Die NFL könnte in der kommenden Offseason eine Alternative zum klassischen Onside Kick wieder auf den Tisch bringen. Wie Mark Maske von der Washington Post berichtet, denkt die Liga darüber nach, den bereits mehrfach diskutierten Vorschlag eines „Fourth-and-15-“ oder „Fourth-and-20“ erneut zu prüfen.
Der aktuelle Regelversuch, die Erfolgsquote von Onside Kicks zu verbessern, hat nicht den gewünschten Effekt erzielt. Laut Troy Vincent, Executive Vice President of Football Operations der NFL, wurde das Thema beim Treffen der Teambesitzer in Manhattan am Dienstag ausführlich diskutiert.
„Wir sehen die erwartete Verbesserung nicht“, erklärte Vincent. „Es könnte an der Zeit sein, sich die alte Denver-Variante erneut anzusehen.“
Onside Kick Regeländerung zeigt kaum Wirkung
Die Liga hatte zuletzt mehrere Anpassungen vorgenommen, um den Onside Kick zu beleben. Teams dürfen nun ihre Formation leicht nach vorne verschieben, und die bisherige Beschränkung, einen Onside Kick nur im vierten Viertel zu versuchen, wurde aufgehoben.
Trotz dieser Änderungen bleibt der Erfolg aus: Nur einer von 21 Onside Kicks wurde in dieser Saison vom ausführenden Team erfolgreich erobert – im Vorjahr waren es drei von 50 Versuchen.
Die aktuelle Kickoff-Struktur, die den Überraschungsmoment eliminiert, da zehn Spieler weit vorne aufgestellt werden, hat die Chancen zusätzlich verschlechtert. Eine Mannschaft muss nun vorab ankündigen, dass sie einen Onside Kick ausführen möchte, wodurch sich die Formation zur klassischen Variante zurückändert.
„Fourth-and-15“-Alternative gewinnt an Zuspruch
Die vorgeschlagene Alternative sieht vor, dass ein Team den Ball behalten kann, wenn es ein Fourth Down über eine festgelegte Distanz (z. B. 15 oder 20 Yards) von der eigenen 25-Yard-Linie erfolgreich verwandelt. Gelingt der Versuch, bleibt das Team im Ballbesitz – misslingt er, übernimmt der Gegner an der entsprechenden Stelle.
Bisher fand der Vorschlag allerdings nicht genügend Unterstützung: Mindestens 24 von 32 Teams müssten zustimmen. Viele Besitzer halten die Idee für zu „experimentell“. Ein Teambesitzer, der anonym sprach, sagte gegenüber der Washington Post: „Ich bin kein Fan davon. Ich mag das nicht.“ Ein anderer fügte hinzu: „Wenn das die einzige Lösung ist, muss man es sich vielleicht überlegen.“
Weitere Themen bei den NFL-Meetings
Neben der Diskussion um den Onside Kick sprachen die Verantwortlichen auch über die umstrittene „Tush Push“-Formation der Philadelphia Eagles. Laut Vincent sollen die Schiedsrichter künftig genauer darauf achten, ob Spieler sich vor dem Snap bewegen oder in der Neutral Zone stehen.
Außerdem sorgte Jets-Besitzer Woody Johnson für Schlagzeilen, als er die Leistung von Quarterback Justin Fields kritisierte. Nach einem 0-7-Start sagte Johnson: „Unsere Defense und Special Teams spielen gut. Aber wir müssen einfach mal einen Pass komplettieren.“
Die Liga wird nun in der Offseason entscheiden, ob sie die „Fourth-and-15“-Regel tatsächlich testet – ein Schritt, der das Spiel grundlegend verändern könnte.