Laufspiel und Defense als Erfolgsrezept – Die Detroit Lions haben am Montagabend mit einem 38:30-Sieg bei den Baltimore Ravens ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Head Coach Dan Campbell dominierte physisch an beiden Linien und bewies einmal mehr, dass es zu den ernsthaften Super-Bowl-Anwärtern 2025 zählt.
Vor allem das Laufspiel stellte den Unterschied dar: Jahmyr Gibbs und David Montgomery erzielten jeweils zwei Rushing-Touchdowns, während Detroit insgesamt auf 224 Rushing-Yards kam. Dem gegenüber standen nur 85 Yards der Ravens. Montgomery glänzte dabei besonders mit 151 Yards und dem entscheidenden 31-Yard-Touchdown knapp zwei Minuten vor dem Ende.
Auch die Defense machte einen Unterschied: Gleich sieben Sacks verbuchten die Lions gegen Lamar Jackson. Pass-Rusher Aidan Hutchinson brachte es auf den Punkt: „Das passiert, wenn gute Coverage und guter Rush zusammenkommen.“
Mutige Entscheidungen von Detroit Lions Coach Campbell
Die Handschrift von Dan Campbell war unverkennbar. Die Lions blieben aggressiv, spielten vierte Versuche dreimal aus – und verwandelten alle. Besonders spektakulär: Ein Gadget-Play im vierten Viertel, bei dem Amon-Ra St. Brown den Ball zurück zu Gibbs pitchte, der die 21:21-Ausgangslage mit einem Touchdown brach.
Auch in der Schlussphase vertraute Campbell seinem Team. Bei 4th-and-2 an der eigenen 49-Yard-Linie spielte Detroit aus – und Jared Goff fand St. Brown über 20 Yards. Wenig später folgte Montgomerys Touchdown-Lauf zur Vorentscheidung.
Goff selbst blieb unter Druck fehlerfrei und orchestrierte lange Drives, darunter eine 18-Play-Serie über 98 Yards, die fast elf Minuten von der Uhr nahm.
Ravens ohne Antworten
Für die Ravens setzte es eine schmerzhafte Heimniederlage – erst die vierte in 26 Primetime-Spielen unter Head Coach John Harbaugh. Zwar hielt Lamar Jackson das Spiel mit drei Touchdown-Pässen – zwei auf Mark Andrews – bis zum Ende offen, doch seine Offense fand in den entscheidenden Momenten keine Mittel gegen die disziplinierte Defense der Lions.
Besonders bitter war ein erneuter Fumble von Derrick Henry im Schlussviertel, der die Chance auf eine Wende zunichtemachte.
„Das größte Problem ist, dass wir keine gute Verteidigung gespielt haben“, sagte Ravens-Trainer John Harbaugh.
„Niemand in diesem Locker Room findet das gut genug. Das entspricht nicht unserem Selbstverständnis. Das kann nicht unser Anspruch sein. Das ist nicht gut genug, das ist nicht akzeptabel.“
Historische Dimension
Der Sieg war für Detroit gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert:
- Erster Auswärtssieg bei den Ravens überhaupt.
- Ende einer fünf Spiele langen Negativserie gegen Baltimore.
- Erstes NFL-Team seit 2021 (New England) mit zwei Touchdown-Drives über mindestens 95 Yards in einem Spiel.
Die Lions verbesserten sich damit auf 2-1, während die Ravens auf 1-2 zurückfielen.
Verletzungen und Ausblick
Bei Detroit musste Running Back Sione Vaki mit einer Leistenverletzung vom Feld.
Die nächsten Aufgaben: Die Ravens reisen nach Kansas City zum Duell zwischen Lamar Jackson und Patrick Mahomes. Die Lions empfangen die Cleveland Browns.



