Für Aaron Rodgers steht fest: Wenn seine Karriere endet, dann als Green Bay Packer. Der vierfache MVP sprach vor dem Sunday Night Football-Duell seiner Pittsburgh Steelers (4-2) gegen sein früheres Team (4-1-1) über seine Vergangenheit in Wisconsin – und seine Zukunft.
„Was sollte ich hier rächen wollen?“, sagte Rodgers gelassen. „Sie haben mir eine Menge Geld bezahlt. Ich bin dort aufgewachsen, habe einige der besten Jahre meines Lebens dort verbracht. Ich habe nur Liebe für die Organisation.“
Respekt für Jordan Love und kein Groll gegen Green Bay
Rodgers’ 18 Jahre bei den Packers endeten im Frühjahr 2023, als er nach New York zu den Jets getradet wurde, damit Jordan Love übernehmen konnte. Schon seit der Draft-Nacht 2020, als die Packers Love in der ersten Runde auswählten, wusste Rodgers, dass seine Zeit in Green Bay begrenzt sein würde.
„In einer perfekten Welt hätte ich einen weiteren Super Bowl gewonnen und wäre dann in Kalifornien in den Sonnenuntergang geritten“, sagte Rodgers. „Aber im Football läuft es selten so perfekt.“
Trotz der Trennung blieb das Verhältnis zu Love freundschaftlich. Beide stehen weiterhin in Kontakt und tauschen sich regelmäßig über Spiele und Gegner aus. „Er ist einer der wirklich guten Typen in dieser Liga“, lobte Rodgers seinen Nachfolger. „Er ist präzise, klug mit dem Ball und trifft starke Würfe. Ich mag, was er macht.“
Love gab die Anerkennung zurück: „Ich habe großen Respekt davor, wie er mich behandelt hat, als ich nach Green Bay kam. Er hat mich mit offenen Armen empfangen.“
Rodgers fühlt sich in Pittsburgh wohl – bleibt aber ein Packer im Herzen
Rodgers genießt seine Zeit in Pittsburgh, wo er die Steelers zu einem starken Saisonstart geführt hat. Nach sechs Spielen steht er bei 1.270 Yards, 14 Touchdowns und 68,6 % Completion Rate. Doch er weiß, welchem Team er ewig verbunden bleibt:
„Unabhängig davon, wann ich aufhöre – das war der Großteil meiner Karriere. Ich werde als Packer in Rente gehen und dann sehen, was danach passiert.“
Weitere Themen rund um das Spiel
Josh Jacobs von den Packers hat in den letzten drei Partien jeweils zwei Touchdowns erzielt – eine Leistung, die zuletzt Hall of Famer Jim Taylor 1961 gelungen war. Trotz Wadenproblemen und Krankheit kämpfte sich der Running Back durch und wird auch gegen Pittsburgh wieder eine Schlüsselrolle spielen.
Auch Nebenkriegsschauplätze sorgten für Gesprächsstoff: Das Rasendebakel im Acrisure Stadium beschäftigt weiterhin die Liga, nachdem der Platz zuletzt stark ramponiert war. Steelers-Coach Mike Tomlin nahm es mit Humor: „Ich bin kein Gräser-Experte. Ich weiß nicht einmal, wer meinen Rasen mäht.“
Positiv verlief dagegen die Geschichte von Lucas Havrisik, der als Ersatz für den verletzten Kicker Brandon McManus einsprang. Havrisik traf alle drei Field-Goal-Versuche, darunter ein Franchise-Rekord-Kick über 61 Yards in Arizona.
Das anstehende Sunday-Night-Spiel zwischen Aaron Rodgers und seinem alten Team verspricht somit nicht nur sportlich Brisanz, sondern auch jede Menge Emotionen – ein Kapitel Football-Geschichte, das sich schließt, während ein neues in Pittsburgh geschrieben wird.


