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Zusammenfassung
- Derrick Henry dominiert mit 199 Rushing Yards für Ravens.
- Rookie Jayden Daniels überzeugt als Quarterback der Commanders.
- Jets Offense kämpft trotz Aaron Rodgers’ Rückkehr mit Problemen.
- Falcons, Bucs und Broncos zeigen überraschend starke Leistungen.
NFL Week 4 Analyse – Die vierte Woche der NFL-Saison 2024 ist vorüber und hat uns erneut mit spannenden Spielen, überraschenden Leistungen und interessanten Entwicklungen versorgt.
Derrick Henry: Der König ist zurück.
Es scheint fast schon zur Tradition geworden zu sein, jedes Jahr aufs Neue zu spekulieren, ob Derrick Henry endlich nachlassen wird. Und wie so oft in den vergangenen Jahren lautet die Antwort: ein klares Nein. Nach seiner beeindruckenden Leistung in der Vorwoche (151 Yards) legte Henry gegen die Buffalo Bills noch einmal nach und zerlegte deren Defense mit 199 Rushing Yards.
Es ist kein Zufall, dass dies die besten zwei Spiele der Baltimore Ravens in dieser Saison waren. Henry führt die Liga nun mit 480 Rushing Yards an und scheint perfekt in das Offensiv-System der Ravens zu passen. Die Kombination aus Henrys Laufstärke und den Fähigkeiten des amtierenden MVPs Lamar Jackson könnte für den Rest der AFC zum echten Problem werden.
Henrys Spielstil ist nach wie vor einzigartig in der NFL. Seine Kombination aus Kraft, Geschwindigkeit und Ausdauer macht ihn zu einem Albtraum für jede Defense. Wenn die Ravens es schaffen, ihr Passspiel effektiv um Henrys Laufspiel herum aufzubauen, könnte dies der Schlüssel zu einer tiefen Playoff-Run sein.
Jayden Daniels: Ein Rookie auf Superstar-Kurs.
Als Jayden Daniels in die NFL kam, gab es durchaus Zweifel daran, wie gut sich sein Spiel auf Profi-Niveau übersetzen lassen würde. Nach einem Monat in der Liga scheint er auf bestem Wege zu sein, alle Kritiker eines Besseren zu belehren. Der Quarterback der Washington Commanders übertrifft bisher sogar die Leistungen des First Overall Picks Caleb Williams und ist der klare Favorit auf den Titel des Offensive Rookie of the Year.
Daniels’ Statistiken sind beeindruckend: Seine Passgenauigkeit von 82,1% in den ersten vier Spielen seiner Karriere ist ein neuer NFL-Rekord. Doch es sind nicht nur die Zahlen, die begeistern. Daniels wirkt ruhig in der Pocket, trifft schnelle und präzise Entscheidungen und nutzt seine Athletik sowohl als Läufer als auch um sich als Passer zusätzliche Optionen zu verschaffen.
Besonders auffällig ist Daniels’ Spielverständnis. Er liest Defenses bereits wie ein erfahrener Routinier und wählt meist die richtige Option. Seine Fähigkeit, unter Druck ruhig zu bleiben und dennoch präzise Pässe zu spielen, ist für einen Rookie außergewöhnlich.
Die Commanders stehen nach vier Wochen bei einer 3-1 Bilanz und scheinen endlich den lang ersehnten Franchise-Quarterback gefunden zu haben. Wenn Daniels seine Entwicklung in diesem Tempo fortsetzt, könnte er schon bald zu den besten Quarterbacks der Liga gehören.
Jets Offense: Alte Probleme, neue Saison.
Die New York Jets und ihre Fans hatten große Hoffnungen in die Rückkehr von Aaron Rodgers gesetzt. Doch auch wenn der Star-Quarterback einige vielversprechende Momente hatte, bleibt die Offense der Jets ein Problemkind. Die Niederlage gegen die Denver Broncos war ein herber Rückschlag und zeigte einmal mehr die Schwächen im Angriffsspiel der New Yorker.
Besonders enttäuschend war die Leistung der Offensive Line. Rodgers wurde fünfmal gesackt und stand unter konstantem Druck. Running Back Breece Hall kam auf lediglich 0,4 Yards pro Lauf – Zahlen, die an die schwachen Offensiv-Leistungen der Vergangenheit erinnern.
Die Probleme der Jets-Offense sind vielschichtig. Neben der schwachen O-Line fehlt es an Konstanz im Passspiel und an kreativen Play-Calls. Offensive Coordinator Nathaniel Hackett steht nun unter Druck, Lösungen zu finden. Die Qualität der Skill-Position-Spieler ist vorhanden, doch ohne eine funktionierende O-Line und ein kohärentes Konzept wird es schwer, das volle Potenzial auszuschöpfen.
Falcons im Aufwind: NFC South plötzlich spannend.
Nach einem enttäuschenden Saisonauftakt schienen die Atlanta Falcons schon früh in der Krise zu stecken. Doch die Panik war offenbar verfrüht. In den letzten drei Wochen hat sich das Team von Head Coach Arthur Smith deutlich gesteigert und sich als ernsthafter Anwärter auf den Titel in der NFC South positioniert.
Der Sieg gegen die Philadelphia Eagles in Woche 2 war der Wendepunkt. Seitdem zeigt die Formkurve der Falcons steil nach oben. Auch die knappe Niederlage gegen die Kansas City Chiefs in Woche 3 war eine starke Leistung. Der Sieg am Sonntag gegen die New Orleans Saints unterstrich nun die Ambitionen der Falcons.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung von Quarterback Kirk Cousins. Nach einem vorsichtigen Start, bedingt durch seine Achillessehnen-Verletzung aus der Vorsaison, findet der Routinier immer besser in seinen Rhythmus. Die Chemie mit seinen Receivern wächst von Woche zu Woche.
Die Falcons profitieren zudem von einer starken Defense, die bisher zu den besten der Liga gehört. Wenn die Offense ihr volles Potenzial entfalten kann, könnte Atlanta zu einem echten Playoff-Kandidaten werden.
Jordan Love: Licht und Schatten beim Packers-Quarterback.
Die Rückkehr von Jordan Love nach seiner Knieverletzung war mit Spannung erwartet worden. Gegen die starke Defense der Minnesota Vikings zeigte der Packers-Quarterback eine Leistung mit Höhen und Tiefen. Drei Interceptions waren sicherlich nicht nach seinem Geschmack, doch Love bewies auch, warum Green Bay so große Stücke auf ihn hält.
389 Passing Yards und vier Touchdowns gegen eine der besten Defenses der Liga sind beeindruckende Zahlen. Besonders hervorzuheben ist Loves Comeback-Qualität: Nachdem die Packers mit 0:28 zurücklagen, führte er sein Team fast noch zum Sieg.
Loves Armstärke und seine Fähigkeit, auch unter Druck präzise Pässe zu spielen, waren beeindruckend. Seine Chemie mit den jungen Receivern der Packers scheint von Woche zu Woche besser zu werden. Wenn es ihm gelingt, die Fehler zu minimieren, könnte Love der Schlüssel zu einer erfolgreichen Saison in Green Bay sein.
Anthony Richardson: Talent und Risiko.
Die Indianapolis Colts haben mit Anthony Richardson zweifellos einen der talentiertesten Quarterbacks des letztjährigen Drafts ausgewählt. Doch der junge QB muss noch lernen, sein Potenzial voll auszuschöpfen und dabei gesund zu bleiben. Die Verletzung, die er sich am Sonntag gegen die Rams zuzog, wirft erneut Fragen über seinen Spielstil auf.
Richardson verletzte sich zunächst bei einem unnötigen Kontakt am Ende eines Scrambles. Nach seiner Rückkehr ins Spiel verschlimmerte er die Verletzung durch einen ungeschickten Slide-Versuch. Auch wenn es sich glücklicherweise nicht um eine schwerwiegende Verletzung handelt, muss Richardson lernen, sich besser zu schützen.
Die Colts stehen vor der Herausforderung, Richardsons einzigartiges athletisches Talent zu nutzen, ohne ihn übermäßigen Risiken auszusetzen. Head Coach Shane Steichen und sein Staff müssen einen Weg finden, Richardson’s Spielstil zu verfeinern, ohne seine Instinkte zu unterdrücken.
Broncos Defense: Von der Lachnummer zum Leistungsträger.
Die Transformation der Denver Broncos Defense ist eine der erstaunlichsten Entwicklungen dieser Saison. Vor einem Jahr noch gab die Unit unter Defensive Coordinator Vance Joseph 70 Punkte in einem Spiel ab – eine historische Blamage. Doch Head Coach Sean Payton hielt an Joseph fest, und die Geduld zahlt sich aus.
Die Broncos-Defense gehört mittlerweile zu den besten der Liga. Gegen die New York Jets zeigte die Einheit eine dominante Leistung: Nur 9 zugelassene Punkte, 5 Sacks gegen Aaron Rodgers und eine komplett abgemeldete Jets-Laufoffensive sprechen eine deutliche Sprache.
Der Turnaround der Broncos-Defense ist das Ergebnis harter Arbeit und kluger Anpassungen. Joseph hat es geschafft, ein System zu implementieren, das die Stärken seiner Spieler optimal zur Geltung bringt. Die aggressive Spielweise sorgt für Druck auf den gegnerischen Quarterback und erzwingt Fehler.
Wenn es den Broncos gelingt, auch offensiv konstanter zu werden, könnte das Team noch für einige Überraschungen in dieser Saison sorgen.
Bears: Lichtblicke in der Offense.
Nach einem schwachen Saisonstart zeigen sich bei den Chicago Bears erste positive Entwicklungen in der Offense. Gegen die Los Angeles Rams gelang es dem Team erstmals in dieser Saison, ein effektives Laufspiel zu etablieren. 131 Rushing Yards und zwei Touchdowns am Boden sind ein deutlicher Fortschritt gegenüber den durchschnittlich 72,7 Yards in den ersten drei Wochen.
Besonders erfreulich war die Leistung von Running Back D’Andre Swift, der auf 93 Yards kam. Ein starkes Laufspiel könnte Rookie-Quarterback Caleb Williams in seiner Entwicklung enorm helfen und den Druck von seinen Schultern nehmen.
Die Herausforderung für die Bears wird nun sein, diese Leistung zu bestätigen und weiter auszubauen. Offensive Coordinator Luke Getsy muss einen Weg finden, das Laufspiel mit einem effektiven Passspiel zu kombinieren, um die Offense vielseitiger und unberechenbarer zu machen.
Bucs überraschen: Baker Mayfield glänzt.
Während in der Offseason viel über die Atlanta Falcons als möglichen Favoriten in der NFC South gesprochen wurde, flogen die Tampa Bay Buccaneers weitgehend unter dem Radar. Doch nach vier Wochen steht das Team von Head Coach Todd Bowles bei einer 3-1 Bilanz und hat sich als ernsthafter Playoff-Kandidat positioniert.
Ein Hauptgrund für den Erfolg der Bucs ist die starke Leistung von Quarterback Baker Mayfield. Der ehemalige First-Overall-Pick scheint in Tampa Bay endlich sein Team gefunden zu haben. Seine Leistung gegen die Philadelphia Eagles (347 Yards, 2 Touchdowns) war beeindruckend und zeigte, dass sein Erfolg in der Vorsaison kein Zufall war.
Mayfields Dreijahresvertrag über 100 Millionen Dollar wurde von vielen kritisch gesehen. Doch wenn er weiterhin auf diesem Niveau spielt, könnte sich die Investition als Schnäppchen erweisen. Seine Führungsqualitäten und sein Spielverständnis passen perfekt zum System der Buccaneers.
Die Kombination aus einer erfahrenen Offense um Mayfield und Mike Evans sowie einer jungen, hungrigen Defense macht die Bucs zu einem gefährlichen Gegner für jedes Team in der NFC.
Packers investieren klug: Xavier McKinney überzeugt.
Die Green Bay Packers sind nicht dafür bekannt, in der Free Agency große Summen auszugeben. Umso bemerkenswerter war die Verpflichtung von Safety Xavier McKinney in diesem Jahr. Der ehemalige Giant erhielt einen der höchstdotierten Verträge für einen Safety in der NFL – und rechtfertigt das Vertrauen bisher eindrucksvoll.
McKinney ist die treibende Kraft in der Packers Secondary und hat in jedem der ersten vier Saisonspiele eine Interception verbucht. Seine Spielintelligenz und seine Fähigkeit, den Ball zu lesen, machen ihn zu einem echten Playmaker in der Defense.
Die Verpflichtung von McKinney zeigt, dass die Packers bereit sind, gezielt in Schlüsselpositionen zu investieren. Wenn sich diese Strategie weiterhin auszahlt, könnte Green Bay trotz des Umbruchs nach der Ära Aaron Rodgers schneller als erwartet wieder zu einem Titelanwärter werden.
Patriots Quarterback-Situation: Zeit für Drake Maye?
Die New England Patriots stehen vor einer schwierigen Entscheidung. Während Routinier Jacoby Brissett bisher solide, aber unspektakuläre Leistungen zeigt, wartet Rookie Drake Maye auf seine Chance. Head Coach Jerod Mayo gab bereits zu, dass Maye in der Preseason der bessere Quarterback war.
Die Frage ist nun: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um auf den jungen Quarterback zu setzen? Die schwierige Auftaktphase der Saison ist vorbei, und das kommende Heimspiel gegen die angeschlagenen Miami Dolphins könnte die ideale Gelegenheit sein, Maye sein Debüt zu geben.
Die Entwicklung eines jungen Quarterbacks ist ein heikler Prozess. Zu früh ins kalte Wasser geworfen zu werden, kann das Selbstvertrauen nachhaltig beschädigen. Andererseits kann zu langes Warten wertvolle Entwicklungszeit kosten.
Mayo und sein Trainerstab müssen nun abwägen, ob Maye bereit ist, die Offense zu führen. Die Entscheidung könnte richtungsweisend für die Zukunft der Patriots sein.
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