Week 11 Analyse: Eagles-Defense dominiert, Josh Allen explodiert & mehr

Alexander R. Haidmayer
Lesezeit: 8 Min.
NFL MVP - NFL Parität - Hard Knocks - NFL Pro Bowl - Ein Footballspieler in weißer Uniform mit blauen und roten Akzenten, Nummer 17 Josh Allen, und rennt mit dem Ball durch ein Stadion. Er ist mitten im Schritt, hält den Ball in einer Hand und hat die andere erhoben. Im Vordergrund ist ein weiterer Spieler in schwarzer Uniform mit blauen Details zu sehen. Die Menge dahinter ist verschwommen. Diese Beschreibung wurde mit der FootballR KI automatisch generiert.
Foto: IMAGO / NurPhoto

In Week 11 kehrt Ordnung ein – zumindest in Teilen. Die Eagles zeigen plötzlich wieder ihre DNA, Denver findet Balance, Buffalo die Magie – und Kansas City? Torkelt. Zwischen Comebacks, Playoff-Schatten und First-Round-Fehlern beginnt sich die NFL zu sortieren. Die Defense übernimmt vielerorts das Kommando, während junge Quarterbacks wie Bo Nix oder Bryce Young aus ihren bisherigen Rollen ausbrechen. Es ist der Punkt in der Saison, an dem nicht mehr nur Headlines zählen, sondern Kontinuität – und genau die zeigen jetzt die richtigen Teams.

Philadelphia findet seine Identität wieder

Die Philadelphia Eagles haben eine klare Botschaft gesendet: Auch ohne offensives Feuerwerk bleibt dieses Team brandgefährlich. Beim 16:9-Sieg über die Lions war es die Defense, die das Spiel dominierte – auf eine Art, die an den Super-Bowl-Triumph gegen Kansas City erinnerte.

Neuzugang Jaelan Phillips feierte seinen Durchbruch im grünen Trikot: ein Sack, zwölf Pressures in zwei Spielen laut PFF, pure Dominanz. Jalyx Hunt ergänzte ihn mit sechs Pressures und fünf QB-Hits, während Jalen Carter und Jordan Davis die Mitte zubetonierten – gemeinsam wehrten sie fünf Pässe an der Line ab.

Auch Nakobe Dean zeigte als Blitzer seine Klasse mit einem Sack aus dem Second Level. Die Folge: Jared Goff verzeichnete mit 37,8 % die schwächste Completion Rate seiner Karriere und den schlechtesten EPA-Wert seit 2022.

Philadelphia hat zurück, was sie groß machte: eine Defense, die Gegner erstickt.

Rams gewinnen den ersten Akt des West-Gipfels

Es war ein Duell mit Playoff-Feeling: Rams vs. Seahawks – Defense gegen Offense, Darnold gegen Stafford.

Sam Darnold erwischte mit vier Interceptions einen rabenschwarzen Tag, und doch blieb Seattle bis zur letzten Sekunde im Spiel. Der Grund: eine überragende Seahawks-Defense, die die Elite-Offense der Rams auf Saison-Tiefs drückte (EPA/play: -0.18; Success Rate: 40 %).

L.A. konnte sich dank einer ebenfalls bärenstarken Verteidigung durchsetzen – Die Unit bestätigt eindrucksvoll ihren Status als Top-Defense (Platz 4 laut TruMedia).

Beide Teams wirken wie sichere NFC-Playoff-Anwärter – ein drittes Aufeinandertreffen im Januar wäre ein Geschenk für Football-Fans.

Nix und Payton melden sich zurück

Noch vor einer Woche galten die Denver Broncos als Offensiv zu berechenbar. Nun, nach dem 22:19 über die Chiefs, ist das Narrativ ein anderes.

Bo Nix spielte sein bislang bestes Deepball-Spiel: 6 von 11 Pässen mit über 10+ Air Yards, 171 Yards Downfield – ein klarer Fortschritt in Sean Paytons System.

Die Defense erledigte den Rest: aggressiv, diszipliniert, dominant. Wenn Nix weiter Fehler minimiert und das System effizient umsetzt, sind die Broncos ein gefährlicher Playoffkandidat.

Chiefs fallen auf .500 – und bleiben dennoch ein Rätsel

Fünf Siege, fünf Niederlagen. Klingt besorgniserregend, ist es aber (noch) nicht.

Patrick Mahomes bleibt ein Faktor, der jede Krise überdeckt. Doch erstmals in der Ära Andy Reid muss Kansas City wohl den mühsamen Weg über die Wildcard nehmen.

Fehlerhafte Execution, fehlende Receiver-Chemie und eine unruhige Defense sind Symptome – keine Ursachen. Die Chiefs werden sich fangen. Nur: Der Weg zum Super Bowl führt diesmal wohl über fremde Stadien.

49ers: Offensiv-Spektakel, Defensiv-Sorgen

Brock Purdy’s Rückkehr nach Verletzung verlief standesgemäß – 200 Yards, drei Touchdowns, rhythmisch, präzise.

George Kittle glänzte mit zwei Scores, Christian McCaffrey mit drei weiteren. 41 Punkte – der höchste Output seit 2023.
Doch hinter der Fassade brodelt’s: Ohne Nick Bosa und Fred Warner ist San Franciscos Defense verwundbar. Jacoby Brissett zerlegte sie mit einem NFL-Rekord (47 von 57 Pässen, kein Sack).

Wenn die 49ers tief in die Playoffs wollen, wird es wohl über Shootouts gehen.

Shedeur Sanders – harte NFL-Realität

Shedeur Sanders bekam gegen Baltimore sein NFL-Debüt – und das unter brutalsten Umständen. 4/16, 47 Yards, 1 Interception, 2 Sacks – ernüchternd.

Aber: Die Ravens sind kein Gegner für ein improvisiertes Debüt. Sanders verdient eine faire Chance, mit Vorbereitung, Rhythmus und Vertrauen.

Ein Start über volle vier Quarter würde mehr über seinen Entwicklungsstand verraten. Cleveland sollte ihm diese Gelegenheit geben.

Josh Allen – der Ein-Mann-Orkan

Josh Allen hat den Football-Gott-Modus wiedergefunden. 44:32 gegen Tampa Bay – 6 Touchdowns (3 Pass, 3 Run).
Die Bills sind weit entfernt von Perfektion: Die Run Defense schwächelt, die Receiver-Gruppe bleibt dünn. Doch Allen gleicht alles aus.

Ob Buffalo im Januar bestehen kann, hängt einzig davon ab, ob Allen diesen Modus konservieren kann. Gegen jeden Gegner ist er der Joker, der Regeln bricht.

Steelers-Defense zurück in alter Form

Totgesagte leben länger. Nach einigen katastrophalen Games mausern sich die Pittsburgh Steelers wieder zu einem Defensiv-Bollwerk.

Beim 34:12 über Cincinnati erzielte die Defense zwei Touchdowns und hielt Joe Burrow-Ersatz Joe Flacco bei null Rhythmus.
In den letzten drei Wochen belegen die Steelers Platz 3 in EPA/play – ein erstaunlicher Turnaround.

Mit einem angeschlagenen Aaron Rodgers wird die Defense wieder der Herzschlag – so wie früher.

Darnell Washington – das Monster in Menschengestalt

Pittsburghs Offense ist weiterhin limitiert, aber Darnell Washington ist ein Lichtblick – und eine Naturgewalt.
Sein Stiff-Arm gegen Barrett Carter ging viral; ein Third-and-17-Conversion über drei Tackles hinweg untermauerte seinen Status als unaufhaltbares physisches Phänomen.

Er blockt wie ein Tackle und läuft wie eine Lokomotive. Wenn Rodgers (oder sein Ersatz) ihn öfter findet, kann Washington die Offense verändern.

J.J. McCarthy am Scheideweg

Fünf Starts, viele Fragezeichen: J.J. McCarthy’s Lernkurve in Minnesota verläuft holprig.

16/32 Pässe, kein Rhythmus, schwache Accuracy gegen eine Bears-Defense, die er dominieren müsste. Justin Jefferson fängt nur 51,2 % seiner Targets – ein Alarmsignal.

Geduld ist gefragt – aber das Vikings-Frontoffice dürfte sich fragen, ob das Experiment Darnold-Abgang/McCarthy-Start zu früh kam.

Packers wackeln sich zum Sieg

Ein Sieg, aber keiner, der Zuversicht weckt.

Jordan Love blieb bei 174 Yards, Josh Jacobs verletzte sich, und gegen die Giants (29. Defense nach EPA/play) tat sich Green Bay schwer.

Die Defense stabilisiert, aber die Offense bleibt eindimensional. Christian Watson’s zwei Touchdowns müssen der Startschuss für mehr Explosivität sein – sonst droht ein früher Playoff-Abgang.

Bryce Young – endlich das erhoffte Lebenszeichen

Bryce Young erinnerte gegen Atlanta an den College-Star, der einst First Overall Pick wurde: 31/45, 448 Yards, 3 TDs. Gegen eine Defense, die unter den Top 10 in EPA/dropback rangierte, war das ein Ausrufezeichen.

Konstanz bleibt das Schlüsselwort. Wenn Young diese Form beibehalten kann, darf Carolina den Reset-Knopf stecken lassen.

Die Falcons und der Draft

Apropos Atlanta: Das 3-7-Team erlebt die Quittung für seinen Draft-Wahnsinn. Der Trade zurück in Runde 1 für James Pearce Jr. und Jalon Walker kostete einen zukünftigen Erstrundenpick – aktuell Nummer 8 overall.

Pearce zeigt Ansätze, doch das Risiko war töricht. Der Gewinner: Les Snead und die Rams, die diesen Pick bald als wertvollen Baustein für die Stafford-Nachfolge oder einen Top-Defender nutzen könnten.

Ein Lehrstück in Draft-Ökonomie – und ein weiteres Kapitel Falcons-Chaos.

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Dieser Badge zeichnet FootballR als Super Bowl akkreditiertes Medium und Alexander R. Haidmayer als Super Bowl akkreditierten Journalisten aus! Logo mit schwarzem Schild und silbernem Rand. Oben ist eine silberne Trophäe in Form eines Footballs abgebildet. Unter der Trophäe steht in Großbuchstaben, ebenfalls in Silber, „SUPER BOWL AKKREDITIERTES MEDIUM“. Diese Beschreibung wurde mit der FootballR KI automatisch generiert.

Alexander R. Haidmayer - Experte für Football und Gründer von FootballR.

Alexander Haidmayer ist ein angesehener Experte im Bereich Football und Gründer von FootballR, einer führenden Plattform für Footballnachrichten. Seit 2013 ist er mit Leidenschaft und Fachwissen in der Welt des Footballs tätig und hat sich einen Namen als Experte auf diesem Gebiet gemacht.

Neben seiner Rolle als Gründer und Eigentümer von FootballR ist Alexander R. Haidmayer seit 2006 auch als Mitarbeiter bei der renommierten Kleinen Zeitung tätig. Diese langjährige Erfahrung ermöglicht es ihm, fundierte Einblicke und exklusive Informationen aus der Footballwelt zu liefern.

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