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Die New Yorker Lions Braunschweig krönten sich am 12. Oktober in Frankfurt mit einem 10-7 Sieg über die Schwäbisch Hall Unicorns zum diesjährigen deutschen Meister.
Vor einer Rekordkulisse von über 20.300 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank Arena, besiegen die New Yorker Lions, die bis dato in 50 Spielen ungeschlagenen Schwäbisch Hall Unicorns knapp, aber letztendlich verdient, mit 10:7 (0:0; 0:0; 10:0; 0:7).
Überraschend für viele war mit Sicherheit das Ergebnis des German Bowl XLI, da mit Rückblick auf die Saison 2019 die beiden besten Angriffsreihen der Liga, mit einem Schnitt von jeweils über 40 Punkten pro Spiel, aufeinandertrafen.
Doch im Gegensatz zum erwarteten Punktefestival, entwickelte sich die Begegnung zu einer Partie, in dem die Defenseabteilungen das Geschehen auf dem Feld bestimmten.
Die Titelverteidiger aus Schwäbisch Hall gewannen den Coin Toss und entschiedenen sich dafür, zuerst ihre Verteidigung auf das Feld zu schicken.
Somit betrat auf Seiten der Lions zuerst der wieder genesene Brandon Connette mit seiner Offense das Feld. Wie nicht anders zu erwarten versuchten die Brauschweiger umgehend ihr Laufspiel um Christopher McClendon zu installieren, bissen sich aber trotz guter Ansätze und vereinzelten First Downs nicht nur im ersten Drive, sondern immer wieder in der ersten Halbzeit an der gut eingestellten Haller Verteidigung die Zähne aus.
Zwar gelangten die New Yorker Lions zwei Mal nahegenug an die Endzone der Haller heran um mit einem Fieldgoal Punkte zu erzielen, doch Kicker Tobias Goebel scheiterte sowohl aus 48 Yards, als auch aus 44 Yards. Weitere mögliche Punkte ließen die Löwen liegen, als Brandon Connette auf Höhe der Haller 20 Yard Linie versuchte einen seiner Receiver anzuspielen, dieser aber auf dem glatten und schwierig zu bespielenden Frankfurter Rasen ausrutschte und der Ball von Unicorns Safety Goran Zec abgefangen werden konnte.
Ähnlich erging es dem Angriff um den letztjährigen Spielmacher der Löwen Jadrian Clark, der immer wieder versuchte Lücken in der Braunschweiger Abwehr zu finden, welche sich aber nur selten auftaten. Vor allen das sonst so starke Passspiel der Unicorns lief nicht wie gewohnt und wurde immer wieder von der Passabwehr der Lions unterbunden. Im Laufspiel über die Runningbacks Samuel Shannon und Jerome Manyema, scheiterten die Haller regelmäßig an der ersten und zweiten Verteidigungsreihe der Löwen. Wie bei Brandon Connette zuvor auf Braunschweiger Seite, unterlief auch Jadrian Clark bei einem langen Passversuch ein Fehler und der für Nathaniel Robitaille gedachte Pass, landetet in den Armen von Braunschweigs Basil Jackson.
Somit ging es für beide Teams mit einem für American Football Verhältnisse eher ungewöhnlichen 0:0 Unentschieden in die Halbzeitpause.
Nach der Pause kamen die New Yorker Lions eindeutig besser aus der Kabine und knüpften nicht nur an der Leistung aus Halbzeit eins an, sondern steigerten sich noch. Besonders auf Seiten des Angriffs lief es jetzt besser und nach einem zu kurz geratenen Punt der Unicorns erhielt man das Angriffsrecht tief in der Spielfeldhälfte des Südmeisters. Mit einem schönen Passfang von Nicolai Schumann und einem Lauf von Micky Kyei, arbeitete sich die Offense von Troy Tomlin bis an die acht Yard Linie der Haller voran. Christopher McClendon war es vorbehalten, endlich die ersten erlösenden Punkte zum 7:0 (PAT T. Goebel) zu erzielen.
Bei den Schwäbisch Hall Unicorns lief im Angriff weiterhin wenig zusammen und man musste sich Angriffsserie für Angriffsserie immer wieder dem Druck und der starken Abwehrleistung der New Yorker Lions geschlagen geben.
Nach einem weiteren Punt der Unicorns, war es erst Micky Kyei und dann Niklas Römer, die den Lions jeweils einen großen Schritt Richtung Haller Endzone erlaubten. Final war dann schließlich ein 28 Yard Fieldgoal von Tobias Goebel zum 10:0, was den Angriff für die Braunschweiger erfolgreich abschloss.
Mit diesem Spielstand ging es in das vierte und letzte Spielviertel und die New Yorker Lions verschenkten abermals nach hervorragender Feldposition weitere Punkte durch Strafen und Unkonzentriertheiten und einem weiteren verschossenen Fieldgoal, dieses Mal aus 40 Yards Entfernung. Dieses dritte verschossene Fieldgoal schien nun bei den Schwäbisch Hall Unicorns noch einmal Kräfte zu wecken und die Unicorns machten sich daran, den Ball zum Anschluss in Richtung Braunschweiger Endzone zu bewegen. Mit Pässen von Jadrian Clark auf Tyler Rutenbeck, Aurieus Adegbesan, Nathaniel Robitaille und Maurice Fürbacher, ging es bis auf die Lions drei Yard Linie.
Von dort aus fand Jadrian Clark seinen Ballfänger Joshua Haas zum 10:7 (PAT T. Stadlmayer).
Es wurde also kurz vor Ende nochmal spannend, den mit einem gelungenen Onside Kick, könnten die Unicorns direkt wieder das Angriffsrecht erhalten und sich auf den Weg zum Ausgleich oder sogar zur Führung machen. Doch Tissi Robinson auf Seiten der Lions reagierte beim Onside Kick Versuch der Haller am schnellsten und sicherte damit das spielentscheidende Angriffsrecht für sein Team:
Drei Spielzüge des Braunschweiger Angriffs und einem Lauf von Brandon Connette später und die Lions hatten das First Down erreicht, was ihnen nun ermöglichte das Spiel abzuknien und damit die Uhr auslaufen zulassen.
Damit gewinnen die New Yorker Lions zum 12-mal die Deutsche Meisterschaft und bleiben ungefährdet Rekordmeister der GFL bzw. bauen ihren Vorsprung noch aus.
Des Weiteren beenden sie die GFL Saison 2019 verlustpunktfrei und schaffen eine Perfect Season mit 17 Siegen in 17 Spielen.
Zum wertvollsten Spieler des German Bowl XLI wurde mit Christopher McClendon der Leading Rusher der GFL 2019 gewählt.
Scoreboard
07:00 8 Yard TD-Lauf C. McClendon (PAT T. goebel)
10:00 28 Yard Fieldgoal T. Goebel
10:07 3 Yard TD-Pass J. Clark auf M. Haas (PAT T. Stadlmayer)