Während Oklahoma und Texas mit reifen Auftritten gegen Top-20-Gegner überzeugen konnten, verlor Cincinnati nicht nur ein Spiel, sondern auch den Anschluss an die Playoff-Diskussion. Utah meldet sich als physischer Powerhouse zurück, während SMU das zweitplatzierte Miami schockt. Und über allem: Arch Manning, Julian Sayin und Brock Bowers – die nächste Generation dominanter Akteure prägt den Herbst zunehmend.
Spiele der Woche
#18 Oklahoma – #14 Tennessee (33 : 27)
Der Abend im Neyland Stadium brachte Oklahoma einen der wertvollsten Siege der Saison. In einem Spiel, das lange offen war, setzten sich die Sooners mit 33 : 27 gegen Tennessee durch und verbesserten ihre Bilanz auf 7-2. Tennessee dominierte weite Strecken des Spiels in den Statistiken, 456 Total Yards zu Oklahomas 351, doch entscheidend war das Verhältnis von Ballkontrolle zu Effizienz. Oklahoma kam auf 192 Rushing Yards bei 5,5 Yards per Carry, während Tennessee nur 63 Yards bei 1,8 Yards per Carry am Boden erreichte.
Der Schlüsselmoment fiel Mitte des dritten Viertels. Bei einer 20-17-Führung Tennessees verlor Quarterback Joey Aguilar den Ball tief in der eigenen Hälfte. Oklahomas Edge R. Mason Thomas nahm das Fumble auf und trug es über 22 Yards in die Endzone und von da an kontrollierten die Sooners das Spiel.
Tennessee blieb gefährlich. Mit 393 Passing Yards und mehreren Big Plays über die Flanken hielt das Team den Druck hoch, fand aber keine Balance. Oklahoma antwortete mit kontrolliertem Laufspiel und kurzen Pässen, ein klassischer Rhythmus-Sieg, der durch saubere Third-Down-Conversions und zwei Turnover-Stops in der Schlussphase abgesichert wurde.
Besonders auffällig war die defensive Physis der Sooners. Die Line gewann zunehmend an Kontrolle, zwang Tennessee zu ungeduldigen Würfen und neutralisierte das Power-Run-Game vollständig. Die Volunteers mussten in den letzten beiden Drives jeweils bei 4th Down passen – beide Versuche scheiterten. Oklahoma war damit das erste Team in dieser Saison, das Tennessee im eigenen Stadion unter 70 Rushing Yards hielt.
Für Oklahoma bedeutet dieser Erfolg mehr als ein weiterer Sieg im Ranking. Es ist ein Signal, dass die Sooners auch in fremder Umgebung strukturell stabil spielen können, eine Eigenschaft, die für November-Spiele entscheidend ist. Tennessee dagegen steht nach der dritten Saisonniederlage unter Druck: starke Einzelstatistiken, aber ein Mangel an Ergebniseffizienz
#20 Texas – #9 Vanderbilt (34 : 31)
In einem Spiel auf Augenhöhe behauptete sich Texas gegen Vanderbilt mit 34 : 31, ein Ergebnis, das erst im Schlussviertel entschieden wurde. Arch Manning zeigte dabei die bislang reifste Leistung seiner College-Karriere: 25/33 Pässe, 328 Yards, 3 Touchdowns und keine Turnovers.
Texas eröffnete das Spiel spektakulär mit einem 75-Yard-Touchdown-Pass auf Ryan Wingo und führte zur Halbzeit mit 24 : 10. Die Offensive Line gab Manning durchgehend Zeit, während die Defense in der ersten Hälfte fünf Sacks verbuchte, zwei davon beim entscheidenden Third-Down-Stop im zweiten Viertel. Vanderbilt, das in den letzten Wochen mit Effizienz glänzte, kam erst spät in Gang.
Im vierten Viertel drehten die Commodores mit einem 21-Punkte-Lauf auf, verkürzten auf 34 : 31 und zwangen Texas zu einem langen Drive. Manning blieb ruhig, führte sein Team mit kurzen Pässen und konsequentem Zeitmanagement über das Feld. Der finale First Down-Run zwei Minuten vor Schluss sicherte den Sieg, nachdem Vanderbilt keine Timeouts mehr hatte.
Die Statistiken zeigen, wie knapp dieses Duell war: Texas mit 431 Total Yards, Vanderbilt mit 418; beide Teams mit über 50 % Third-Down-Quote. Der Unterschied: Turnover 0 : 1, zugunsten der Longhorns. Damit setzte Texas ein Ausrufezeichen gegen einen gleichrangigen Gegner, während Vanderbilt trotz starker Schlussphase erneut an der fehlenden Defensivtiefe scheiterte.
Für die Longhorns ist das mehr als nur ein Sieg: Es ist der Beweis, dass die Offense auch ohne Big Plays konstant Drives produzieren kann. Manning spielte kontrolliert, die Defense lieferte Druck und Texas verteidigte seine Top-10-Position überzeugend. Vanderbilt bleibt dagegen ein Team, das stark beginnt, aber in den entscheidenden Momenten nachlässt.
#24 Utah – #17 Cincinnati (45 : 14)
Utah setzte ein deutliches Statement in der Big-12-Wertung. Mit einem klaren 45 : 14 gegen Cincinnati verbesserten sich die Utes auf 7-2 und schoben sich in die Nähe der Playoff-Gespräche. Utah erzielte 480 Total Yards, Cincinnati kam auf 289, das Verhältnis bei den First Downs lag bei 29 zu 18.
Die Partie war von Beginn an einseitig. Utah erzielte Touchdowns in drei seiner ersten vier Drives und führte zur Pause 24 : 7. Quarterback Devon Dampier war mit 213 Passing-Yards und 78 Rushing-Yards an vier Scores beteiligt, während RB <wayshawn Parker 104 Yards und einen TD am Boden erzielte. Cincinnatis Defense fand keine Antwort auf Utahs Inside-Zone-Läufe; die Bearcats ließen pro Carry 6,4 Yards zu.
Nach der Pause blieb Utah konsequent. Eine 75-Yard-Kickoff-Return-Sequenz leitete den nächsten Touchdown ein, danach folgte ein Forced Fumble in der gegnerischen Hälfte, was eine Vorentscheidung darstellte. Cincinnati verlor zwei Fumbles und einen Turnover on Downs, während Utah bei 8 von 12 Third-Downs erfolgreich war.
Auch defensiv dominierte Utah. Die D-Line kontrollierte den Line-of-Scrimmage, zwang Cincinnatis Quarterback Brendan Sorsby zu zwei Interceptions und erlaubte im gesamten vierten Viertel nur 27 Total Yards.
Mit dieser Vorstellung bestätigt Utah seine Rolle als ernstzunehmender Contender. Die Utes kombinieren eine der besten Rush-Defenses des Landes mit einer stetig stabileren Offense. Cincinnati dagegen kassierte die höchste Niederlage der Saison und verlor nach sieben Siegen in Folge erstmals wieder. Statistisch wie atmosphärisch war es eine Demonstration, die in Salt Lake City noch lange nachwirken dürfte.
Spieler der Woche
Offense
Arch Manning (QB, Sophomore, Texas) führte Texas im Top-20-Duell gegen Vanderbilt mit der bislang vollständigsten Leistung seiner College-Karriere. Er beendete das Spiel mit 25/33 Pässen (75,7 %), 328 Yards, 3 Touchdowns und keiner einzigen Interception. Die Longhorns erzielten dabei in fünf aufeinanderfolgenden Drives Punkte, ein Wert, der die offensive Stabilität des Teams widerspiegelt.
Manning agierte auffallend reif: Er warf keine riskanten Deep-Shots gegen Vanderbilt Cover-3-Zonen, sondern fand konstant Zwischenräume auf Slot- und Crosser-Routen. Hervorzuheben ist, dass Texas bei Third-Down 8/13 Conversions erreichte, 6 davon durch Manning-Completions unter Druck.
Auch jenseits der reinen Zahlen zeigte Manning Fortschritte in seiner Entscheidungsfindung: kein Sack bei Rollouts, kein Wurf in Double Coverage, stetige Kommunikation an der Line of Scrimmage. Analysten beschrieben ihn als „pro-ready in poise and accuracy“. Seine Passgenauigkeit auf Intermediate-Routen (10-20 Yards) lag bei bei 82 %.
Der Sieg festigte Texas’ Position in den Top 25. Manning wurde von der Associated Press in die „National Offensive Players of the Week“-Liste aufgenommen – ein weiterer Schritt auf dem Weg, von Nachwuchs-Talent zur tragenden Figur der Longhorns zu werden.
Stats: 25-33 ATT-CMP, 328 Yards, 3 TDs, 1 Carries, 4 Yards
Jeremiah Smith (WR, Sophomore, Ohio State) setzte im 38:14-Sieg gegen Penn State das spielentscheidende Ausrufezeichen. Seine erste Score-Aktionöffnete das Feld und zwang Penn State in frühzeitige Anpassungen.
Smith dominierte vor allem im Kurz-bis-Intermediate-Bereich. Fünf seiner sechs Catches fing er bei weniger als 2,5 Yards Separation erfolgten, was seine Catch Radius-Fähigkeit unterstreicht. Ohio States Offensive Efficiency stieg während seiner Target-Drives auf 9,4 Yards pro Play, über zwei Yards mehr als der Spiel-Durchschnitt.
Smith zeigte nicht nur Explosivität, sondern auch Kontrolle. Kein Drop, keine Penalty, kein Fehltritt – bemerkenswert für einen Freshman. Sein „Target Share“ lag bei 31 %, die höchste Quote eines Ohio-State-Receivers in dieser Saison. Smiths Kombination aus Präzision, Körperbeherrschung und Disziplin macht ihn zu einem zentralen Baustein der Buckeye-Offense.
Stats: 6 REC, 123 Yards, 2 TDs
Jeremiyah Smith (RB, Junior, Notre Dame) lieferte im 25 : 10-Auswärtssieg gegen Boston College die entscheidenden Big Plays. Love erzielte 17 Carries für 136 Yards und einen Touchdown, darunter ein spektakulärer 94-Yard-Touchdown Run im letzten Viertel.
Über weite Strecken kontrollierte er das Spiel durch konstante Gains, 7,9 Yards per Carry, und hielt damit Drives am Leben, während Notre Dames Passing Game wechselhaft blieb. Loves Breakaway war daher nicht nur spektakulär, sondern auch spielentscheidend. Danach stellte Notre Dame auf Ball-Control um, Love trug den Ball in den letzten beiden Drives siebenmal.
Seine Effizienz bestätigt sich in den analytischen Werten: 58 % Success Rate, 4 Yards after Contact pro Carry. Diese Zahlen zeigen, dass er nicht auf Blocks angewiesen war, sondern Tackles aktiv brach.
Stats: 17 CAR, 136 Yards, 2 TDs, 4 REC, 30 Yards
Defense
Beim 26 : 20-Overtime-Sieg gegen #10 Miami war Ahmaad Moses (S, Senior, SMU) der Fixpunkt der SMU-Defense. Laut Dallas Morning News er verzeichnete 15 Total Tackles (9 Solo), darunter zwei 3rd-Down-Stops und eine deflected Pass in der Endzone.
Moses spielte durchgehend als Hybrid-Safety im Box-Bereich, was ihm erlaubte, sowohl Run Fits als auch Slot-Coverage zu übernehmen. Seine Tackle-Quote von 94 % (15 von 16 Versuchen) war die beste seiner Karriere.
Der entscheidende Moment kam in Overtime, als Miami bei 4th & 2 an der SMU-3-Yard-Line stand. Moses diagnostizierte einen Inside-Zone-Read und stoppt den Runner vor der Line, es war das Play, welches das Spiel entschied.
Seine Performance hat auch analytisch Substanz: SMU ließ in der zweiten Halbzeit nur 6 First Downs zu, und Moses war ein integraler Bestandteil davon. Ein Satz, der Moses’ Rolle perfekt beschreibt: kein Highlight-Hunter, sondern ein spielerisches Fundament, das den Upset überhaupt erst ermöglichte
Stats: 15 Tackles, 2 INT
Tae Johnson (S, Freshman, Notre Dame) war im Auswärtssieg bei Boston College die Schlüsselperson in der Secondary. Johnson fing zwei Interceptions und sorgte damit für Notre Dames erste Drei-Turnover-Leistung seit 2022.
Johnson spielte über alle vier Quarters fast fehlerfrei: kein verpasster Tackle, keine Strafe, Passer Rating gegen ihn 12,3 (PFF). Notre Dame hielt Boston College auf 192 Passing Yards und erlaubte nur eine Completion über 20 Yards.
In Film-Analysen nach dem Spiel wurde herausgestellt, wie häufig Johnson Pre-Snap Disguises einsetzte, um den Quarterback zu täuschen, eine Eigenschaft, die selbst erfahrene Safeties selten konstant zeigen.
Für Notre Dame steht damit eine neue Defensiv-Achse im Raum. Johnson wurde vom FWAA in die „Freshman All-America Watchlist“ aufgenommen. Seine Entwicklung macht die Irish-Defense variabler und zwingt Gegner zu vorsichtigeren Passplänen.
Stats: 5 Tackles, 2 INT
Oklahomas Pass Rusher R. Mason Thomas (Edge, Senior, Oklahoma) prägte das Spiel in Knoxville entscheidend. Er zeichnete sich mit 6 Pressures, 2 Sacks und einem Fumble-Return-Touchdown aus.
Der entscheidende Moment kam im dritten Viertel: Tennessee führte 20 : 17, bis Thomas den Strip-Sack gegen Aguilar erzielt und den Ball selbst aufnimmt, Touchdown zur 24 : 20-Führung. Dieser Spielzug änderte die Partie nachhaltig.
Über das gesamte Spiel verteilte er seine Pressures gleichmäßig: zwei im ersten Viertel, drei nach der Pause und einen entscheidenden QB-Hit im letzten Drive. Oklahoma zwang Tennessee dadurch zu drei Punts in den finalen 15 Minuten.
Analytisch beeindruckend: Thomas’ Pressure-Rate von 19,4 % auf 31 Pass Rushes, der zweithöchste Wert in der SEC an diesem Spieltag. #
Mit dieser Leistung unterstreicht Thomas seine Rolle als Anker in Oklahomas Front Seven. Er kombiniert Explosivität mit Disziplin, verwandelt Energie in Effizienz und gab den Sooners den Sieg, der ihre Saison wieder öffnete.
Stats: 1 Tackles, 1 Sacks, 1 Forced Fumble, 1 Fumble Recovery, 1 TD
Upset der Woche – SMU 26 : 20 (OT) vs #10 Miami
Southern Methodist University lieferte den größten Paukenschlag der Woche: ein 26 : 20-Overtime-Sieg gegen die #10 Miami Hurricanes in Dallas und damit das zweite Mal in Folge, dass Miami in dieser Kategorie als Verlierer vorkommt.
Der größte Paukenschlag der Woche kam aus Dallas: SMU besiegte die #10 gerankten Miami Hurricanes mit 26 : 20 nach Overtime und markiert damit das zweite Mal in Folge, dass Miami in dieser Kategorie als Verlierer vorkommt. Laut ESPN war SMU vor der Partie ein +6,5 Underdog, während Miami mit vier Siegen in Folge und einer Top-15-Defense antrat.
Doch die Mustangs überzeugten mit Balance und Ruhe. Quarterback Kevin Jennings brachte 29 von 44 Pässen für 365 Yards an, dazu ein Rushing-Touchdown und damit seine bis dahin beste Saisonleistung.
Nach einem schleppenden Start (3 : 10) übernahm SMU im zweiten Viertel mit einem 10-Play-Drive über 84 Yards die Kontrolle. Der entscheidende Punkt war die Defensive Consistency: laut ESPN Stats & Info ließ SMU in der zweiten Halbzeit nur 181 Yards und sechs First Downs zu, trotz Miamis durchschnittlich 430 pro Spiel.
Den emotionalen Höhepunkt lieferte Safety Ahmaad Moses, der mit 15 Tackles (9 Solo) und einem spektakulären Goal-Line-Stop in der Overtime das Spiel entschied. Beim vierten Versuch von Miami an der 3-Yard-Line erkannte er den Inside-Zone-Read, schloss die Lücke und stoppte den Running Back vor der Linie.
Statistisch war das Upset kein Zufallsprodukt: SMU hatte 36 : 12 Minuten Ballbesitz, 0 Turnovers und eine Third-Down-Quote von 52 %. Die Mustangs spielten fehlerlos und nutzten Miamis Disziplinprobleme (9 Strafen für 84 Yards). Mit dem Sieg kletterte SMU auf 7-2, das beste November-Ergebnis seit 2019, und verzeichnete zugleich den ersten Erfolg über ein Top-10-Team seit 1982.
SMU bewies, dass es mit strukturiertem Football gegen national etablierte Gegner bestehen kann. Miami verlor mehr als nur ein Spiel, es verlor ein Stück Kontrolle über seine Saison. Für die Mustangs dagegen öffnete sich die Tür zurück in den Top-25-Diskurs, befeuert von einer Leistung, die in jeder Statistik Substanz hat.
Team der Woche – Ohio State
Ohio State bestätigte mit dem 38 : 14-Sieg über Penn State seine Position als eines der komplettesten Teams des Landes. Quarterback Julian Sayin war nahezu fehlerlos: 20/23 Pässe (87 %), 316 Yards, 4 Touchdowns – das höchste Passer Rating eines OSU-Starters seit C. J. Stroud 2022.
Der Spielplan war perfekt abgestimmt: Frühes Passing Game, gefolgt von kontrolliertem Lauf über TreVeyon Henderson, der 104 Yards beisteuerte. Sayin fand mit Jeremiah Smith (6 REC, 123 YDS, 2 TD) einen dominanten Partner auf der Außenbahn. Ohio State erzielte auf fünf der ersten sechs Drives Punkte, ein Musterbeispiel für Effizienz.
In der zweiten Halbzeit glänzte die Defense. Penn State blieb in den letzten 30 Minuten punktlos und kam nur auf 94 Offense-Yards.
Die OSUs Front Seven generierte eine Pressure-Rate von 43 %, was zu vier Three-and-Outs führte.
Bemerkenswert ist die disziplinierte Gesamtleistung: Null Turnovers, nur zwei Penalties (15 Yards) und das bei 34 : 26 Minuten Ballbesitz.
Ohio State war in allen Kernstatistiken überlegen (Third Downs 62 %, Red Zone 4/4, +14 First Downs).
Diese strukturelle Sauberkeit hebt das Team von anderen Playoff-Kandidaten ab.
Das Team hat die Balance zwischen explosiver Offense und strategischer Kontrolle endgültig gefunden und unterstrich, warum Columbus im November wieder nach Playoff riecht.
Enttäuschung der Woche – Cincinnati Bearcats
Nach sieben Siegen in Folge erlebte Cincinnati in Salt Lake City einen ernüchternden Rückschlag. Das 14 : 45 gegen Utah war nicht nur die deutlichste Niederlage der Saison, sondern offenbarte strukturelle Schwächen. Damit wurde Cincinnati erstmals in diesem Jahr unter 300 Yards gehalten. Running Back Corey Kiner blieb bei 51 Yards stehen, während die Offensive Line vier Sacks zuließ.
Defensiv bot sich ein ähnliches Bild. Utah erzielte 29 First Downs, dominierte mit 6,4 Yards pro Carry und verwandelte 8 von 12 Third Downs.
Cincinnati ließ ein 75-Yard-Kickoff-Return-Play zu, das zum 38 : 14 führte, und verlor endgültig die Struktur. Für Head Coach Scott Satterfield ist es die erste Niederlage dieser Größenordnung seit seinem Amtsantritt. Die Fehlerquote (3 Turnovers, 9 Strafen für 76 Yards) deutet auf mentale Müdigkeit hin.
In der Nachbetrachtung wird die Frage laut, ob die Bearcats ihr Peak bereits überschritten haben.
Was in den Wochen zuvor als Stärke galt,ein diszipliniertes, lauforientiertes System, zerfiel in ineffiziente Drives. Für die Playoff-Diskussion bedeutet diese Niederlage das Ende der realistischen Ambitionen. Es war nicht nur ein verlorenes Spiel, sondern eine verlorene Identität.
Überraschung der Woche – Oklahomas Physicality im Run Game
Während sich die Aufmerksamkeit auf Quarterback Play konzentrierte, kam Oklahomas Schlüssel zum 33 : 27 Sieg in Knoxville aus dem Laufspiel. Die Sooners erzielten 192 Rushing Yards bei 5,5 Yards pro Carry, während Tennessee auf lediglich 63 Yards kam Running Back Xavier Robinson steuerte 115 Yards und 1 Touchdown bei, die höchste Einzelleistung eines OU-Backs gegen eine Top-15-Defense seit 2020.
Das Spiel war ein Musterbeispiel für taktische Anpassung.
Nach zwei schwachen Start-Drives (-2 Yards Rushing) stellte OC Seth Littrell das Blocking-Schema auf Double-Pull-Counter um. Ab dem zweiten Viertel lief Oklahoma 14 Mal in Folge erfolgreich, eine Seltenheit für ein Air-Raid-basiertes System. Oklahoma gewann die Time of Possession 34 : 09 Minuten und dominierte die Line of Scrimmage spürbar.
Dieses Spiel veränderte die Wahrnehmung des Teams. Nach Wochen, in denen Oklahoma vor allem über Speed definiert wurde, ist nun klar: Physis und Kontrolle sind zurück Teil des Selbstverständnisses.
Das Laufspiel wurde zur Identität und genau das war die größte Überraschung dieses Wochenendes.
					
		
		
		
		
                               
                             
		
		
		
