Philip Rivers, der seit fast fünf Jahren kein NFL-Spiel mehr bestritten hat, wird am Sonntag überraschend als Starting-Quarterback der Indianapolis Colts gegen die Seattle Seahawks auflaufen. Das berichten Quellen gegenüber NFL Networks „The Insiders“.
Die Colts bestätigten am Samstag zwar offiziell die Verpflichtung von Rivers für den 53-Mann-Kader, hielten sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch bedeckt, wer die Offense führen würde.
Verletzungsmisere zwingt Indy zum Handeln
Der 44-Jährige war erst in dieser Woche ins Training eingestiegen und anschließend dem Practice Squad beigetreten. Indianapolis reagierte damit auf die schwere Achillessehnenverletzung von Starter Daniel Jones, der sich beim 36:19 gegen die Jacksonville Jaguars verletzt hatte.
Riley Leonard, der Jones in Woche 14 vertreten hatte, laboriert an einer Bänderdehnung im Knie, absolvierte aber am Donnerstag und Freitag vollständige Trainingseinheiten. Anthony Richardson, der ursprünglich als Backup in die Saison ging, steht weiterhin auf der Injured Reserve, nachdem er sich im Oktober den Augenhöhlenknochen gebrochen hatte.
Philip Rivers: Der Opa kehrt aufs NFL-Feld zurück
Rivers, inzwischen Großvater, bestritt sein letztes NFL-Spiel in der Saison 2020 – damals ebenfalls als Starter der Colts. Er führte das Team zu einem 11-5-Rekord und in die Playoffs. In jener Saison kam er auf 4.169 Passing Yards, 24 Touchdowns und eine Completion Rate von 68 Prozent.
Nun übernimmt er erneut eine starke Colts-Offense, die laut Ben Baldwins Datenbank aktuell drittbeste Success-Rate sowie den vierthöchsten EPA/play in der NFL aufweist. Der Motor des Teams bleibt das Laufspiel um Jonathan Taylor, der ligaweit sowohl bei den Rushing Yards als auch bei den Touchdowns führt.
Rivers’ Rückkehr findet unter äußerst schwierigen Bedingungen statt: Die Seattle Seahawks stellen die zweitbeste Scoring-Defense der Liga und erzeugen laut Next Gen Stats die zweitmeisten Quarterback-Pressures sowie die viertmeisten Sacks.
Rivers bringt jedoch reichlich Erfahrung zurück aufs Feld: Über 63.400 Passing Yards und eine Karrierebilanz von 134 Siegen bei 106 Niederlagen seit seinem Rookie-Jahr bei den San Diego Chargers sprechen für sich.
Die Colts stehen nach drei Niederlagen in Folge unter Druck. Der Verlust der AFC-South-Führung hat das Rennen um die Playoffs für Indianapolis deutlich verschärft. Rivers könnte für das entscheidende Momentum sorgen – oder die nächste Wendung in einer ohnehin turbulenten Colts-Saison markieren.


