WIEN – Eine spektakuläre Wendung erschüttert den österreichischen American Football: Der AFBÖ (American Football Bund Österreich) hat mehrere Spiele der Vienna Vikings strafverifiziert – mit weitreichenden Konsequenzen. Grund ist der Einsatz eines nicht spielberechtigten Spielers, wodurch die ursprünglich als Sieger hervorgegangenen Vikings gleich mehrere Partien nachträglich verloren haben.
Nach den Regularien der Wettspielordnung (§13 Abs. 6 WSO Teil 1) werden alle betroffenen Begegnungen mit 35:0 für den Gegner gewertet. Das neue Ranking nach dem Grunddurchgang bringt damit einen völlig anderen Tabellenstand hervor – und einen neuen Staatsmeister.
Danube Dragons profitieren – Austrian Bowl annulliert
Laut der vom Verband veröffentlichten Entscheidung ergibt sich nun folgende neue Rangliste des Grunddurchgangs:
- Danube Dragons
- Graz Giants
- Prague Black Panthers
- Swarco Raiders Tirol
- Vienna Vikings
- Salzburg Ducks
Damit hätten die Vikings nach der Regular Season die Playoffs nicht erreicht. Da diese jedoch bereits ausgetragen wurden, erklärte der Verband, dass die Austrian Bowl XL als „nicht ausgetragen“ gilt und für das Jahr 2025 nicht vergeben wird. Stattdessen wurde die Staatsmeisterschaft auf Basis des Grunddurchgangs entschieden – und die Danube Dragons sind damit nachträglich österreichischer Meister 2025.
Für die Dragons ist es der vierte Meistertitel in der Vereinsgeschichte – nach 2010, 2022 und 2023. Die Wiener Mannschaft erhält den Titel somit rund vier Monate nach ihrer Niederlage (17:27) gegen die Vikings in St. Pölten.
AFBÖ: Unrichtiger Spielerpassantrag führte zur Strafe
Der AFBÖ wurde laut eigener Mitteilung von einem Mitglied ersucht, die Einstufung eines Vikings-Spielers zu prüfen. Dabei habe sich herausgestellt, dass der Spielerpassantrag in einem entscheidenden Punkt unrichtig gestellt wurde. Da die Wettspielordnung keine zeitliche Verjährung für derartige Vergehen vorsieht, mussten sämtliche betroffenen Spiele neu gewertet werden.
„Die Austrian Bowl XL wird als nicht ausgetragen gewertet und für das Jahr 2025 nicht vergeben“, heißt es in der offiziellen Aussendung des Verbandes. Gleichzeitig wird betont, dass die Entscheidung nach den geltenden Statuten erfolgt sei.
Ein historischer Fall für den österreichischen Football
Die Entscheidung markiert einen der größten Regel-Fälle in der Geschichte der AFL. Die Vienna Vikings, einer der erfolgreichsten Vereine Europas, verlieren damit ihren 16. Meistertitel, während die Danube Dragons als sportlicher Nutznießer nachträglich den Pokal erhalten.
Für den österreichischen Football bedeutet der Vorfall nicht nur ein neues Kapitel in der Statistik – sondern auch einen deutlichen Hinweis darauf, wie gravierend Verstöße gegen die Bestimmungen bewertet werden können.



