Zusammenfassung
- Streaming-Dienste revolutionieren NFL-Übertragungen, Netflix überträgt erstmals Spiele.
- Die Internationalisierung der NFL schafft neue globale Vermarktungsmöglichkeiten.
- Klassisches Fernsehen bleibt dominant, Streaming ergänzt bestehende Strukturen.
- Talententwicklung im Medienbereich wird für die NFL zunehmend wichtiger.
Die National Football League (NFL) steht an einem Scheideweg ihrer Fernsehübertragungen. Während die aktuellen TV-Verträge mit den großen Sendern noch bis zum Ende des Jahrzehnts laufen, zeichnen sich bereits jetzt spannende Entwicklungen ab, die die Zukunft des NFL Fernsehens prägen könnten. Insbesondere das Vordringen von Streaming-Diensten in den lukrativen NFL-Markt wirft Fragen auf: Erleben wir gerade eine Revolution oder eher eine Evolution der NFL-Übertragungen?
Netflix betritt das Spielfeld.
Ein Paukenschlag war die Ankündigung, dass der Streaming-Gigant Netflix in diesem Jahr erstmals zwei NFL-Spiele am ersten Weihnachtsfeiertag übertragen wird. Für jeweils 75 Millionen Dollar pro Spiel sicherte sich Netflix die Rechte – ein klares Signal, dass der Dienst in den hart umkämpften Live-Sport-Markt einsteigen möchte.
Für die NFL ist der Deal in mehrfacher Hinsicht attraktiv: Zum einen generiert die Liga zusätzliche Einnahmen für Spiele, die bisher nicht im TV-Paket enthalten waren. Zum anderen erschließt sich die NFL mit Netflix potenziell ein jüngeres, internationales Publikum. Netflix verfügt über eine enorme globale Reichweite ohne die Beschränkungen klassischer TV-Sender.
“Die NFL will Netflix süchtig nach Football machen, so wie es die TV-Sender schon sind”, analysiert ein Branchenexperte. Tatsächlich könnte der Streaming-Dienst für die NFL langfristig ein wichtiger Partner werden, um neue Märkte zu erschließen.
NFL Fernsehen: Internationalisierung als Wachstumstreiber.
Die Internationalisierung ist ohnehin ein zentrales Thema für die NFL. Mit der Ausweitung der International Series auf bis zu 17 Spiele pro Saison schafft die Liga neue Vermarktungsmöglichkeiten. Die Experten von The Athletic sehen hier enormes Potenzial: “Man könnte ein neues TV-Paket mit 17 internationalen Spielen schnüren und an einen globalen Streaming-Anbieter verkaufen.”
Allerdings gibt es auch Zweifel, ob American Football außerhalb der USA wirklich zum Massenphänomen werden kann. Ungünstige Anstoßzeiten und mangelnde Vertrautheit mit den Regeln könnten Hürden darstellen. “Es wird noch lange dauern, bis die NFL in Europa so populär ist wie in den USA”.
Streaming-Dienste auf dem Vormarsch.
Neben Netflix drängen auch andere Streaming-Anbieter in den NFL-Markt. Amazon überträgt bereits seit 2022 exklusiv das Thursday Night Game. In diesem Jahr wird der Konzern erstmals auch ein Playoff-Spiel zeigen. Auch Apple TV+ wird als potenzieller Partner für die Zukunft gehandelt.
Die NFL sieht in den finanzstarken Tech-Giganten attraktive neue Abnehmer für ihre Übertragungsrechte. Die NFL ist bekanntlich Meister darin, immer neue Wege zu finden, um Teile der Pizza zurückzuholen und dann neu zu verkaufen.
Allerdings ist fraglich, ob die Streaming-Dienste wirklich Interesse an den großen Rechtepaketen haben. Ihr Geschäftsmodell basiert eher auf exklusiven Einzelspielen als auf der Masse an Übertragungen, die die NFL zu bieten hat.
Klassisches Fernsehen bleibt vorerst dominant.
Trotz des Vordringens der Streaming-Anbieter wird das klassische Fernsehen auf absehbare Zeit die dominierende Plattform für NFL-Übertragungen bleiben. Die aktuellen Verträge mit CBS, Fox, NBC und ESPN laufen noch bis mindestens 2030. Erst dann könnte es zu größeren Umwälzungen kommen.
Wahrscheinlicher ist aber eine schrittweise Integration von Streaming-Elementen, ohne das Kerngeschäft zu gefährden.
Auch die Streaming-Dienste selbst scheinen derzeit kein Interesse an einer kompletten Übernahme der NFL-Rechte zu haben. Ihr Fokus liegt eher auf ausgewählten Premium-Spielen zur Kundengewinnung.
Talententwicklung als Herausforderung.
Eine weitere Herausforderung für die Zukunft des NFL Fernsehens ist die Entwicklung von Top-Kommentatoren und Analysten. Der Wechsel von Football-Legende Tom Brady zu Fox für 375 Millionen Dollar über 10 Jahre zeigt, wie umkämpft die besten Namen und Talente sind.
Allerdings ist fraglich, ob solche Mega-Deals langfristig tragfähig sind. Aktuell geht es vielmehr darum, große Namen an sich zu binden.
Gleichzeitig drängen immer mehr Ex-Spieler und -Trainer in den Medienbereich. Namen wie Mike Tomlin, Sean McVay oder Matt Ryan werden als potenzielle Stars der Zukunft gehandelt. Die Herausforderung wird sein, echtes Talent zu identifizieren und zu entwickeln.
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