Die Verantwortlichen der Buffalo Bills, Ron Raccuia und Derek Boyko, ließen sich am Samstagmorgen nicht von ein wenig – oder besser gesagt viel – Schnee davon abhalten, Left Tackle Dion Dawkins abzuholen.
Als ihr Fahrzeug in einem der südlichen Vororte von Buffalo nicht mehr weiterkam, weil die Straße durch Schneemassen blockiert war, tat Raccuia das Nächstbeste.
“Ron sagte: ‘Ich gehe zu Dions Haus und bringe ihn zurück zum Auto’. Und genau das hat er getan”, sagte Boyko, der VP of Communication bei den Bills.
Keine große Sache, fügte Raccuia während eines Telefoninterviews mit The Associated Press hinzu, als er und Boyko sich auf den Weg zum Buffalo International Airport machten, um den Flug der Bills nach Detroit für ihr verlegtes “Heimspiel” gegen die Cleveland Browns am Sonntag zu erreichen.
“Es waren nur knapp 400m”, sagte Raccuia, der Executive Vice President und Chief Operating Officer des Teams. “Boyko hätte dasselbe getan.”
Die Aktion, alle zur Teameinrichtung zu bringen, begann um 15:30 Uhr und endete damit, dass alle Mitarbeiter und Spieler in Busse stiegen, die von der Polizei zum Flughafen eskortiert wurden, wo sie einen 45-minütigen Flug antraten, der um 22:45 Uhr startete.
Die Bills spielen im Ford Field in der Innenstadt von Detroit, nachdem ein massiver Schneesturm seit Donnerstagnacht bis zu drei Meter Schnee über den Westen New Yorks geschüttet hat. Eines der am stärksten betroffenen Gebiete war Orchard Park, wo die Bills ihren Sitz haben und viele ihrer Spieler leben.
“Wir hatten eine Menge Ressourcen, die bereit waren zu helfen, einschließlich einiger Schneemobilclubs”, sagte Raccuia, obwohl die Schneemobile letztendlich nicht benötigt wurden.
“Wir hatten Schneepflugfahrer, wir hatten Mitarbeiter, alle in der Footballabteilung, im Sicherheitsdienst, im Kartenverkauf am Spieltag, Derek, ich selbst, alle haben mitgeholfen”, fügte er hinzu. “Wir hatten Fahrgemeinschaften. Wir haben die Spieler aus ihren Einfahrten geholt. Wir haben Spieler abgeholt. Alles, was man sich vorstellen kann, um es zu schaffen.”
Zahlreiche Spieler posteten Videos und Bilder in den sozialen Medien, um sich bei den vielen Anwohnern zu bedanken, die ihnen in einem Ort geholfen haben, der sich selbst als “Stadt der guten Nachbarn” bezeichnet.
“Wow, los geht’s. So etwas habe ich noch nie gesehen”, sagte Dawson Knox in einem Video, das zeigt, wie Nachbarn einen Weg für ihn und seinen Kollegen Tommy Sweeney graben, damit sie von ihrem Haus auf die Straße gelangen können.
Backup-Quarterback Case Keenum zeigte ein Video von mehreren Leuten, die seine Einfahrt vom Schnee befreiten.
Tight End Quinten Morris wachte auf und stellte fest, dass seine Einfahrt bereits geräumt war, und postete ein Bild mit dem Text: “Gott segne dich, wer auch immer das getan hat.”
Der Sturm ereignete sich fast genau am selben Tag wie 2014, als die Bills wegen eines anderen starken Schneefalls nach Detroit ausweichen mussten, wo Buffalo die New York Jets mit 38-3 besiegte.
Diesmal war die Verlegung des Spiels logistisch komplizierter. Die NFL war nicht in der Lage, das Spiel wie vor acht Jahren um einen Tag zu verschieben, da die Bills bereits in einer kurzen Woche nach Detroit zurückkehren müssen, um an Thanksgiving gegen die Lions zu spielen.
In Detroit sagte Lions Coach Dan Campbell, dass die Stadioncrews einige Geräte abbauen mussten, die bereits für eine Pre-Game-Show am Donnerstag aufgebaut waren, damit die Browns und die Bills spielen können.
Trotz der kurzfristigen Änderung waren die Karten für das Spiel am Sonntag innerhalb der ersten Stunden, in denen sie am Freitag verfügbar waren, ausverkauft.
“Die Lions verdienen ein großes Lob dafür, dass sie das Stadion für uns hergerichtet haben. Unsere Fans waren unglaublich”, sagte Raccuia. “Es ist sehr beeindruckend, mit welcher Hingabe, mit welchem Geschick und mit welchem Engagement alle dabei waren.”
Game-Info: Die Bills haben CB Xavier Rhodes und WR Tanner Gentry aus ihrem Practice Squad für das Spiel am Sonntag hochgezogen. Die Browns haben geplant, die 270 Kilometer lange Reise nach Detroit mit dem Bus zu machen.
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