NFC South - Wild Card: FootballR Pro Bowl 2025 - NFL Week 8 - Diese Beschreibung wurde automatisch generiert. Ein Footballspieler, Baker Mayfield, hält einen Football in einem Buccaneers-Stadion.

Saisonvorschau 2025 – NFC South Edition

Die NFC South ist ein Pulverfass! Jedes Team kämpft um seine Identität, geprägt von Übergangsphasen, neuen Quarterbacks und frischen Coaching-Ideen. Wer wird 2025 die Division erobern? Tauche ein in die tiefgehende Analyse der unberechenbarsten Division der NFL!

Fabian Weigl
Lesezeit: 31 Min.
Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Zusammenfassung

  • NFC South 2025: Unberechenbar, Übergänge, neue Gesichter.
  • Tampa Bay setzt auf Mayfield und starke Defense.
  • Atlanta startet mit Penix Jr. und jungem Pass-Rush.
  • Carolina hofft auf Young, Saints im Übergangsjahr.

Die NFC South bleibt auch 2025 eine der unberechenbarsten Divisionen der NFL. Klare Favoriten sind nicht auszumachen, stattdessen prägen unterschiedliche Übergangsphasen, neue Quarterbacks und frische Coaching-Ideen das Bild.

In Tampa Bay setzt Head Coach Todd Bowles auf defensive Stabilität, während Baker Mayfield nach seiner Renaissance-Saison und Rookie-Receiver Emeka Egbuka die Offense tragen sollen. Die Falcons vertrauen mit Raheem Morris auf Kontinuität und stellen mit Michael Penix Jr. erstmals klar die Weichen auf eine vertikale Offense, flankiert von einem talentierten, aber unerfahrenen Pass-Rush um James Pearce Jr. und Jalon Walker. Carolina wiederum hofft, dass Bryce Young unter Dave Canales endgültig den Durchbruch schafft, gestützt von einer stabilen Offensive Line und Rookie-Receiver Tetairoa McMillan als Hoffnungsträger. 

Am schwersten einzuschätzen bleiben die Saints: Mit Kellen Moore als neuem Head Coach beginnt eine neue Ära, doch Quarterback-Fragezeichen, alternde Stars und eine angespannte Cap-Situation lassen die Saison wie ein Übergangsjahr wirken. Die Entwicklung der jungen Spieler könnte darüber entscheiden, ob New Orleans mithält oder in Richtung Draftspitze rutscht.

Die NFC South verspricht damit 2025 weniger Dominanz, dafür jede Menge Drama: Zwischen Playoff-Hoffnung und Rebuild ist alles möglich.

Tampa Bay Buccaneers

Coaching und Kultur

Todd Bowles geht mit den Buccaneers in seine vierte Saison als Head Coach. Nach Jahren als Defensive Coordinator unter Bruce Arians hat er das Team in eine klare defensive Identität geführt, bleibt aber in seiner Rolle stark unter Druck, da die Offense zuletzt zu eindimensional wirkte. Mit Josh Grizzard übernimmt ein neuer Offensive Coordinator, der zuvor als Passing Game Coordinator gearbeitet hat und nun erstmals die Chance erhält, ein ganzes System mitzugestalten. Defensiv vertraut Bowles weiterhin auf sich selbst als Playcaller, womit Kontinuität und seine Handschrift erhalten bleiben.

Offense

Die Offense der Buccaneers 2025 lebt von einer spannenden Mischung aus wiedererstarkten Veteranen und jungen Playmakern. Baker Mayfield hat im Vorjahr seine Karriere revitalisiert: Er agierte abgeklärt aus der Pocket, brachte Konstanz ins Passing Game und zeigte, dass er auch mit Scrambling wichtige Plays kreieren kann. An seiner Seite entwickelte sich Bucky Irving zur größten Überraschung. Der Mid-Round-Pick etablierte sich als dynamischer Receiving Back und brachte eine Explosivität ins Spiel, die zuvor gefehlt hatte. Zusammen mit Rachaad White, der ein solider Nummer-2-Back bleibt, ergibt sich ein vielseitiges Backfield, das Mayfield unterstützt.

Das klare Prunkstück ist das Receiving Corps. Mike Evans bleibt trotz seines Alters ein verlässlicher X-Receiver, der mit seiner Serie von 1.000-Yard-Saisons und dominanten Contested Catches den Angriff trägt. Chris Godwin soll im Laufe der Saison nach seiner Verletzung zurückkehren, bis dahin erhält Rookie Emeka Egbuka eine Schlüsselrolle im Slot und die Eindrücke aus dem Training Camp lassen viel erwarten. Die Tiefe ist verletzungsbedingt dünner: Jalen McMillan fällt mit einer schweren Nackenverletzung aus, während Tez Johnson als undersized Playmaker erste Snaps bekommen könnte. Sterling Shepard bringt Erfahrung, dürfte aber nur situativ eingesetzt werden. Auf Tight End sorgen Cade Otton und Payne Durham für solide, wenn auch nicht spektakuläre Produktion.

In der Offensive Line gibt es Licht und Schatten. Tristan Wirfs ist einer der besten Tackles der Liga, wird jedoch zum Saisonstart verletzt fehlen, ein Problem, da Charlie Heck als Ersatz qualitativ abfällt. Auf Right Tackle ist Luke Goedeke stabil, während die Interior Line mit Cody Mauch, Ben Bredeson und Rookie Graham Barton auf ein solides Fundament bauen kann. Die Einheit hat Upside, aber Ausfälle wie jener von Wirfs können schnell den gesamten Rhythmus gefährden.

Insgesamt ist die Offense der Buccaneers ein Mix aus Veteranen-Stabilität und jungem Potenzial. Die Entwicklung von Egbuka und Irving sowie die Rückkehr von Godwin könnten den Angriff zu einer Top-Unit machen, allerdings hängt viel von der Gesundheit der Stars ab.

Defense

Die Defense der Buccaneers 2025 baut klar auf ihre Front auf. Vita Vea ist weiterhin das Herzstück: Er gehört zu den besten Run-Stoppern der Liga, bringt trotz seiner massiven Statur auch als Pass-Rusher gefährliche Upside. An seiner Seite spielt Calijah Kancey, der als explosiver Pass-Rush-Spezialist glänzt, aber noch deutliche Fortschritte in der Run-Defense machen muss. Auf Edge hat Yaya Diaby im Vorjahr einen echten Breakout hingelegt, während Haason Reddick nach einem Rückschritt dringend wieder an seine Topform aus Philadelphia anknüpfen soll. In der Tiefe stehen mit Chris Braswell, der sein Rookiejahr verletzungsbedingt verpasste, und David Walker zwei junge Spieler mit viel Potenzial bereit.

Auf Linebacker bleibt Lavonte David auch in seiner 14. NFL-Saison der verlässliche Anker, seine Instinkte, Führungsqualitäten und Tacklingsicherheit sind unersetzbar. Neben ihm soll SirVocea Dennis eine größere Rolle übernehmen, bringt jedoch noch wenig Erfahrung mit.

In der Secondary setzt man erneut auf Kontinuität. Jamel Dean und Zyon McCollum starten außen, während Tykee Smith den Slot übernimmt. Allerdings könnte sich Zweitrundenpick Benjamin Morrison durch seine Ball-Skills und Aggressivität hier schnell Spielzeit erarbeiten. Auf Safety steht mit Antoine Winfield Jr. ein echter Superstar, der sowohl in Coverage als auch als Playmaker gegen den Run zu den besten der Liga gehört. Die Schwachstelle ist jedoch der Spot neben ihm: Christian Izien gilt als wackelige Lösung, und hier könnte die Defense am ehesten angreifbar sein.

Alles in allem besitzt Tampa Bay defensiv eine starke Basis durch die Front und einen Elite-Safety, die große Frage bleibt jedoch die Stabilität auf Linebacker und dem zweiten Safety-Spot. Gelingt es jungen Spielern wie Dennis, Braswell oder Morrison, sich rasch zu entwickeln, könnte diese Unit zu einer echten Stärke des Teams werden.

Ausblick 2025

Die Buccaneers gehen 2025 mit einer spannenden Mischung aus erfahrenen Stützen und aufstrebenden Talenten in die Saison. Offensiv trägt Baker Mayfield nach seiner Renaissance-Saison das Vertrauen als Starter, flankiert von einem explosiven Receiver-Corps um Mike Evans, Chris Godwin (nach seiner Rückkehr) und First-Round-Pick Emeka Egbuka, der im Slot sofort eine Schlüsselrolle einnimmt. Bucky Irving bringt Dynamik ins Backfield und könnte im Passspiel noch wichtiger werden, während die Offensive Line trotz des Ausfalls von Tristan Wirfs zu Saisonbeginn genügend Potenzial hat, zu einer soliden Einheit zusammenzuwachsen.

Defensiv liegt der Fokus klar auf der Front: Vita Vea und Calijah Kancey bilden ein spannendes Kontrast-Duo, Yaya Diaby und Haason Reddick können zu einem der produktivsten Edge-Duos der Liga werden. Lavonte David bleibt das Herz der Linebacker-Gruppe, auch wenn sein Partner ein Unsicherheitsfaktor ist. In der Secondary gibt Antoine Winfield Jr. Stabilität, aber die Outside-Corner und der zweite Safety-Spot sind Schwachstellen, die in engen Spielen entscheidend werden könnten.

Insgesamt haben die Bucs das Potenzial, erneut in der NFC South um den Divisionstitel mitzuspielen, vor allem, wenn Mayfield sein Niveau bestätigt, Irving einen weiteren Sprung macht und Reddick zurück zu alter Stärke findet. Entscheidend wird jedoch sein, ob die jungen Spieler wie Egbuka, Morrison oder Braswell ihre Entwicklung rasch vorantreiben und Lücken füllen können.

Bold Prediction: Emeka Egbuka beendet seine Rookie-Saison mit über 1.000 Receiving Yards und etabliert sich sofort als einer der besten Slot-Receiver der gesamten NFL.

Atlanta Falcons

Coaching und Kultur

Raheem Morris geht mit den Falcons in sein zweites Jahr als Head Coach und der Druck ist deutlich größer als noch 2024. Nach dem Verpassen der Playoffs hat er zwar gezeigt, dass er eine klare Philosophie verfolgt, doch diesmal wird nicht nur Aufbauarbeit, sondern auch Erfolg erwartet. Morris steht für Disziplin, Teamkultur und ein physisch starkes Auftreten. Gerade in engen Spielen muss er beweisen, dass er die Mannschaft zum nächsten Schritt führen kann.

Auf der offensiven Seite bleibt Zac Robinson in seiner Rolle als Offensive Coordinator. Als klarer Schüler von Sean McVay setzt er auf moderne, schnelle Offense-Konzepte, die Quarterback und Playmaker möglichst effektiv einsetzen. Im ersten Jahr war das System erkennbar, 2025 geht es darum, Konstanz zu entwickeln und die Big Plays mit einem stabileren Grundrhythmus zu verbinden.

Defensiv bringt Jeff Ulbrich als neuer Coordinator viel Erfahrung und ein klares Profil mit. Er ist bekannt für Disziplin, klare Rollenverteilung und aggressives Playcalling, gleichzeitig aber auch dafür, junge Spieler schnell einzubinden. Seine Aufgabe wird es sein, einer bislang inkonstanten Defense Struktur zu geben und dafür zu sorgen, dass sie auch gegen starke NFC-Offenses bestehen kann.

Offense

Michael Penix Jr. übernimmt nun fest die Rolle des Starting-Quarterbacks in Atlanta und gibt der Offense damit ein klar erkennbares neues Gesicht. Im Vergleich zu Kirk Cousins bringt er mehr Athletik und eine vertikalere Spielweise mit, die perfekt zur Philosophie von OC Zac Robinson passt. Sein Scrambling-Talent verschafft der Offense zusätzliche Dimensionen, auch wenn er sich als Rookie zunächst an das Tempo der NFL anpassen muss. Dass er mit Drake London bereits eine gute Chemie aufgebaut hat, ist für seinen Einstieg enorm wertvoll.

Das Running Back-Duo zählt zu den besten der Liga: Bijan Robinson gilt als einer der dynamischsten Playmaker überhaupt, gefährlich am Boden wie auch durch die Luft, während Tyler Allgeier als physischer „Change-of-Pace“-Back für Balance sorgt. Diese Kombination könnte den Falcons ein vielseitiges, schwer kalkulierbares Laufspiel sichern.

Im Receiving Corps steht London klar als WR1 im Fokus, doch daneben braucht es verlässliche Produktion. Darnell Mooney zeigte letztes Jahr eine solide Saison und wird als zweite Option gebraucht. RayRay McCloud ist vor allem für den Slot vorgesehen, muss aber konstant abliefern, da Kyle Pitts hier ebenfalls viel eingesetzt wird. Pitts bleibt einer der spannendsten Spieler im Kader: Sein Talent ist unbestritten, doch er hat die hohen Erwartungen bislang nicht erfüllt. Gelingt ihm ein Durchbruch in diesem hybriden System, kann er der Offense eine zusätzliche Dimension geben.

Die Offensive Line ist trotz starker Einzelspieler ein Unsicherheitsfaktor. Chris Lindstrom ist einer der besten Guards der Liga, Matthew Bergeron entwickelt sich positiv und Jake Matthews bleibt ein solider Left Tackle. Allerdings wiegt der Ausfall von RT Kaleb McGary schwer, da Ersatzmann Elijah Wilkinson qualitativ nicht auf dem gleichen Level ist. Auch die Neubesetzung auf Center bringt Fragen mit sich. Für einen Rookie-QB wie Penix könnte Protection das entscheidende Thema sein.

Defense

Die Falcons-Defense 2025 präsentiert sich als Einheit im Umbruch, die stark auf junge, hungrige Spieler setzt und gleichzeitig noch von einigen erfahrenen Stützen getragen wird. Der wohl auffälligste Bereich ist die Defensive Line, die praktisch neu aufgebaut wurde. Mit James Pearce Jr. und Jalon Walker hat man gleich zwei Erstrundenpicks auf Edge investiert. Pearce bringt Explosivität und natürliches Pass-Rush-Talent mit, während Walker durch seine Hybridrolle zwischen Linebacker und Edge zusätzliche Variabilität ins System bringt. Zusammen mit Arnold Ebiketie, Bralen Trice und Veteran Leonard Floyd ergibt sich eine breite Rotation, die das Potenzial hat, gegnerische Quarterbacks konstant unter Druck zu setzen. Innen verleiht David Onyemata Stabilität gegen den Lauf, während Zach Harrison nach einer ordentlichen Saison den nächsten Schritt machen soll. Ruke Orhorhoro und Brandon Dorlus sind junge Spieler mit Entwicklungspotenzial, deren Fortschritt über die Tiefe der Line entscheiden wird.

Auf Linebacker bleibt Kaden Elliss der gesetzte Leader, der sowohl gegen den Lauf als auch in Coverage Stabilität bietet. Neben ihm liefern sich Troy Anderson und Divine Deabolo ein Duell um den zweiten Starterposten. Hier fehlt zwar die große Starpower, aber die Tiefe sorgt dafür, dass Ausfälle kompensiert werden können.

In der Secondary liegt der Fokus klar auf A.J. Terrell. Nach seiner herausragenden Saison 2023 konnte er 2024 nicht ganz an dieses Niveau anknüpfen, soll nun aber wieder als verlässlicher Nummer-eins-Corner auftreten. Auf der gegenüberliegenden Seite ist Mike Hughes aktuell der Favorit, wenngleich er kein Top-Corner ist. Dafür ist Clark Phillips III im Slot bereits überdurchschnittlich und liefert konstant gute Leistungen. Auf Safety bleibt Jessie Bates III das Herzstück der Defense, einer der besten Spieler seiner Position ligaweit. Neben ihm soll Rookie Xavier Watts starten, der mit viel Potenzial kommt, aber in seiner ersten NFL-Saison erst beweisen muss, dass er die Geschwindigkeit und Komplexität des Spiels meistert.

Die Falcons setzen stark auf Jugend und Entwicklung. Der Erfolg dieser Defense hängt maßgeblich davon ab, ob die jungen Talente wie Pearce, Walker und Watts schnell in der NFL Fuß fassen und ob Spieler wie Terrell oder Onyemata wieder ihre Bestform erreichen. Die Unit kann mittelfristig zu einer Stärke des Teams werden, ist 2025 jedoch noch von Schwankungen geprägt.

Ausblick 2025

Die Falcons gehen 2025 mit einer Defense in die Saison, die einerseits jung und entwicklungsfähig, andererseits aber auch von Unsicherheiten geprägt ist. Mit James Pearce Jr. und Jalon Walker hat man zwei Rookies, die sofort in Schlüsselrollen schlüpfen müssen. Ihr Entwicklungstempo wird darüber entscheiden, ob der Pass Rush konstant Druck erzeugen kann oder ob man zu sehr von Veteranen wie Leonard Floyd abhängig bleibt. Auch auf Safety mit Xavier Watts setzt man auf einen jungen Starter, der trotz Potenzial zunächst beweisen muss, dass er auf NFL-Niveau stabil agieren kann.

Stützen wie Jessie Bates III oder A.J. Terrell sorgen für Verlässlichkeit in der Secondary, während Onyemata und Elliss im Zentrum Stabilität bringen sollen. Dennoch wird die Defense nicht frei von Schwankungen sein – zu groß ist die Abhängigkeit von jungen Spielern, die sich erst finden müssen. Gelingt es diesen Talenten, ihr Potenzial frühzeitig abzurufen, kann die Unit schnell zu einer Stärke des Teams werden und einen wichtigen Beitrag im Playoff-Kampf leisten.

Bold Prediction: James Pearce Jr. führt alle Rookie-Edge-Rusher der Liga in Sacks an und macht die Falcons-Defense zu einer Top-10-Unit im Pass Rush.

Carolina Panthers – NFC South

Coaching und Kultur

Dave Canales geht mit viel Rückenwind in sein zweites Jahr als Head Coach, nachdem die Panthers in der zweiten Saisonhälfte 2024 deutliche Fortschritte zeigten. Er hat sich den Ruf als Quarterbackflüsterer erarbeitet, erst durch Geno Smith in Seattle, dann Baker Mayfield in Tampa Bay und nun durch die Entwicklung von Bryce Young, der endlich stabiler und effizienter wirkte. Die Erwartung ist, dass Canales Youngs Spiel noch stärker strukturiert und das Offensivsystem auf ihn zuschneidet.

Unterstützt wird er offensiv von Brad Idzik, der als Offensive Coordinator zwar neu in seiner Rolle ist und kein eigenes Playcalling übernimmt, aber durch Detailarbeit und Spielvorbereitung einen wichtigen Beitrag leisten soll. Das gibt Canales weiterhin die volle Kontrolle über die Offense, während Idzik vor allem in der Umsetzung und Feinabstimmung wirkt.

Defensiv bleibt Ejiro Evero eine konstante Größe. Er bringt jahrelange NFL-Erfahrung mit und hat es bereits geschafft, aus einem auf dem Papier durchschnittlichen Kader eine disziplinierte und strukturierte Defense zu formen. Mit seiner klaren Philosophie und Anpassungsfähigkeit bleibt er ein stabilisierender Faktor, was gerade für ein junges Team entscheidend ist.

Offense

Bryce Young scheint nach einer schwierigen Anfangszeit tatsächlich die Kurve bekommen zu haben. Nach einem enttäuschenden Rookie-Jahr und einem miserablen Start in die zweite Saison, der sogar zu einer vorübergehenden Degradierung auf die Bank führte, nutzte er die Chance nach Andy Daltons Verletzung und zeigte, dass er das Spiel trotz seiner limitierten Größe lenken kann. Besonders im Quick Game, mit seiner Mobilität außerhalb der Pocket und seiner Genauigkeit in der mittleren Distanz überzeugte er, Aspekte, die ideal zu Dave Canales’ Offensividee passen.

Das Backfield wird erneut von Chuba Hubbard angeführt, der 2024 ein Breakout-Jahr hatte und nun beweisen muss, dass dies keine Eintagsfliege war. Als Ergänzung wurde Rico Dowdle geholt, der mit seinem Tempo und Stil ein klassischer Change-of-Pace-Back ist. Damit verfügt Carolina über ein solides, wenn auch nicht elitäres Tandem.

Im Receiving Corps setzt man große Hoffnungen in den diesjährigen Erstrundenpick Tetairoa McMillan, der mit seiner Größe und Physis als klassischer X-Receiver aufgebaut werden soll. Xavier Legette, selbst erst im Vorjahr als First-Rounder gekommen, startet nach einer eher schleppenden Rookie-Saison in eine Art Bewährungsjahr, während Jalen Coker als Undrafted-Überraschung aus 2024 den Trend bestätigen möchte. Jimmy Horn Jr. könnte als weiterer junger Spieler ins Gespräch kommen. Auf Tight End wird mit Ja’Tevion Sanders einiges an Risiko gegangen, da er als Starter unerfahren ist und mit Tommy Tremble oder Rookie Mitchell Evans nur wenig verlässliche Tiefe vorhanden ist.

Dafür gibt die Offensive Line Stabilität. Sie bleibt komplett unverändert und gehört auf dem Papier zu den besseren Units der NFL. Mit dem starken Tackle-Duo Ikem Ekwonu und Taylor Moton sowie den Guards Robert Hunt und Damien Lewis ist man physisch dominant besetzt, und auch Center Cade Mays hat sich als solide Lösung etabliert. Damit sollte Young ausreichend Zeit haben, seine Entwicklung weiterzuführen.

Die Panthers-Offense hängt fast komplett an der weiteren Entwicklung von Bryce Young und dem Impact der jungen Receiver McMillan und Legette. Wenn das Quickgame funktioniert und die Line so konstant bleibt, wie sie es verspricht, kann Carolina offensiv mehr Balance und Explosivität entwickeln. Entscheidend wird jedoch sein, ob sich die jungen Playmaker schnell stabilisieren – andernfalls könnte es wieder Phasen mit stockender Offense geben.

Defense

Die Defensive Line der Panthers wurde in der Offseason klar verstärkt und ist das Herzstück dieser Unit. Derrick Brown zählt schon seit Jahren zu den besten Interior Linemen der Liga und bekommt mit Bobby Brown III und Tershawn Wharton zwei Neuzugänge, die um den zweiten Startplatz kämpfen und zusätzliche Stabilität bringen sollen. Auf Edge setzt Carolina bewusst auf Jugend: Mit den Rookies Princley Umanmielen und Nic Scourton holte man gleich zwei Talente in Runde zwei, die sich gemeinsam mit Pat Jones II und D.J. Wonnum in einer Rotation beweisen müssen. Das Potenzial ist hoch, aber die Unerfahrenheit könnte anfangs für Schwankungen sorgen.

Die Linebacker-Position bleibt dagegen die größte Baustelle. Weder Trevin Wallace noch Christian Rozeboom sind bewährte Starter, was das Zentrum dieser Defense anfällig macht, besonders gegen den Pass und bei schnellen Adjustments im offenen Feld.

In der Secondary ist Jaycee Horn die klare Stütze. Der talentierte Cornerback wurde teuer verlängert und hat das Potenzial zum Elite-Spieler, bleibt jedoch verletzungsanfällig. Mike Jackson soll den zweiten Outside-Spot übernehmen, während Rookie Chau Smith-Wade im Slot startet, beides Lösungen, die solide sein können, aber keine Sicherheit garantieren. Auf Safety bringt Tre’von Moehrig eine starke Präsenz gegen den Run, doch neben ihm liefern sich Rookie Lathan Ransom und Nick Scott ein offenes Duell, ohne dass bisher ein klarer Qualitätsvorsprung erkennbar wäre.

Die Panthers haben eine spannende, aber riskante Defense. Die D-Line mit Derrick Brown und den neuen Edge-Rookies hat das Potenzial, in ein bis zwei Jahren eine echte Stärke zu werden, aktuell fehlt es jedoch an Konstanz. Linebacker ist ein klares Fragezeichen, und auch in der Secondary hängt viel an der Fitness von Horn und dem Durchbruch junger Spieler. Die Saison 2025 wird daher vor allem als Entwicklungsjahr für die jungen Bausteine dieser Defense gesehen.

Ausblick 2025

Die Panthers gehen mit vorsichtigem Optimismus in die Saison 2025. Offensiv steht vieles und fällt mit Bryce Young, der nach einem turbulenten zweiten Jahr zuletzt Anzeichen zeigte, sein Talent nun beständiger abrufen zu können. Ihm steht ein junges, talentiertes Supporting-Cast zur Verfügung, angeführt von Rookie-Receiver Tetairoa McMillan und dem elektrisierenden Running Back Chuba Hubbard. Die Offensive Line ist stabil und eingespielt, mit einem starken Guard-Duo und soliden Tackles,  ein wichtiger Faktor, um Youngs Entwicklung zu stützen. Noch fehlen konstante Playmaker hinter McMillan, doch die Offense könnte im Laufe der Saison an Dynamik gewinnen, wenn die jungen Receiver Schritte machen.

Defensiv ist die D-Line mit Derrick Brown als Fixpunkt und den beiden Rookie-Edges Umanmielen und Scourton das spannendste Projekt. Diese Gruppe birgt viel Potenzial, aber auch Entwicklungsbedarf. Die Linebacker-Position bleibt die größte Schwäche und könnte Spiele kosten, wenn die jungen Starter nicht über sich hinauswachsen. In der Secondary hängt viel an Jaycee Horns Gesundheit und der Eingewöhnung von Rookie-Safety Xavier Watts. Winfield-Neuzugang Tre’von Moehrig bringt zwar Stabilität, aber Tiefe und Erfahrung fehlen weiterhin.

Bold Prediction: Die Panthers werden in 2025 trotz ihrer Schwächen in Secondary und Linebacker die NFC in Pressures von Rookie-Edges anführen – Umanmielen und Scourton kombinieren für über 18 Sacks, aber die Defense landet gleichzeitig in der Bottom-5 gegen den Run.

New Orleans Saints – NFC South

Coaching und Kultur

Kellen Moore tritt 2025 in eine spannende Rolle als neuer Head Coach. Sein Ruf als einer der kreativsten Offensiv-Geister der NFL eilte ihm schon seit Jahren voraus, spätestens seit er als OC maßgeblich an einem Super Bowl beteiligt war. Dass er nun endlich die Chance als Head Coach erhält, wirkt fast überfällig. Moore bringt einen klaren offensiven Fokus mit und dürfte versuchen, der Franchise eine moderne, vertikal geprägte Offense-Struktur zu geben.

Unterstützung erhält er mit Doug Nussmeier, den er aus Philadelphia mitgebracht hat. Nussmeier war dort Quarterbacks Coach und gilt als sehr detailorientierter Lehrer, der seine Spieler technisch weiterentwickeln kann. Auch wenn er nicht das Playcalling übernehmen wird, bringt er Moore wertvolle Unterstützung in der QB-Entwicklung und im Installieren von Schemes.

Defensiv holt Moore mit Brandon Staley einen Namen zurück, der zuletzt als Head Coach bei den Chargers scheiterte, zuvor aber mit seiner Rams-Defense große Anerkennung fand. Staleys Ansatz mit viel Two-High-Shell, Flexibilität und Anpassungen je nach Gegner könnte der Defense eine neue Identität verleihen, vorausgesetzt, er schafft es, seine Philosophie an den Kader anzupassen und nicht dogmatisch am Schema festzuhalten.

Offense

Die Saints gehen 2025 mit einer Offense ins Rennen, die sehr stark von individuellen Fragezeichen geprägt ist. Auf Quarterback bleibt Spencer Rattler trotz durchwachsener Rookie-Saison Starter, er setzte sich gegen den diesjährigen Second-Rounder Tyler Shough durch, insgesamt aber wohl der schwächste QB-Room der NFL. Im Backfield trägt Alvin Kamara weiter die Hauptlast, wenn er fit bleibt, gehört er noch immer zu den besten Receiving-Backs der Liga. Dahinter sollen Kendre Miller und Rookie Devin Neal als Change-of-Pace-Optionen für Entlastung sorgen.

Im Receiving-Corps ist Chris Olave die klare Nummer eins, allerdings werfen seine wiederkehrenden Concussion-Probleme große Schatten. Rashid Shaheed bringt mit seiner Deep-Threat-Qualität eine wertvolle Dimension, während Devaughn Vele nach dem Trade aus Denver Größe und Physis ins Spiel bringt. Veteran Brandin Cooks kehrt zurück nach New Orleans und soll Erfahrung sowie Zuverlässigkeit liefern. Auf Tight End bleibt Taysom Hill die Allzweckwaffe, ergänzt von Juwan Johnson und Foster Moreau.

In der Offensive Line hat man mit Kelvin Banks Jr. in der ersten Runde eine prominente Verstärkung für die Left-Tackle-Position geholt, wodurch Taliese Fuaga wieder auf seine angestammte Right-Tackle-Seite rutschen kann. Innen ist das Duo Cesar Ruiz und Erik McCoy solide bis überdurchschnittlich, auch wenn McCoys Fitness ein Unsicherheitsfaktor bleibt. Der zweite Guard-Spot ist eine klare Schwachstelle: Trevor Penning, als Tackle enttäuschend, könnte nach innen rücken, oder Dillon Radunz übernimmt, beide sind jedoch höchstens unterer Durchschnitt.

Die Offense der Saints besitzt mit Kamara und Olave zwei Top-Playmaker, aber das Fundament ist brüchig. Der Quarterback-Room ist einer der schwächsten der Liga, die Receiver-Tiefe hängt stark von der Gesundheit ab, und die Line hat nur punktuell Qualität. Entwicklung von Rookie-Tackle Banks und die Frage, wie lange Kamara sein Niveau halten kann, werden entscheidend sein.

Defense

Die Defense der Saints 2025 zeigt ein sehr gemischtes Bild. Auf Edge ist man mit Chase Young und Carl Granderson solide bis gut aufgestellt, beide bringen Explosivität und Konstanz, auch wenn Young noch verletzungsanfällig ist. Cam Jordan bleibt zwar in der Rotation, doch sein Alter macht sich inzwischen deutlich bemerkbar. Die Interior Line ist eine klare Schwachstelle: Davon Godchaux bringt Erfahrung, aber keinen dominanten Impact, und Bryan Bresee konnte seine Vorschusslorbeeren bislang nicht bestätigen. Hier könnte Rookie Vernon Broughton schneller als gedacht in eine größere Rolle rutschen.

Auf Linebacker bleibt Demario Davis trotz seiner langen Karriere einer der besten der Liga, ein echter Anker dieser Defense. Neben ihm ist Pete Werner ein solider, wenn auch nicht überragender Starter, was die Unit insgesamt stabilisiert. In der Secondary hat sich Kool-Aid McKinstry letztes Jahr stark entwickelt und ist inzwischen ein klarer Starter, doch die anderen Corner-Spots sind unsicher besetzt. Namen wie Isaac Yiadom, Ugo Amadi oder Alontae Taylor liefern allenfalls Übergangslösungen, was die Passverteidigung anfällig macht. Auf Safety hingegen bietet das Duo Justin Reid und Julian Blackmon eine überdurchschnittliche, verlässliche Kombination, die zumindest eine stabile Basis schafft.

Die Saints-Defense lebt vor allem von einzelnen Stützen wie Davis, McKinstry und dem Safety-Duo, hat aber zu viele Fragezeichen an der Line und bei den Cornerbacks. Um konkurrenzfähig zu sein, müssten Young fit bleiben, Bresee endlich sein Potenzial abrufen und einer der jungen Defensive Backs überraschend stark einschlagen. Andernfalls droht eine Saison, in der die Defense zu inkonstant ist, um die Offense wirklich zu entlasten.

Ausblick 2025

Die Saints befinden sich in dieser Saison klar in einem Übergangsjahr. Die Unsicherheit auf der Quarterback-Position, alternde Leistungsträger in allen Mannschaftsteilen und gleichzeitig ein junges, noch unerfahrenes Tackleduo sind nur einige Gründe, warum es 2025 in New Orleans unruhig werden könnte. Auch finanziell ist das Team stark unter Druck: Die Salary Cap-Situation ist angespannt, und schon in den kommenden Jahren steht ein größerer Umbruch bevor.

Entscheidend wird sein, ob sich im Vergleich zum Vorjahr eine positive Entwicklung abzeichnet und junge Spieler in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen und sich als Bausteine für die Zukunft zu empfehlen. Gelingt das nicht, droht den Saints eine Saison am Tabellenende und damit sogar eine Rolle als Favorit auf den Nummer-1-Pick im kommenden Draft.

Bold Prediciton: Die Saints starten in dieser Saison mit drei verschiedenen Quarterbacks – und kein Spieler im QB-Room des NFC South Teams beendet die Saison mit mehr Touchdowns als Interceptions.

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Fabian Weigl beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit der NFL und der NCAA und bringt seine Begeisterung für American Football in fundierte Analysen und Berichte ein. Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Teams, Spielern und Spielstrategien hat er sich ein Wissen über den Sport angeeignet.

Beruflich ist er im Controlling tätig. Mit seinem ausgeprägten Blick für Details und aktuellen Entwicklungen möchte Fabian Weigl seine Leidenschaft für Football weiter vertiefen.

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