In den meisten Fällen kann man genussvoll dem Snapcount des Quarterbacks lauschen, außerdem hört man Audibles (Codewörter für Spielzuganpassungen) so laut als wäre man mit auf dem Feld. Aber was bedeuten die ganzen Codewörter überhaupt?
Zunächst ein Disclaimer: Natürlich sitze ich nicht in den Meetings der Teams und weiß nicht mit 100%iger Sicherheit was die Calls bedeuten. Es haben sich allerdings bestimmte Muster über die Jahrzehnte bewährt, mit denen viele Teams nach wie vor arbeiten. Calls von Teams können sich von Woche zu Woche unterscheiden.
Gastautoren Beitrag: Einschätzungen können von denen von FootballR.at abweichen
„Blue 15, Blue 15 Ace Hut“ / „Green 80, Green 80 Hut Hut“
Jeder Quarterback hat einen anderen Snapcount, der auch cadence genannt wird. Je nach Spielsystem, Quarterback und vor allen Dingen Spielsituation unterscheidet er sich. Während manche Spielzüge mit einem einfachen „Ready, Go“ eröffnet werden, ergießt sich vor anderen Spielzügen eine wahrer Schwall von Worten, bevor der Ball endlich gesnappt wird. Recht populär sind Snapcounts wie die beiden Beispiele oben, die Farben und Zahlen beinhalten.
Über die Farben und Zahlen kann man in den meisten Fällen nur spekulieren. Zu viele Kombinationen gibt es, zu viele Möglichkeiten für WAS sie stehen können und WELCHER teil der Kadenz tatsächlich Bedeutung trägt. Zum Beispiel könnte wenn man nur den Auspruch Blue 15 nimmt, das Blue für eine Protection stehen und die 15 für ein Play, aber genau so andersrum. Darüber hinaus könnte Blue für eine bestimmte Art Run stehen (zB Power oder Outside Zone) und die 15 für den ausführenden Spieler und die Richtung des Plays. Genau so gut könnte Blue 15 einfach ein Dummycount sein und überhaupt keine Bedeutung haben. Alles was man über die Kadenzen mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, ist dass wenn man die selbe Kadenz vom selben Spieler immer wieder hört man davon ausgehen kann, dass diese keine schwere Bedeutung trägt, sondern die „Standard-Kadenz“ ist, die nichts am gecallten Play ändert.
„Omaha“
Omaha ist ein Codewort, das mehrere Teams benutzen. Ich persönlich frage mich oft, warum Teams diese Codes nicht häufiger ändern, denn wenn ich weiß was Omaha bedeutet, dann weiß das der D-Liner auch. Omaha ist bei einigen Quarterbacks (Brady definitiv) ein Code, um den Snapcount zu beschleunigen. Wenn die Zeit knapp wird oder man die Defense auf dem falschen Fuß erwischen will, so ruft man „Omaha“ und sobald das passiert ist, wird der Center den Ball beim nächsten Ton, den er vom Quarterback hört, snappen. Das nennt man dann eine „First Sound“-Kadenz.
„Kill“
Auch „Kill, Kill, Kill!“ hat sich allgemein gültig etabliert, auch wenn einige Teams natürlich auf komplett eigene Calls schwören. Der Code „Kill“ bedeutet, dass im Offense-Huddle mehrere Playcalls ausgegeben wurden und man durch den Code den ersten Playcalll „tötet“. So weiß das gesamte Team, dass der als zweites angesagte Spielzug ausgeführt wird. Dies passiert in der Regel nachdem die Offense sich aufgestellt hat und der Quarterback die Defense gelesen hat und beschlossen hat, dass es besser wäre, gegen diese Defense einen anderen Spielzug zu spielen.


