NFL Woche 5 Rückblick: Die Spiele und Spieler der Woche

Mayfield brilliert, Lawrence stolpert zum Sieg und die Jaguars entzaubern die Chiefs – Colts dominieren, Patriots überraschen, Ravens enttäuschen.

Fabian Weigl
Lesezeit: 19 Min.
Ein Jacksonville Jaguars Spieler - Devin Lloyd - der Woche rennt mit dem Football in Richtung Endzone, dicht gefolgt von einem Teamkollegen und mehreren Verteidigern der Kansas City Chiefs in diesem spannenden NFL Woche 5 Spiel, während die Menge im Stadion jubelt. Diese Beschreibung wurde mit der FootballR KI automatisch generiert.
Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

Zusammenfassung

Week 5 der NFL brachte spektakuläre Spiele, Comebacks und starke Einzelauftritte. Baker Mayfield, Rico Dowdle und Stefon Diggs prägten den Spieltag – sie sind die klaren Spieler der Woche.

Lies den Artikel um noch mehr über folgende Themen zu erfahren:

  • Wie Baker Mayfield und die Buccaneers mit Präzision und Nervenstärke in Seattle siegten
  • Warum Rico Dowdle und Stefon Diggs zu den dominierenden Offensivkräften der Woche zählen

Week 5 war ein Lehrstück in Entscheidungsqualität. Teams wie Tampa Bay, Jacksonville oder New England gewannen nicht über Talent – sondern über Timing, Disziplin und Execution. Während Baker Mayfield mit 87,9 % Completion ein Statement setzte, entschied ein einzelner Pick-Six das Spiel der Jaguars. Die Colts spielten fast fehlerfrei, die Patriots überraschten mit Präzision – und die Ravens zeigten, wie gefährlich mentale Instabilität wird, wenn Momentum fehlt. Wer jetzt nicht liefert, fällt zurück.

Spiele der Woche

Buccaneers 38–35 @ Seahawks

Das war ein Shootout mit spät dramatischer Wendung. Tampa Bay kontrollierte große Teile des Spiels mit einer fast fehlerlosen Vorstellung von Baker Mayfield (29/33, 379 Yards, 2 TD, 0 INT) und legte im dritten Viertel mehrfach vor. Seattle antwortete jedoch mit Sam Darnold (28/34, 341 Yards, 4 TD, 1 INT) und drei aufeinanderfolgenden Touchdown-Drives, drehte die Partie 3:18 vor Schluss sogar auf 35:28. Die Zahlen unterstreichen den Schlagabtausch: 426 zu 463 Total Yards, die Bucs 7/11 bei Third Downs und 4/4 in der Red Zone.

Die Schlussphase gehörte dann wieder den Bucs: Zunächst glich Mayfield mit einem 70-Yard-Drive in 2:10 Minuten (TD Sterling Shepard) auf 35:35 aus. Im nächsten Seahawks-Drive sprang Lavonte David in die Route, fing Darnold ab und verschaffte Tampa Bay ein kurzes Feld, der Türöffner zum Game-Winner. Kicker Chase McLaughlin nagelte anschließend das 39-Yard-Field Goal mit auslaufender Uhr.

Einordnung: Tampa Bay steht nach dem Auswärtssieg 4–1 und zeigt, dass die Offense nicht nur „methodisch“, sondern auch „clutch“ kann. Seattle dagegen ließ sich von zwei Turnovers den Deckel auf eine sonst hocheffiziente Vorstellung setzen; die Defensive bekam Mayfields Rhythmus kaum gebrochen und die Secondary (u. a. gegen Emeka Egbuka, 7/163/1) nur phasenweise zu fassen. Für die Bucs war’s ein Statement-Road-Win, gewonnen mit Präzision in Money-Downs und einem großen Veteranen-Play von David.

Jaguars 31–28 @ Chiefs

Jacksonville geriet früh 0:14 in Rückstand, drehte das Momentum jedoch mit 21 unbeantworteten Punkten. Der Kippmoment: Devin Lloyds 99-Yard Pick-Six gegen Patrick Mahomes, aus einer fast sicheren Chiefs-Führung wurde eine 21:14-Jaguars-Führung. Trevor Lawrence hielt die Offense im Fluss (18/25, 221 Pass-Yards, 1 TD, 1 INT) und setzte mit designed Runs die passenden Nadelstiche. Die Partie entwickelte sich zu einem echten „Last-Possession-Game“ mit drei Führungswechseln im vierten Viertel.

1:45 vor Schluss brachte Kareem Hunt die Chiefs noch einmal 28:24 nach vorn, doch Lawrence führte einen 60-Yard-Drive, der Schlusspunkt ikonisch: Er stolpert beim QB-Sneak-Snap, rappelt sich auf, bricht einen Tackle und läuft 23 Sekunden vor Ende zum 1-Yard-Game-Winner in die Endzone. Insgesamt verbuchte er 54 Rushing-Yards und zwei Rushing-TDs; auf der Gegenseite kam Mahomes auf 318 Pass-Yards (1 TD, 1 INT) plus 60 Rushing-Yards und einen TD.

Ein weiterer Fact: Es war Jacksonvilles erster Sieg über Kansas City seit 2009 und der beste Saisonstart (4–1) seit 2007,  beides markiert, wie groß der symbolische Wert dieses Abends ist. Der „Stumble-and-Score“ von Lawrence und Lloyds 99-Yard-Return stehen exemplarisch für Resilienz und Playmaking in den Schlüsselphasen. Kansas City fällt auf 2–3; die Chiefs zahlten vor allem für die späte Interception/Strafe-Sequenz und verpasste Chancen, während Jacksonville das Spiel in den letzten Minuten eiskalt managte.

49ers 26–23 @ Rams (OT)

Der TNF-Kracher begann mit einem 49ers-Start nach Maß: frühe 14:0-Führung, zur Pause 17:7, angeführt vom Ersatz-QB Mac Jones (am Ende 342 Yards, 2 TD) und getragen von einem sauberen Opening-Script. Nach der Halbzeit erhöhten die Niners per 20-Yard-FG auf 20:7, doch die Rams kamen über Matthew Stafford (389 Yards, 3 TD) und Kyren Williams (131 Scrimmage-Yards, 2 Receiving-TDs) zurück, glichen Mitte/Ende des vierten Viertels zum 20:20 aus, ein geblockter Extrapunkt hielt L.A. eine Weile auf.

Die wilde Schlussphase: San Francisco ging 2:56 vor Ende per 59-Yd-Field Goal wieder 23:20 in Front; kurz darauf verlor Williams an der 2-Yard-Linie den Ball, die Rams retteten sich aber mit Timeouts und einem 48-Yd-Kick zwei Sekunden vor Schluss in die Overtime. Dort setzten die 49ers zunächst ein 41-Yd-Field Goal an den linken Pfosten, bevor der Ball doch reinging, bevor die Defense am eigenen 11-Yard-Strich 4th-and-1 gegen Williams hielt.

Ein physisches Divisionsspiel, das die 49ers trotz einer langen Verletztenliste bestehen ließ. Special Teams und situative Defense entschieden die Verlängerung, während Jones trotz Limitierungen in der Pocket genug Offense lieferte. Für die Rams bleibt ein „fast gewonnen“, sie gewannen die Luftschlacht in Phasen, verloren aber durch die Goal-Line-Turnover und den Stopp in OT die entscheidenden Inches. Für San Francisco ist es ein Sieg, der in einem engen NFC-West-Rennen (und mit Backup-QB) besonders schwer wiegt.

Spieler der Woche

Offense

Baker Mayfield (QB, Tampa Bay Buccaneers)

Baker Mayfield lieferte beim 38:35-Sieg in Seattle eine seiner effizientesten NFL-Partien überhaupt: 29 von 33 Pässen fanden ihr Ziel (87,9 %), für 379 Yards, 2 Touchdowns und ohne Turnover. Er eröffnete das Spiel mit drei Scoring-Drives in Folge und diktierte das Tempo mit blitzschnellen Reads gegen eine Defense, die in der Vorwoche noch fünf Sacks erzielt hatte. Besonders beeindruckend war seine Ruhe in der Pocket: Selbst unter Druck hielt er seine Base stabil und nutzte präzise Short-Crossings, um konstant First Downs zu produzieren.

Im vierten Viertel zeigte Mayfield, warum er in Tampa mehr als nur ein Übergangs-Quarterback ist. Mit 2:10 Minuten Restzeit führte er die Bucs in acht Plays über 70 Yards zum Ausgleich, bevor er nach Lavonte Davids Interception den Game-Winning-Drive orchestrierte. Kein Forced Throw, kein Risiko, nur kalte Präzision. Damit setzte er ein Zeichen, dass die Buccaneers-Offense auf hohem Niveau auch enge Shootouts bestehen kann.

Statistisch belegt Mayfield nach diesem Spiel Platz 3 in der Liga bei der Completion Percentage und zeigt, dass sein Reifeprozess weiter voranschreitet. Wo er früher hektisch improvisierte, agiert er jetzt kontrolliert, nutzt Checkdowns gezielt und vertraut auf den Rhythmus seiner Receiver. Gegen Seattle war das ein Meisterstück an Effizienz und Führungsstärke.

Stats: 33-29 ATT-CMP, 379 Yards, 2 TDs, 5 Carries, 15 Yards

Rico Dowdle (RB, Carolina Panthers)

Rico Dowdle sorgte für eines der größten Einzelerlebnisse der Panthers-Saison: 23 Carries, 206 Rushing-Yards und ein Touchdown beim 27:24-Comeback gegen Miami. Nach einem 0:17-Rückstand übernahm er das Spiel fast im Alleingang. Sein 48-Yard-Run im dritten Viertel leitete die Wende ein; zwei Drives später egalisierte er mit einem Power-Run über die linke Seite.

Dowdles Stil, eine Mischung aus Explosivität und Geduld, machte den Unterschied gegen eine Dolphins-Front, die ihre Lücken sonst eng schließt. Mit 6,7 Yards pro Carry war er nicht nur effizient, sondern auch konstant gefährlich in Early Downs, wodurch Carolina den Ballbesitz kontrollieren und die Defense des Gegners müde laufen konnte. Es war das erste 200-Yard-Spiel eines Panthers-Running-Backs seit 2019.

Dieser Auftritt katapultiert Dowdle kurzzeitig ins Rampenlicht. Besonders bemerkenswert: Kein Fumble, kein Tackle for Loss trotz 23 Versuchen, ein Lehrbuch-Beispiel für sauberes Running-Back-Play.

Stats: 23 Carries, 206 Yards, 1 TD, 3 REC, 28 Yard  

Stefon Diggs (WR, New England Patriots)

Der „Revenge Game“-Narrativ gegen seinen Ex-Club war real und Stefon Diggs nutzte ihn perfekt. Beim 23:20-Sieg in Buffalo fing er 10 Pässe für 146 Yards, darunter drei First Down-Catches im entscheidenden 4th-Quarter-Drive, der das Game-Winning-Field Goal vorbereitete. Rookie-Quarterback Drake Maye suchte ihn 13-Mal und fand ihn jedes Mal, wenn es zählte.

Diggs’ Routes waren präzise wie zu seinen besten Bills-Zeiten: immer mit dem richtigen Break-Timing, dazu mehrere Catches in Traffic gegen Double Coverage. Buffalo versuchte, ihn mit physischen Looks aus dem Rhythmus zu bringen, Diggs antwortete mit Disziplin und explosiven Yards-after-Catch-Sequenzen. Sein 35-Yard-Catch bei 3rd & 12 war der Wendepunkt des letzten Drives und zeigte, wie viel Kontrolle er über das Spiel hatte.

Mehr als nur Statistik: Diggs brachte Leadership in ein junges Patriots-Team, das an der Line kaum Protection bekam. Mit seiner Erfahrung half er Maye, Drucksituationen zu überstehen. Für New England war es ein Sieg der Moral und Diggs war der emotionale sowie sportliche Fixpunkt.

Stats: 10 REC, 146 Yards

Defense

Tre’von Moehrig (S, Carolina Panthers)

In einem Spiel, das lange nach einer Offensivschlacht aussah, war Tre’von Moehrig der X-Faktor, der Carolinas Sieg gegen Miami absicherte. Mit 7 Tackles, 3 Tackles for Loss und einem abgefangenen Pass im vierten Viertel war er an praktisch jeder wichtigen Defense-Sequenz beteiligt. Besonders sein Instinkt gegen Screens und Outside-Zone-Plays fiel auf, er erkannte Tua Tagovailoas kurze Routen früh und attackierte ohne zu zögern.

Moehrig, einst von den Raiders gehen gelassen, hat in Carolina unter Defensive Coordinator Ejiro Evero seine Rolle gefunden. Er ist kein klassischer Ballhawk, sondern ein physischer Hybrid-Safety, der den Raum um die Line of Scrimmage dominiert. Week 5 war seine bisher kompletteste NFL-Partie und ein starkes Signal, dass Carolina defensiv Substanz aufbaut.

Stats: 7 Tackles

Bryan Bresee (DI, New Orleans Saints)

Bryan Bresee war der Anker einer Saints-Defense, die den Giants-Offense-Plan vollständig zerlegte. Beim 26:14-Erfolg erzielte er 1 Sack, 2 QB Hits, 1 Fumble Recovery und war maßgeblich am spektakulären 86-Yard-Fumble-Return-Touchdown von Jordan Howden beteiligt. Seine Präsenz im Zentrum zwang New York immer wieder, ihre Protection anzupassen mit mäßigem Erfolg.

Für New Orleans bedeutet das mehr als nur ein gutes Spiel. Bresee wächst zunehmend in die Rolle des zentralen Disruptors hinein, die zuvor von Veteran David Onyemata geprägt war. Mit seiner physischen Präsenz und Technik wird er zu einem der Schlüsselspieler in System der Saints. Wenn er diese Form konserviert, gehört er bald zu den gefürchtetsten Defensive Tackles der NFC.

Stats: 1 Tackle, 1 Forced Fumble

Jack Campbell (LB, Detroit Lions)

Jack Campbell war beim 31:17-Auswärtssieg der Lions in Cincinnati der defensive Taktgeber und verkörperte physisches Football-Handwerk in Reinform. Mit 11 Tackles (8 solo), einem Sack und dem spielentscheidenden Safety 1:49 vor Schluss war er überall auf dem Feld präsent. Campbell dominierte die Mitte, las die Play-Action-Konzepte der Bengals früh und zwang Joe Mixon mehrfach zu negativen Läufen. Seine Disziplin in den Run Fits verhinderte, dass Cincinnati überhaupt ein Rhythmus im Early-Down-Game fand.

Für Detroit war dieser Auftritt sinnbildlich für die defensive Identität, die Dan Campbell seit Jahren formt: aggressiv, diszipliniert, aber stets unter Kontrolle. Jack Campbell wächst Woche für Woche in die Rolle des defensiven Leaders hinein, ein First-Round-Pick, der allmählich genau das liefert, was man sich in Michigan erhofft hat.

Stats: 11 Tackles, 1 Forced Fumble

Play der Woche – Devin Lloyds 99-Yard Pick-Six

Der spektakuläre Wendepunkt der Jaguars-Chiefs–Partie war, als Linebacker Devin Lloyd einen Pass von Patrick Mahomes abfing und über 99 Yards zum Touchdown zurücktrug. Das Play fiel bei einem Ausschnitt, bei dem die Chiefs kurz vor der Endzone standen, plötzlich drehte sich die Partie komplett, denn statt eines KC-Scores stand Jacksonville mit 21:14 in Führung. Laut mehreren Quellen ist dies die längste Pick-Six-Distanz in der Franchise-Geschichte der Jaguars und ein historischer Moment für Lloyd.

Doch Lloyds Performance war mehr als ein Highlight-Moment: er las die Route perfekt, reagierte blitzschnell, schnappte den Pass am Drei-Yard-Linie ab und exploitierte Space durch sein Teamblocking. Die Chiefs bekamen erstmals die Schmerzen dessen zu spüren, wenn der Favorit einen Sicherheitsfehler macht und Lloyd nutzte diese Schwäche kompromisslos. Die Szene änderte das Momentum und zwang Kansas City, nicht nur zu reagieren, sondern auch ihre mentale Fassung zu hinterfragen.

In einem Spiel mit mehreren Führungswechseln und Big Plays war Lloyds Pick-Six letztlich der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage. Die Jaguars hatten zuvor wenig Raum für Fehler, doch dieses Play machte deutlich: in der NFL braucht es nicht nur starke Offense, ein Defensivspielzug kann alles kippen.

Upset der Woche – Patriots 23–20 @ Bills (SNF)

Dieses Spiel war mehr als eine Überraschung, es war eine Demonstration davon, wie man eine Favoritenrolle bricht. Die Patriots gingen als Außenseiter nach Buffalo, doch sie spielten mit Disziplin und Präzision. Stefon Diggs fing 146 Yards und war das sichere Ziel für Rookie-Quarterback Drake Maye, während Buffalo unter Druck stand und sich Fehler leistete. Die Red-Zone-Daten waren knapp zugunsten von New England, und die Bills begangen insgesamt 11 Strafen.

Die Schlüsselsequenz kam spät: im letzten Drive drückte New England das Tempo, zwang Buffalo zu Eile und erzwang eine Sack/Strafe-Kombination, die den Weg zum Game-Winning-Field-Goal öffnete. In Kombination mit dem Momentum, das Diggs über die Partie aufgebaut hatte, reichte das , trotz Yard-Nachteil und Heimnachteil. Für die Bills war das eine bittere Niederlage, die verdeutlichte, wie eng Fehler und Disziplin in der NFL beieinander liegen.

Für New England war es ein Befreiungsschlag. Das Team zeigte, dass sie nicht für Außenseiterrollen bestimmt sind, sondern Spiele gegen starke Gegner gewinnen können. Maye bekam sein Vertrauen, Diggs seinen großen Auftritt, und die Defense hielt.

Team der Woche – Indianpolis Colts

Die Colts zeigten in Week 5, was Dominanz heißt: sie schlugen die Raiders 40–6 mit einer Offense, die früh und oft punktete, und einer Defense, die fast jede Gegenoffensive im Keim erstickte. Indianapolis kontrollierte Tempo, Uhr und Phasen, ließ Las Vegas nie ins Spiel kommen und zeigte keine Schwächen, weder in Druckphasen noch in Ballbesitzkampfsituationen.

Daniel Jones setzte Drives mit Präzision um, die Running Game um Taylor ergänzte die Balance, und die Defense brachte Hits, Stops und die nötige Sicherheit. Die Kombination aus methodischem Offensivspiel, aggressivem Play-Design und einem dominanten Fronten-Spiel war in dieser Woche das stärkste Paket im gesamten NFL-Tableau.

Diese Vorstellung war mehr als nur ein hoher Sieg, sie war ein Statement. In einer Saison, in der viele Teams schwanken, ließen die Colts keine Zweifel daran, dass sie nicht nur gewinnen, sondern dominieren wollen.

Enttäuschung der Woche – „Kampfgeist der Baltimore Ravens“

Der Begriff „Kampfgeist“ klingt nach moralischer Niederlage und genau das war Week 5 für die Ravens. Statt einer kämpfenden Niederlage oder engem Spiel erlebten die Fans eine Heimpleite, bei der Baltimore in fast allen Kategorien unterlegen wirkte: Run-Defense wurde mehrfach überspielt, die Pass-Protection brach under pressure ein, und in kritischen Momenten fehlte es an Durchsetzungswillen.

Das Schlimmste: viele frühe Fehler, Penalties und Ballverluste, die das Spiel schon in der ersten Halbzeit kippten. Wenn man „Kampfgeist“ will, erwartet man im letzten Viertel eine Antwort, aber die Ravens reagierten nicht mehr. Stattdessen verließen sie das Feld als Team, dessen Strategie und Identität in dieser Partie völlig auseinanderfiel.

In einer Liga, in der viele Teams über Talent verfügen, führt ein Mangel an mentaler Stabilität oft zu Niederlagen. Für Baltimore war Week 5 eine Erinnerung: ein guter Rahmen und historische Reputation reichen nicht, wenn in entscheidenden Szenen die Entschlossenheit fehlt.

Überraschung der Woche – WR Ryan Flournoy (Dallas Cowboys)

Für viele war Ryan Flournoy ein Unbekannter, bis zur Week 5, in einem Spiel, in dem Dallas sehr auf Sonderrollen angewiesen war. Flournoy fing 6 Pässe für 114 Yards gegen die Giants, eine solide Leistung für einen relativ unprominenten Receiver. In der Offense war er einer von nur wenigen, die konstant Separation fanden und Yards erzielten.

Besonders bemerkenswert war sein Timing in den kurz-und-mittleren Routen, sein Umgang mit enger Deckung und seine Fähigkeit, Fair Catch-Mechaniken zu ignorieren, wenn Raum da war. Flournoy erzwang Situationen, in denen selbst erfahrene Verteidiger reagieren mussten und machte sie erfolgreich durch sein Ball-Handling und Release.

Für Dallas war seine Performance eine erfreuliche Entdeckung in einer Phase, in der sie auf Tiefe und Flexibilität angewiesen sind. In einer Liga, in der Tie-Breaker oft auf Rolle unbekannter Spieler basieren, machte Flournoy diesen Schritt von „Überraschung“ zu „Option“. Sein Auftritt wird ihm womöglich mehr Target-Volumen in nächsten Wochen verschaffen.

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Fabian Weigl beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit der NFL und der NCAA und bringt seine Begeisterung für American Football in fundierte Analysen und Berichte ein. Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Teams, Spielern und Spielstrategien hat er sich ein Wissen über den Sport angeeignet.

Beruflich ist er im Controlling tätig. Mit seinem ausgeprägten Blick für Details und aktuellen Entwicklungen möchte Fabian Weigl seine Leidenschaft für Football weiter vertiefen.

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