Kann Donald Trump die Commanders wieder zu den Redskins machen?

Alexander R. Haidmayer
Lesezeit: 6 Min.
Donald Trump, in marineblauem Anzug und roter Krawatte, gestikuliert mit offenen Händen, während er über die Gesetzesentwürfe ( Traumatische Hirnverletzungen ) von Donald Trump spricht. Ihn flankieren drei ernst wirkende Männer in Anzügen, einer davon mit Aktenordnern. Sie stehen in einem repräsentativen Gebäude mit Marmor- und beigefarbenen Wänden. Ein NYPD-Beamter ist teilweise zu sehen. Diese Beschreibung wurde mit der FootballR KI automatisch generiert.
Foto: Victor M. Matos | Thenews2 | Depositphotos

Zusammenfassung

  • Neuer Stadiondeal für Commanders in D.C. steht.
  • Trump fordert Rückkehr zum Namen "Redskins".
  • Rechtlich hat Trump kaum Einfluss auf den Deal.
  • Namensdebatte ist politisches Manöver, keine reale Gefahr.

Ein alter Name, ein neues Stadion und ein Präsident, der sich einmischt

Seit Jahren verfolgt D.C.s Bürgermeisterin Muriel Bowser das Ziel, die Washington Commanders zurück in die Hauptstadt zu holen. Sie hat entscheidende politische Hebel in Bewegung gesetzt und mit dem neuen Teambesitzer Josh Harris einen gigantischen Deal über 3,7 Milliarden Dollar eingefädelt, der die größte private Investition in der Geschichte der Stadt darstellt. Das Herzstück: der traditionsreiche Standort des RFK Stadiums, dessen Landrechte jüngst per Gesetz an die Stadt übergingen.

Doch mitten in diesem Prozess meldet sich Donald Trump – mittlerweile wieder Präsident – zu Wort. In einem Social-Media-Post forderte er die Commanders auf, „sofort“ den alten Namen „Redskins“ wieder einzuführen. Zugleich drohte er, er könne „eine Einschränkung“ für den Stadiondeal in Betracht ziehen, sollte das Team nicht gehorchen.

Diese Äußerung hat für erhebliche Aufregung gesorgt, obwohl sie – rechtlich betrachtet – weitgehend wirkungslos ist. Der folgende Text analysiert, was Trump tun könnte, was nicht, und warum die Diskussion um den Teamnamen mehr Symbolik als reale Machtfragen betrifft.

Trumps Einfluss: viel Lärm um wenig Handlungsmacht

Rein juristisch ist die Sachlage klar: Die Stadt Washington D.C. hat durch ein vom Kongress im Dezember beschlossenes Bundesgesetz das Recht, das Land des RFK Stadiums zu entwickeln. Damit ist die Basis für das neue Stadion geschaffen. Ein Präsident kann diese Rechte nicht einfach widerrufen. Selbst wenn die Bundesregierung in Teilbereichen noch mitmischt – etwa beim Umweltmanagement oder der architektonischen Planung über die National Capital Planning Commission –, gibt es klare Abläufe. Auch hier gilt: Eine Aufhebung der Landrechte würde eine neue Gesetzgebung erfordern, also ein weiteres Gesetz des Kongresses.

Donald Trump hat jedoch eine lange Geschichte, sich in Themen einzumischen, in denen er offiziell keine Rolle spielt. In seiner politischen Karriere hat er wiederholt versucht, Einfluss auf lokale Projekte oder Unternehmensentscheidungen zu nehmen. Sein Stil ist es, über Social Media oder öffentliche Statements Druck aufzubauen. Doch im Fall des RFK-Deals steht ihm keine formale Befugnis zu.

Bürgermeisterin Bowser machte unmissverständlich klar, dass sie Trumps Kommentare als Störgeräusch ansieht.

„Lassen Sie uns unseren Teil der Arbeit machen“, betonte sie bei einer Pressekonferenz. Auch mehrere Mitglieder des D.C. Councils wiesen darauf hin, dass die Verhandlungen über den Stadiondeal in den Händen des Rates liegen und die Social-Media-Äußerungen des Präsidenten keinen realen Einfluss haben.

Die Namensfrage: Politik, Identität und Geschichte

Die Diskussion um den Namen „Redskins“ ist kein neues Thema. Schon vor der Umbenennung 2020 war er umstritten, gilt er doch als rassistischer Begriff gegenüber indigenen Völkern. Jahrzehntelang hatte der damalige Besitzer Daniel Snyder die Bezeichnung verteidigt, bis Sponsoren und gesellschaftlicher Druck ihn zum Einlenken zwangen. Der Name wurde samt Logo abgeschafft, und das Team tritt nun als „Commanders“ an.

Donald Trump jedoch sieht die Sache anders. Er betonte mehrfach, er habe mit Menschen indianischer Herkunft gesprochen, die den alten Namen mochten. Für ihn sei „Redskins“ ein besserer Name als „Commanders“. Diese Sichtweise stößt auf heftige Kritik von Organisationen wie dem National Congress of American Indians und Aktivistinnen wie Suzan Shown Harjo, die seit Jahren gegen die Verwendung indigener Begriffe als Maskottchen kämpft. Für sie ist eine Rückkehr zum alten Namen ein Rückschritt: „Er versucht, rassistische Symbolik zu instrumentalisieren, um seine politische Basis zu bedienen“, so Harjo.

Auch innerhalb der D.C.-Politik wird klar unterschieden: Während der Stadiondeal als wirtschaftlicher Motor gefeiert wird, lehnen viele einen Rückgriff auf den alten Namen ab. Ratsmitglied Christina Henderson erklärte, sie sehe darin eine Gefahr für die Identität der Stadt und die Beziehung zu indigenen Gemeinschaften. Zugleich betonte sie, dass es keinerlei Anzeichen gibt, dass das Team überhaupt über eine Rückkehr nachdenkt. Die meisten Menschen hätten das Kapitel abgeschlossen.

Donald Trump: Worte als politisches Schauspiel

Tatsächlich ist es unwahrscheinlich, dass die Commanders ihren Namen wieder ändern. Die Fans haben sich inzwischen an die „Commanders“ gewöhnt, wie eine Umfrage der Washington Post zeigt: 50 Prozent der Befragten in der Region mögen den Namen, unter eingefleischten Fans sind es sogar 62 Prozent. Sponsoren und NFL-Funktionäre haben sich klar zur neuen Marke bekannt. Und politisch wie rechtlich hat Donald Trump keine Handhabe, den Namen zu erzwingen oder den Stadiondeal zu blockieren.

Was bleibt, ist eine Debatte, die viel über die derzeitige politische Landschaft aussagt: Symbolik zählt oft mehr als Sachpolitik. Trump nutzt die Nostalgie einiger Fans und die emotionale Bindung an alte Traditionen, um Schlagzeilen zu machen. Doch jenseits dieser Rhetorik läuft der Plan für das neue Stadion weiter – unter dem Banner der Commanders.

Der Versuch, über Social Media den Namen „Redskins“ zurückzubringen, ist also vor allem eines: ein politisches Manöver ohne reale Chance auf Umsetzung. Die Zukunft des Teams liegt in D.C., mit einem neuen Stadion und einem Namen, der sich etabliert hat – trotz aller Nostalgie, trotz aller Tweets.

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Dieser Badge zeichnet FootballR als Super Bowl akkreditiertes Medium und Alexander R. Haidmayer als Super Bowl akkreditierten Journalisten aus! Logo mit schwarzem Schild und silbernem Rand. Oben ist eine silberne Trophäe in Form eines Footballs abgebildet. Unter der Trophäe steht in Großbuchstaben, ebenfalls in Silber, „SUPER BOWL AKKREDITIERTES MEDIUM“. Diese Beschreibung wurde mit der FootballR KI automatisch generiert.

Alexander R. Haidmayer - Experte für Football und Gründer von FootballR.

Alexander Haidmayer ist ein angesehener Experte im Bereich Football und Gründer von FootballR, einer führenden Plattform für Footballnachrichten. Seit 2013 ist er mit Leidenschaft und Fachwissen in der Welt des Footballs tätig und hat sich einen Namen als Experte auf diesem Gebiet gemacht.

Neben seiner Rolle als Gründer und Eigentümer von FootballR ist Alexander R. Haidmayer seit 2006 auch als Mitarbeiter bei der renommierten Kleinen Zeitung tätig. Diese langjährige Erfahrung ermöglicht es ihm, fundierte Einblicke und exklusive Informationen aus der Footballwelt zu liefern.

6 Kommentare
  • Die Rückkehr zum Namen „Redskins“ würde zu einer weiteren Spaltung führen. Der Name hat eine problematische Geschichte, und die Commanders haben mit ihrem neuen Namen bereits einen guten Neuanfang gemac ht.

  • Trump sollte sich besser um wichtigere Dinge kümmern, als sich in die Namensdiskussion einzumischen. Nostalgie hin oder her, die Welt dreht sich weiter!

  • Die Commanders haben sich entschieden, mit ihrem neuen Namen fortzufahren, und das ist der richtige Weg. Nostalgie ist schön, aber Respekt und Identität sind wichtiger!

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