Commanders Stadion – Das D.C. Council hat am Mittwoch den Weg für eines der größten Infrastrukturprojekte in der Geschichte der US Hauptstadt freigemacht: ein 3,7-Milliarden-Dollar-Deal, der den Washington Commanders die Rückkehr nach Washington ermöglicht. Auf dem Gelände des ehemaligen RFK Stadiums, das derzeit abgerissen wird, soll bis 2030 ein hochmodernes 65.000-Sitzplätze-Stadion entstehen – eingebettet in eine riesige Mixed-Use-Entwicklung mit Wohnraum, Freizeitflächen, Parks, Handel und Gastronomie.
Das Projekt gilt als potenzielles Vermächtnis von Bürgermeisterin Muriel E. Bowser, die seit über zehn Jahren an dieser Vision arbeitet. Sie sprach nach der Entscheidung von „dem größten wirtschaftlichen Entwicklungsprojekt in der Geschichte Washingtons“.
Finanzierung: Milliarden von Team und Stadt
Das Gesamtvolumen umfasst 2,7 Milliarden Dollar von den Commanders selbst sowie 1 Milliarde Dollar an öffentlichen Mitteln. Letztere fließen in Infrastrukturmaßnahmen wie Parkhäuser, Versorgungsleitungen und eine neue Freizeitanlage. Zusätzlich gibt es Steuererleichterungen und Anreize.
Die öffentliche Finanzierung war stark umstritten. Befürworter betonen die wirtschaftlichen Chancen und die Schaffung von Tausenden Jobs, Skeptiker kritisieren die hohen Subventionen zugunsten reicher Teambesitzer.
Politische Debatte und Kompromisse
Die Abstimmung endete mit 11:2 Stimmen. Die Gegner warnten vor überhöhten Kosten und unzureichendem Schutz vor Verdrängung lokaler Anwohner.
Einige Mitglieder, die anfangs skeptisch waren, stimmten am Ende zu – vor allem, weil das Projekt mehr als nur ein Stadion umfasst: 6.000 neue Wohnungen, verbesserte Infrastruktur, Umweltschutzmaßnahmen am Anacostia River und Jugend-Sportanlagen.
Auf Druck des Councils verpflichteten sich die Commanders, mehr Heritage Trees (geschützte Altbäume) zu erhalten und hohe Energieeffizienzstandards beim Stadionbau anzustreben. Zudem wird ein Teil der öffentlichen Gelder speziell für einkommensschwache Stadtviertel (Wards 5–8) zweckgebunden, unter anderem für Miet- und Kaufhilfen oder Förderungen für Kleinunternehmen.
Wirtschaftliche und städtebauliche Bedeutung
Die Entwicklung des RFK-Geländes soll den Anacostia-Korridor beleben und an frühere Großprojekte wie die Wharf-Entwicklung anschließen. Ziel ist, neue Stadtviertel zu schaffen, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereinen.
Die Commanders fungieren als Master Developer, übernehmen also auch Verantwortung für den nicht-sportlichen Teil des Projekts. Dafür zahlen sie zunächst eine symbolische Miete von 1 Dollar pro Jahr. Sollten Fristen für den Bau von Wohnraum nicht eingehalten werden, greifen strengere Mietbedingungen.
Stimmen der Beteiligten
Josh Harris, Mehrheitseigner der Commanders: „Wir sind zutiefst dankbar für die warme Rückkehr ins Herz der DMV-Region.“
Charles Allen, Council-Mitglied: „Ein Stadion allein ist keine gute Investition. Aber 6.000 neue Wohnungen, Jobs, Umwelt- und Jugendsportanlagen – das sind sehr gute Investitionen.“
Wendell Felder, Council-Mitglied: „Dies ist eine einmalige Gelegenheit und ein Ankerprojekt für mein Ward.“
					
		
		
		
		
                               
                             
		
		
		
		
		
