr Spekulationen, Hypetrains, Predictions wirbeln in der Welle. Du drohst zu ertrinken und beschließt „gib dich deiner Unwissenheit hin und genieße den Ritt“ und damit gibt die Welle dich frei. Sie schmeißt dich zurück an's Ufer. Mit zittrigen Beinen stehst du da. Arielle kommt dir in den Sinn und wie sie am Ufer stand, nachdem Ursula ihre Schwanzflosse gegen Beine getauscht hatte. Ich schweife ab!

Du hast es bis hier her geschafft. Weder haben dich „ständig die selbe Werbung“, nicht verstandene Regeln, für dich nicht erkennbare Spielzüge oder Unverständnis über das, was die da im TV/Podcast/Show sagen, davon abgehalten den Zirkus NFL großartig zu finden. Jetzt kommt der Draft und nach dem Draft dauert es nur noch gut 4 Monate bis zum Kick off.

Während die Welle dich durchgewalkt hat kamen dir folgende Fragen:
Der Draft? Die Draft? Das Draft?
Was passiert mit Jimmy G?
Muss sich Trevor Lawrence nun an's Verlieren gewöhnen oder die Jaguars an's Gewinnen?
Wie viel Wahrheit steckt im Film „Draft Day“ und wer beantwortet die Frage von Ali aka Jennifer Garner „Wie kommt es eigentlich, dass der höchste Preis in der größten Machosportart der Welt, ein Schmuckstück ist?“.

Die erste Frage beantworte ich gleich.
Der Draft und die Draft sind möglich. Das Draft ist falsch. Das sagt der Duden.
Für alle anderen Antworten und neue Fragen, nehme ich mir ab jetzt in regelmäßigen Abständen an dieser Stelle Zeit. Stell dir vor, ich bin die, die dir ein Handtuch gibt, dir zulächelt und sagt „hat Spaß gemacht, oder? Je besser du die Wellen lesen kannst, je spaßiger wird`s!“

Herzlich
Nina Meyer

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