Recap – Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 13

Alexander R. Haidmayer
Lesezeit: 10 Min.
Woche 13 - Joe Burrow und Ja'Marr Chase sitzen im Freien. Die Person rechts lächelt und trägt ein schwarzes T-Shirt mit einem kleinen Logo. Die Person links trägt eine Bengals-Kappe, wahrscheinlich zu Ehren von Joe Burrow, und einen Kapuzenpullover und blickt in Richtung der lächelnden Person. Der Hintergrund ist unscharf und konzentriert sich auf ihre Interaktion. Diese Beschreibung wurde mit der FootballR KI automatisch generiert.
Foto: IMAGO / Imagn Images

NFL Woche 13 – Dieser Recap fasst die wichtigsten Entwicklungen des Spieltags zusammen und beleuchtet, was sie für den weiteren Saisonverlauf bedeuten.

Sunday Night Spotlight

Dobbins fehlt den Broncos

Bo Nix spielte eigentlich eine solide Partie – zumindest bis das vierte Viertel anbrach. Eine völlig unerklärliche Interception direkt in die Arme von Bobby Wagner brachte Washington zurück ins Spiel. Natürlich sollte ein Quarterback im zweiten Jahr in so einer Situation in der Lage sein, das Spiel zu entscheiden. Aber es würde auch helfen, wenn Denver überhaupt ein funktionierendes Laufspiel hätte.

Seit dem Ausfall von J.K. Dobbins ist genau das nicht mehr vorhanden. Der Routinier war in der Offense zuvor voll aufgeblüht und lag laut Next Gen Stats ligaweit auf Platz vier in „Rushing Yards over Expected“. Rookie RJ Harvey musste übernehmen, kommt jedoch in den letzten beiden Spielen nur auf 2.7 Yards pro Lauf.

Headcoach Sean Payton deutete diese Woche an, Dobbins könne vielleicht für die Playoffs zurückkehren. Nach einer Lisfranc-Operation wirkt das unrealistisch – dennoch hoffen die Broncos weiter, denn das Passspiel ist schlicht zu inkonstant, um die Offense allein zu tragen.

Sonntagsspiele – Woche 13

Eine gute Woche für die Bengals

Plötzlich gibt es wieder Hoffnung in Cincinnati. Perfekt spielen müssen die Bengals zwar weiterhin – und das ist angesichts der vielen Schwachstellen im Kader ein weiter Weg -, aber Woche 13 zeigte zumindest, warum das Team die Saison nicht aufgegeben hat. Joe Burrows Rückkehr und ein Sieg über die Ravens, kombiniert mit der Steelers-Blamage gegen Buffalo, bringen Cincinnati nur noch zwei Spiele hinter den AFC-North-Spitzenreiter.

Wenn die Bengals nun tatsächlich eine Siegesserie starten können – beginnend mit dem Duell in Buffalo – ist ein Szenario denkbar, in dem sie wieder ganz oben angreifen. Baltimore schwächelt offensiv und hat einen schweren Restspielplan, inklusive dem erneuten Aufeinandertreffen mit Cincinnati in Week 15. Die Steelers dagegen haben fünf ihrer letzten sieben Spiele verloren und könnten erstmals seit 2003 wieder eine Losing Season hinlegen.

Ist das das Ende für Tomlin?

Die Frage, ob die Steelers sich von Mike Tomlin trennen sollten, polarisiert seit Jahren. Einerseits spricht sein beeindruckender Rekord – 18 Jahre ohne Losing Season – klar für ihn. Andererseits wirkt die gesamte Organisation inzwischen festgefahren und ideenlos.

Die miserable Leistung gegen die Bills führte zu „Fire Tomlin“-Sprechchören und Buhrufen – selbst während des traditionellen „Renegade“-Einspielers. Es fühlt sich wie ein Wendepunkt an. Tomlin trägt nicht allein die Schuld, doch schlechte In-Game-Entscheidungen und fehlende Kreativität auf beiden Seiten des Balls sprechen gegen das Coaching.

Tomlin hätte ohne Zweifel sofort Angebote anderer Teams. Und wie bei Andy Reid nach dessen Abschied aus Philadelphia könnte ein Neustart Wunder bewirken. Doch das darf Pittsburgh nicht davon abhalten, selbst einen Neuanfang zu wagen. So wie es aktuell läuft, funktioniert es einfach nicht mehr.

Jefferson verdient Besseres

FootballR - NFL - Ein Footballspieler in einem weißen Minnesota Vikings-Trikot mit der Nummer 18 auf der Vorderseite steht auf dem Feld. Justin Jefferson, mit schwarzem Stirnband und konzentriertem Gesichtsausdruck, zeigt das Logo des Teams auf seiner Uniform. Der Hintergrund ist hell und verschwommen und fängt die Intensität seines Trainings ein. Diese Beschreibung wurde automatisch generiert.
Foto: IMAGO / Icon Sportswire

Die Quarterback-Performance in Minnesota ist inzwischen historisch schlecht – und sie verschwendet eine komplette Saison von Justin Jefferson. J.J. McCarthy, der First-Rounder von 2024, liefert laut TruMedia die schlechteste EPA/Dropback aller Quarterbacks über die ersten sechs Karriere-Starts seit mindestens 2000.

Die Hoffnung auf einen kurzfristigen Push durch Rookie Max Brosmer erfüllte sich ebenfalls nicht. Die Seahawks zerlegten ihn komplett: 19 von 30 Pässen für nur 126 Yards, vier Interceptions und vier Sacks. Sein Wert von -0.89 EPA/Dropback ist der drittschlechteste QB-Start der gesamten Saison – deutlich unter jedem McCarthy-Spiel.

Jefferson und ein an sich playoffreifer Kader verdienen schlicht bessere Quarterback-Arbeit. Minnesota wird im kommenden Jahr neben McCarthy definitiv einen erfahrenen Routinier hinzufügen müssen, um eine Wiederholung dieser Saison zu verhindern.

Frühe Kickoffs

Panthers schocken Rams

Ich habe wirklich keine Ahnung, was man von dieser Panthers-Saison halten soll. In einer Woche wirkt Carolina wie ein Team, das im Draft in den Top 10 wählen müsste – und in der nächsten schlagen sie einen echten Contender. Der Sieg am Sonntag über die Rams ist bereits das zweite Mal in dieser Saison (nach Week 9 gegen die Packers), dass Carolina einen zweistelligen Favoriten stürzt. Und mit Blick auf die aktuelle Form der Cowboys kann man auch den überraschenden Week-6-Erfolg über Dallas dazuzählen.

Wie der Rest des Teams liefert auch Bryce Young eine Achterbahnsaison. Immer wenn die Meinung umschlägt, dass er vielleicht doch nicht der richtige Franchise-Quarterback ist, folgt ein Spiel wie dieses. Young traf 15 seiner 20 Pässe für 206 Yards und drei Touchdowns – zwei davon bei entscheidenden Fourth-Down-Plays. Laut TruMedia war das sein bestes Spiel nach EPA/Dropback. Und das gegen eine Rams-Defense, die in dieser Kategorie ligaweit an Nummer zwei stand. Auch Carolinas Defense trug ihren Teil bei und forcierte drei Turnover von Matthew Stafford, inklusive seiner ersten zwei Interceptions seit Week 3.

Nun stehen die Panthers bei 7-6. Bleibt die Frage: Können sie endlich Konstanz finden?

Texans treten die Tür ein

Ich war davon überzeugt, dass die Texans durch sind. Und vieles sprach dafür, nachdem C.J. Stroud sich in Week 9 verletzte und das Team auf 3-5 fiel – während die Colts davonzogen. Doch Dinge ändern sich schnell in der NFL. Der Sieg über Indy ist nun der vierte Erfolg in Serie.

Stroud zeigte in seinem ersten Spiel nach drei Wochen Pause einige starke Momente, und die Defense bleibt spektakulär. Sie hielt die Colts diese Woche bei einer Erfolgsquote von nur 39,2 % – deren schlechtester Wert der Saison. Houston liegt jetzt nur noch ein Spiel hinter Colts und Jaguars zurück und bekommt in Week 18 erneut die Chance auf ein Duell mit Indianapolis.

Die Colts und ihre Verletzungssorgen

Mit 8-4 stehen die Colts weiterhin solide da, doch der Trend zeigt klar nach unten. Daniel Jones spielt mit einem Fibulabruch – das wird seine Mobilität zweifellos beeinflussen. Auch wenn nicht jede Woche die Texans warten, bleibt fraglich, ob er sein Level halten kann.

Als wäre das nicht genug, verletzte sich Sauce Gardner, der erst zur Trade Deadline in einem Mega-Deal geholt wurde, an der Wade und wurde in einem Walking Boot gesichtet. Dazu kommt ein brutal schwerer Spielplan: Auswärts in Jacksonville und Seattle, danach ein Heimspiel gegen die 49ers und ein weiteres Duell mit den Jaguars. In Week 18 wartet Houston. Sollte Indy am Ende tatsächlich die Division gewinnen, dann haben sie es sich redlich verdient.

Bucs kommen wieder auf die Beine

Ein knapper Drei-Punkte-Sieg gegen die Cardinals beseitigt sicher nicht alle Zweifel am aktuellen Zustand der Buccaneers. Die Defense zeigte eine ihrer schwächsten Leistungen der Saison. Aber ein Sieg ist ein Sieg – und der erste Erfolg seit Week 8 stoppt zumindest den freien Fall.

Dazu gibt es positive Entwicklungen: Chris Godwin steigerte seine Ausbeute nach seiner eher ruhigen Rückkehr und führte alle Receiver mit 78 Yards an. Bucky Irving sollte eigentlich langsam herangeführt werden, doch schnell wurde klar, dass die Bucs wieder auf ihren explosiven Running Back setzen. Irving erzielte 81 Yards und einen Touchdown bei 19 Touches – ein starkes Zeichen.

Sollen die Bucs offensiv noch einmal das Niveau vom Saisonstart erreichen, werden Godwin und Irving eine große Rolle spielen müssen.

Ein perfekter Match

Davante Adams ist eine überragende Ergänzung zur Rams-Offense, insbesondere in der Red Zone. Was anfangs noch nach Eingewöhnung aussah, hat sich längst zu einer Maschine entwickelt: Adams fängt inzwischen gefühlt in jedem Spiel mehrere Touchdowns.

Gegen die Panthers kamen erneut zwei Scores dazu. Damit steht er bei 14 Touchdowns – fünf mehr als Amon-Ra St. Brown. Die Niederlage gegen Carolina ist enttäuschend, aber jedes Topteam hat mal einen Aussetzer. Die Rams bleiben für mich die Nummer eins im Power Ranking – nicht zuletzt wegen dieses nahezu unaufhaltbaren Receiver-Duos.

Nur noch vier Sacks

Myles Garrett nähert sich weiter einem der prestigeträchtigsten NFL-Rekorde. Ein weiterer Sack gegen die 49ers bringt ihn auf 19 insgesamt – nur vier fehlen, um die Bestmarke von Michael Strahan und T.J. Watt zu knacken. Der jüngste Sack, ein unglaublicher Inside-Move gegen Trent Williams, war ein weiterer Beweis für Garretts einzigartige Fähigkeiten.

Nächste Woche wartet ein Traum-Matchup: die Titans, die bislang 48 Sacks zugelassen haben – der schlechteste Wert der Liga. Wenn Garrett die Marke brechen will, könnte das der entscheidende Schritt sein.

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Dieser Badge zeichnet FootballR als Super Bowl akkreditiertes Medium und Alexander R. Haidmayer als Super Bowl akkreditierten Journalisten aus! Logo mit schwarzem Schild und silbernem Rand. Oben ist eine silberne Trophäe in Form eines Footballs abgebildet. Unter der Trophäe steht in Großbuchstaben, ebenfalls in Silber, „SUPER BOWL AKKREDITIERTES MEDIUM“. Diese Beschreibung wurde mit der FootballR KI automatisch generiert.

Alexander R. Haidmayer - Experte für Football und Gründer von FootballR.

Alexander Haidmayer ist ein angesehener Experte im Bereich Football und Gründer von FootballR, einer führenden Plattform für Footballnachrichten. Seit 2013 ist er mit Leidenschaft und Fachwissen in der Welt des Footballs tätig und hat sich einen Namen als Experte auf diesem Gebiet gemacht.

Neben seiner Rolle als Gründer und Eigentümer von FootballR ist Alexander R. Haidmayer seit 2006 auch als Mitarbeiter bei der renommierten Kleinen Zeitung tätig. Diese langjährige Erfahrung ermöglicht es ihm, fundierte Einblicke und exklusive Informationen aus der Footballwelt zu liefern.

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