Vertragspoker eskaliert: Ja’Marr Chase fühlt sich von Bengals getäuscht

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Die Cincinnati Bengals stehen vor einer heiklen Situation mit ihrem Superstar-Receiver Ja’Marr Chase. Wie ESPN-Insider Adam Schefter berichtet, plant der 24-jährige Wide Receiver keine weiteren Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung in dieser Saison. Der Grund: Chase fühlt sich von der Franchise getäuscht.

Vertrauensbruch in Cincinnati?

Laut Quellen, die Schefter zitiert, hatten die Bengals Chase sowohl in seinem Abschlussgespräch nach der Saison 2023 als auch beim NFL Scouting Combine einen langfristigen Vertrag in Aussicht gestellt. Dass es nun anders gekommen ist, hat offenbar tiefe Gräben zwischen dem Spieler und dem Team aufgerissen.

Die Situation spitzte sich vor dem Saisonauftakt gegen die New England Patriots zu. Bis 90 Minuten vor dem Kickoff war unklar, ob Chase überhaupt auflaufen würde. Der Receiver selbst hatte sich im Vorfeld des Spiels nicht festlegen wollen, ob er ohne eine Vertragsverlängerung spielen würde. Letztendlich stand Chase auf dem Feld, blieb mit sechs Catches für 62 Yards aber unter seinen Möglichkeiten.

Ja’Marr Chase – Drohkulisse und Versicherungspolice.

Die Vertragsverhandlungen nahmen zwischenzeitlich dramatische Züge an. Chases Berater drohten laut Schefter damit, dass ihr Klient die ersten beiden Saisonspiele aussetzen würde. Es war schließlich Chase selbst, der einlenkte und erklärte, er werde unabhängig vom Vertragsstand spielen.

Um sich abzusichern, hat Chase eine bemerkenswerte Maßnahme ergriffen: Er schloss eine Versicherungspolice über 50 Millionen Dollar auf sich selbst ab. Ein deutliches Zeichen, wie ernst es dem Receiver mit seiner Position ist.

Bengals in der Zwickmühle.

Die Bengals stehen nun vor einem Dilemma. Einerseits haben sie mit Chase einen der besten Receiver der Liga in ihren Reihen, der in seinen ersten drei NFL-Saisons jeweils in den Pro Bowl gewählt wurde. Seine Statistiken sind beeindruckend: 274 Catches für 3.779 Yards und 29 Touchdowns. Zudem hält er die Franchise-Rekorde für die meisten Receiving Yards in einem Spiel (266) und in einer Saison (1.455).

Andererseits ist die Organisation bekannt dafür, während der Saison nicht zu verhandeln. In den letzten 20 Jahren gab es laut ESPN Research nur eine einzige In-Season-Verlängerung: einen Einjahresvertrag für Andrew Whitworth im Jahr 2015.

Bengals-Besitzer Mike Brown hatte in der Offseason noch erklärt, das Team sei bereit, sich “rückwärts zu biegen“, um einen Deal mit Chase abzuschließen. Nun scheint es, als hätten die Bengals diese Flexibilität nicht in dem Maße gezeigt, wie es Chase erwartet hatte.

Die Struktur und Auszahlung des angebotenen Vertrags waren offenbar die Knackpunkte. Es wurde erwartet, dass Chase zum bestbezahlten Wide Receiver der NFL aufsteigen würde, wobei Justin Jefferson von den Minnesota Vikings mit einem Durchschnittsgehalt von 35 Millionen Dollar pro Jahr die Messlatte setzt.

Chase selbst hatte auf Gerüchte, er wolle nur einen Penny mehr als Jefferson, mit einem markigen Spruch reagiert: “Wenn ich Justin schlagen will, werde ich Justin in den Arsch treten.“

Wie es nun weitergeht, ist offen. Chase steht noch bis 2025 unter Vertrag. Ob und wann die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, hängt wohl davon ab, ob die Bengals Chase umstimmen können. Die Saison hat gerade erst begonnen, aber in Cincinnati brodelt es bereits gewaltig.

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