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Die NFL-Welt trauert um einen ihrer kontroversesten Charaktere. Duane Thomas, der ehemalige Running Back der Dallas Cowboys und Schlüsselfigur ihres ersten Super Bowl-Sieges, ist im Alter von 77 Jahren verstorben. Seine kurze, aber intensive Karriere war geprägt von brillanten Leistungen auf dem Feld und turbulenten Konflikten abseits davon. Thomas’ Leben und Karriere sind ein Spiegelbild einer Ära, in der sich Spieler zunehmend gegen das etablierte System auflehnten.
Duane Thomas – Aus Dallas in die NFL: Der Aufstieg eines lokalen Helden.
Duane Thomas’ Geschichte ist eng mit Dallas verwoben. Geboren und aufgewachsen in der texanischen Metropole, führte ihn sein Weg über die West Texas State University zurück in seine Heimatstadt. Die Cowboys wählten ihn 1970 in der ersten Runde des Drafts aus – ein Heimkind, das zum Hoffnungsträger wurde.
Schon in seiner Rookie-Saison 1970 zeigte Thomas sein enormes Potenzial. Er führte die Cowboys bis in den Super Bowl, wo sie jedoch den Baltimore Colts unterlagen. Diese Niederlage verstärkte den Spitznamen der Cowboys als “Meister des nächsten Jahres“ – ein Etikett, das das Team unbedingt loswerden wollte.
Rebellion und Triumph: Die turbulente Saison 1971.
Die Saison 1971 sollte Thomas’ Karrierehöhepunkt werden – sowohl sportlich als auch in Bezug auf Kontroversen. Ein Vertragsstreit eskalierte, als Thomas’ Forderung nach einer Neuverhandlung von den Cowboys abgelehnt wurde. In einem Moment der Frustration bezeichnete er Trainer Tom Landry als “Plastikmann“ – eine Aussage, die die Footballwelt schockierte.
Trotz dieser Spannungen lieferte Thomas auf dem Feld ab. Er erzielte den ersten Touchdown im neu eröffneten Texas Stadium und führte die Cowboys mit 11 Lauf-Touchdowns an. Seine Leistungen waren entscheidend für den Erfolg des Teams, das schließlich mit einem 24:3-Sieg über die Miami Dolphins im Super Bowl VI seinen ersten Titel gewann.
Bemerkenswert war Thomas’ Entscheidung, während der gesamten Saison 1971 nicht mit Reportern zu sprechen. Er fühlte sich von den Medien unfair behandelt und reagierte mit Schweigen – eine Haltung, die seinen Ruf als Rebell zementierte.
Das kurze Nachspiel: Von Dallas in die NFL-Diaspora.
Nach dem Triumph im Super Bowl verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Thomas und den Cowboys weiter. Vor der Saison 1972 wurde er zu den San Diego Chargers getradet, erschien dort jedoch nie zum Trainingslager. Stattdessen landete er bei den Washington Redskins, wo er zwei seiner insgesamt vier NFL-Saisons verbrachte.
Thomas’ NFL-Karriere war kurz, aber intensiv. In 41 Spielen erzielte er beeindruckende 2.038 Yards und 21 Touchdowns. Der Großteil davon – 1.596 Yards und 16 Touchdowns – entfiel auf seine Zeit bei den Cowboys.
Duane Thomas’ Leben und Karriere sind ein faszinierendes Kapitel der NFL-Geschichte. Er verkörperte den Geist einer Ära, in der Spieler begannen, sich gegen das System aufzulehnen und für ihre Rechte einzustehen. Gleichzeitig war er ein brillanter Athlet, dessen Leistungen auf dem Feld unbestritten waren.
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