Nach dem katastrophalen Saisonstart der Miami Dolphins mit einer Bilanz von 1-6 ziehen die Verantwortlichen vorerst keine Konsequenzen. Weder Head Coach Mike McDaniel noch Quarterback Tua Tagovailoa müssen ihren Posten räumen – zumindest vorläufig.
Wie die Associated Press berichtet, habe Eigentümer Stephen Ross aktuell keine Pläne, personelle Veränderungen vorzunehmen. Dennoch mehren sich die Zweifel, ob das Vertrauen in das aktuelle Führungsduo angesichts der anhaltenden sportlichen Misere gerechtfertigt ist.
Tua Tagovailoa unter Druck – Leistungseinbruch und Turnover-Flut
Quarterback Tua Tagovailoa befindet sich in seiner bislang schwächsten Phase als Profi. Der Spielmacher, der 2023 noch die NFL in Passing Yards angeführt hatte, leistete sich beim 37-10-Debakel gegen die Cleveland Browns erneut drei Ballverluste – bereits das zweite Spiel in Folge mit dieser Negativbilanz. McDaniel stellte dennoch klar, dass Tua weiter der Starter bleibt:
„Er wird diese Woche die Snaps bekommen und unser Starter sein“, betonte der Coach.
Hinter Tagovailoa bahnt sich jedoch ein Konkurrenzkampf um den Backup-Posten an. Rookie Quinn Ewers, der zuletzt in der Schlussphase des Spiels eingewechselt wurde, überzeugte mit 5 von 8 Pässen für 53 Yards und wird sich im Training mit Zach Wilson um die Rolle als Nummer zwei duellieren.
Unruhe im Team – Offensivprobleme und fehlende Abstimmung
Die Dolphins-Offense steckt in einer schweren Krise. Tagovailoa selbst räumte ein, dass die Abläufe in der Offense stocken: Falsche Aufstellungen, unklare Laufwege und fehlerhafte Kommunikation hätten wiederholt Drives gestört.
Head Coach McDaniel sprach von möglichen systemischen Anpassungen:
„Alles steht zur Debatte, wenn man weiß, dass man gewinnen kann – und dann eine so demütigende Niederlage kassiert.“
Einziger Lichtblick bleibt Running Back De’Von Achane, der mit 82 Rushing Yards (6,3 pro Lauf) und drei Receptions erneut starke Zahlen lieferte.
Druck auf Mike McDaniel wächst
McDaniel steht nach der jüngsten Pleite bei einer ausgeglichenen Bilanz von 29-29 als Head Coach der Dolphins. Nach mehreren desolaten Vorstellungen mehren sich Berichte über Zweifel an seiner Zukunft. Der Coach verweigerte jedoch eine öffentliche Diskussion über seinen Status und betonte, er konzentriere sich „ausschließlich auf die nächste Aufgabe“.
Die Situation dürfte sich weiter zuspitzen: Am kommenden Sonntag reist Miami zu den Atlanta Falcons, bevor es gegen weitere Playoff-Anwärter geht. Sollten sich die Leistungen nicht kurzfristig bessern, könnte der aktuell noch ausgesetzte Umbruch bald Realität werden.