Jordan Love hat sein bislang bestes Saisonspiel abgeliefert und die Green Bay Packers mit einem 35:25-Erfolg über die Pittsburgh Steelers zum ersten Sieg in der „Steel City“ seit 1970 geführt. Der Quarterback warf Pässe für 360 Yards und drei Touchdowns und übertrumpfte damit ausgerechnet seinen ehemaligen Mentor Aaron Rodgers, der erstmals gegen sein Ex-Team antrat.
Jordan Love glänzt in der zweiten Halbzeit
Der 27-jährige Love, der 2020 als künftiger Nachfolger von Rodgers gedraftet wurde, zeigte vor allem nach der Pause eine beeindruckende Vorstellung. Er komplettierte seine ersten 16 Pässe in Halbzeit zwei, darunter zwei Touchdowns, und führte die Packers (5-1-1) damit an die Spitze der NFC North.
Tight End Tucker Kraft war Loves wichtigster Abnehmer: Mit 143 Yards und zwei Touchdowns erzielte er Karrierebestwerte. Running Back Josh Jacobs kam zwar nur auf 33 Yards, sorgte aber mit einem 3-Yard-Touchdown zu Beginn des vierten Viertels für die endgültige Wende zugunsten der Gäste.
Pittsburghs Verteidigung, die eigentlich zu den bestbezahlten der NFL gehört, brach im zweiten Durchgang völlig ein – schon in der Vorwoche hatte sie beim 31:33 gegen Cincinnati enttäuscht.
Rodgers zeigt Respekt
Für Aaron Rodgers war die Partie emotional. Der 41-Jährige, der 18 Jahre lang das Gesicht der Packers war und sie zu einem Super-Bowl-Triumph und vier MVP-Titeln führte, stand erstmals seiner alten Franchise gegenüber.
Rodgers absolvierte ein solides Spiel (24/36, 219 Yards, 2 TDs), baute jedoch in der zweiten Halbzeit ab, während Green Bays Offense immer stärker wurde. Nach Abpfiff gratulierte er Love auf dem Feld – eine Szene, die den respektvollen Generationenwechsel zwischen den beiden symbolisierte.
Rodgers hatte im Vorfeld betont, kein Rachegefühl gegenüber Green Bay zu hegen:
„Sie haben mir unglaublich viel gegeben – ich habe nichts zu rächen“, sagte er unter der Woche.
Die Fans in Pittsburgh bereiteten ihm einen lautstarken Empfang, unter den sich viele Packers-Anhänger mischten – als Rodgers jedoch die „Go Pack Go!“-Rufe hörte, stand er erstmals auf der falschen Seite.
Defensivprobleme und Verletzungspech bei den Steelers
Während Green Bay auf allen Ebenen überzeugte, setzten sich bei den Steelers (4-3) die Probleme fort. Die Defense ließ 454 Yards zu und konnte erneut keinen Turnover erzwingen – das dritte Spiel in Folge.
Zudem verlor Pittsburgh mehrere Starter verletzungsbedingt:
- Daniel Ekuale (Knie)
- DeShon Elliott (rechtes Knie)
- Isaac Seumalo (Brust)
Die Packers empfangen kommende Woche die Carolina Panthers im Lambeau Field, während die Steelers zu Hause auf die Indianapolis Colts treffen.
Für Rodgers bleibt nach seiner Niederlage gegen Green Bay immerhin die Gewissheit, dass seine einstige Nachfolge in guten Händen ist – und dass sein altes Team womöglich wieder auf dem Weg in Richtung Playoffs ist.



