Die Philadelphia Eagles haben ihre Titelverteidigung mit einem Sieg eröffnet. Im Season Opener setzten sich die Super-Bowl-Champions in einer dramatischen Partie mit 24:20 gegen die Dallas Cowboys durch. Ein Abend voller Emotionen, Wetterkapriolen und Skandale endete erst sehr spät – und hatte alles, was ein NFL-Klassiker braucht.
Quarterback Jalen Hurts war dabei einmal mehr der entscheidende Faktor. Mit zwei Rushing-Touchdowns über 4 und 8 Yards führte er die Eagles zu einem Traumstart, Saquon Barkley legte mit einem 10-Yard TD-Run nach. Schon die ersten drei Drives endeten jeweils in der Endzone – ein Kunststück, das seit 2011 keinem Titelverteidiger mehr gelungen war. Hurts krönte einen seiner Scores mit einer ikonischen Michael-Jordan-Geste, passend zu dessen Ehrung auf der Leinwand im Stadion.
„Unsere Disziplin hat anfangs gefehlt“, gab Hurts nach dem Spiel zu. „Aber wir haben Wege gefunden, zu reagieren und am Ende den Sieg mitzunehmen.“
Skandal um Jalen Carter überschattet Partie
Für einen Eklat sorgte Eagles-Defensive-Tackle Jalen Carter: Gleich nach dem Kickoff geriet er mit Cowboys-Quarterback Dak Prescott aneinander – und spuckte ihm auf das Jersey. Die Folge: Sofortigr Ausschluss durch die Schiedsrichter. Carter verließ unter Buhrufen das Feld und ihm droht nun eine saftige Strafe im Rahmen der neuen NFL-Regeln zur Sportsmanship.
Die hitzige Rivalität zwischen den beiden Teams setzte sich im Verlauf der Partie fort. Mehrere kleinere Scharmützel und eine unnötige Roughness-Strafe hätten den Eagles beinahe den Sieg gekostet. Doch ein Fumble von Dallas-Running-Back Miles Sanders nahe der Endzone brachte die Wende. Prescott selbst verhinderte mit einem Tackle gegen Quinyon Mitchell Schlimmeres, doch die Chance auf die Führung war vertan.
Wetterunterbrechung sorgt für Chaos
Mitten im dritten Viertel kam es zum nächsten kuriosen Moment: Ein Blitzschlag in der Nähe des Stadions führte zu einer Unterbrechung von satten 65 Minuten. Das Scoreboard zeigte zu diesem Zeitpunkt 24:20 für Philadelphia – und daran sollte sich bis zum Ende nichts mehr ändern.
Die Cowboys kämpften verbissen, kamen durch zwei kurze Touchdown-Runs von Javonte Williams sowie Kicks von Brandon Aubrey (41 und 53 Yards) zurück ins Spiel. Doch die letzte Chance vergab Prescott knapp zwei Minuten vor Schluss mit einem unvollständigen Pass bei viertem Versuch. Damit war die Partie entschieden.
Neben dem Carter-Skandal musste Philly auch einen Rückschlag verkraften: O-Liner Landon Dickerson verletzte sich am Rücken und konnte nicht weiterspielen.
Auf der anderen Seite stand Cowboys-Coach Brian Schottenheimer im Mittelpunkt. Der neue Head Coach, zuvor Offensive Coordinator, musste sein Debüt gleich mit einer Niederlage starten – die zehnte Trainer-Ära in der langen Geschichte der Franchise beginnt damit holprig.
Blick nach vorn
Für die Cowboys geht es nun zuhause gegen die New York Giants weiter – eine Pflichtaufgabe, will man nicht schon früh in der Saison unter Druck geraten. Die Eagles hingegen reisen zu einem echten Kracher nach Kansas City, wo es zum Wiedersehen mit den Chiefs kommt – sieben Monate nach dem triumphalen 40:22 im Super Bowl von New Orleans.
Die Messlatte für die Saison ist gesetzt: Leidenschaft, Dramatik und Rivalität – die NFL ist zurück.



