Die National Football League ist eine Meritokratie. Anders ausgedrückt: Die Gehälter der Spieler spiegeln tendenziell ihre Leistung auf dem Spielfeld wider.
Aber das leistungsorientierte Entlohnungsschema der NFL kann auch mit einem besonderen Spezifikum aufwarten. Neben den üblichen Spielerverträgen gibt es auch ein eigenes „Belohnungssystem“, das von der Liga selbst und der NFL Players Association ins Leben gerufen wurde, die so manches vergleichsweise bescheidenen Salär etwas aufbessert.
Dieser großzügige Bonuspool bietet Spielern oft einen zusätzlichen finanziellen Anreiz, insbesondere wenn diese mit einem schlecht bezahlten Rookie-Vertrag ausgestattet sind.
Teams wie beispielsweise die Pittsburgh Steelers sind für ihr kluges Drafting und ihrem behutsamen Aufbau junger Nachwuchstalente bekannt. Daher mussten in manchen Spielen ihre schlechter bezahlten Stars mehr als 100 % geben, um die notwendigen Spiele für sich zu entscheiden. Hier folgt nun eine Auflistung jener vier Steelers, die sich im Laufe der Zeit über eine große Liga-Zuwendung freuen konnten.
Wie funktioniert das PBP-System?
Beim Wort „Bonus“ denkt man im ersten Moment vielleicht an etwas kostenloses, vielleicht so ähnlich wie bei einem Casino Bonus ohne Einzahlung, den man im Internet gratis erhalten kann.
Der von der NFL geförderte Fonds wird einmal pro Jahr an Spieler ausbezahlt, die sich durch besonders Engagement und herausragende Leistungen ausgezeichnet haben. Dabei wird zunächst die absolvierte Spielzeit mit dem tatsächlichen Gehalt verglichen und anschließend der prozentuale Beitrag zu den offensiven oder defensiven Snaps ihres Teams ermittelt.
Junge Spieler übertreffen oft schon früh in ihrer Karriere die in sie gesteckten Erwartungen. Dieser Auszahlungsmechanismus eignet sich vor allem für jene Spieler, die für den zusätzlichen Verdienst nicht die Gehaltsobergrenze ihres Teams negativ beeinflussen.
Der ligaweite Pool, der in diesem Jahr insgesamt 452 Millionen US-Dollar betrug, ermöglicht es den Teams, mehrere Spieler zusätzlich finanziell zu belohnen, wobei von der NFL nur die 25 höchst-dotierten Einzelboni veröffentlich werden.
So mancher Spieler der Steelers war bereits mehrfach in dieser Gruppe der speziell ausgezeichneten Sportler vertreten, zuletzt war es Mason McCormick, der Anfang dieses Jahres seinen lukrativen Bonus erhielt. Vor ihm waren schon andere Stars an der Reihe, die in den Genuss dieses einzigartigen Belohnungssystem kamen, und alle etliche US-Dollar für ihre bemerkenswerten Leistungen einstreifen konnten.
Lesen Sie weiter, um mehr über McCormicks finanzielle Extras und die von drei weiteren Steelers zu erfahren, die im Laufe der Jahre diesen besonderen NFL-Bonus eingestrichen haben.
Mason McCormick – $ 819,102
Mason McCormick, der Rookie Guard der Steelers, erhielt einen satten Bonus von 819.102 US-Dollar, der im Rahmen des leistungsorientierten Vergütungsprogramms der NFL an ihn ausgeschüttet wurde.
Dieser Viertrunden-Pick aus dem Jahr 2024 wurde im Laufe der Spielzeit für die Steelers nach diversen Verletzungen anderer erfahrener Guards unverzichtbar. Er übernahm die Position des Starting Right Guard und bildete zusammen mit seinem Rookie-Kollegen Zach Frazier und dem Tackle Broderick Jones, der selbst seine zweite Saison spielt, ein junges und vielversprechendes Interior.
Die Steelers-Fans konnten ihn in nur 17 Spielen bewundern, wobei er in 14 Spielen in der Startformation stand. In Summe erreichte er beeindruckende 939 offensive Snaps, was für den viertbesten Wert seines Teams steht.
Nach einem Signing Bonus von 764.896 US-Dollar und einem Gehalt von 795.000 US-Dollar erhält er nun mehr als 100 % seines Jahresgehalts aus dem BFL-Fördertopf.
Kevin Dotson – $ 746,013
Dieser Offensive Guard spielte seine beste Saison im Jahr 2022 und erhielt dafür leistungsbezogene 746.013 US-Dollar.
In dieser Spielzeit war er bei 100 % der Offensiv-Snaps der Steelers auf dem Feld und seine Zuverlässigkeit war für die Angriffsbemühungen seines Teams von entscheidender Bedeutung.
Er trug maßgeblich zum erfolgreichen Offensivspiel seines Vereins bei, indem er in vielen Passblock-Szenarien die nötige Abdeckung bot und so manche vielversprechende Möglichkeit im Laufspiel herausholte.
Dan Moore Jr – $ 740,319
Die Saison 2023 von Dan Moore Jr. bei den Pittsburgh Steelers bietet eine interessante, weil spezielle Fallstudie zur besagten NFL-Zusatzvergütung.
Trotz eines Grundgehalts von 1.114.476 US-Dollar als Starting Left Tackle brachte ihm seine Spielzeit von 951 offensiven Snaps den beträchtlichen Bonus in der Höhe von 740.319 US-Dollar, das ihm über das leistungsorientierte Vergütungsprogramm der Liga ausbezahlt wurde.
Diese finanzielle Zuwendung spiegelt jedoch nicht unbedingt die außergewöhnliche Leistung in den Stadien der NFL wider. Die angesehene Webseite Pro Football Focus stufte Moore mit schwachen 39,7 Punkten als einen der am schlechtesten bewerteten Pass-Blocking Tackles der NFL ein. Dies zeigt, dass das Programm manchmal eher auf Zufälligkeiten als auf reinem Können beruht.
Es gab jedoch in dieser Spielzeit nicht nur gute Nachrichten für Moore. Im folgenden Draft scouteten die Steelers aktiv Offensive Tackles, ein Umstand, der als ein mangelndes Vertrauen in Moore-Fähigkeiten interpretiert wurde.
Chukwuma Okorafor – $ 567,469
Im Jahr 2020 erhielt Chukwuma Okorafor, ebenfalls als Offensive Tackle eingesetzt, 567.469 US-Dollar – die höchste Summe, die in diesem Jahr einem Steelers-Spieler aus dem Bonustopf ausgezahlt wurde.
Dieses Zusatzeinkommen war eine direkte Folge seiner vielen absolvierten Spielminuten, da er an 94,4 % der offensiven Snaps der Steelers beteiligt war.
Als Drittrunden-Draftpick von 2018 spielte Okorafor 2020 noch mit einem Rookie-Vertrag, der normalerweise für ein niedriges Grundgehalt steht. Dieses eher geringe Einkommen, kombiniert mit seiner Spielzeit, brachten ihm die zusätzlichen Gelder ein.
Die hielt ihn aber nicht davon ab, Anfang des Jahres einen Vertrag mit den New York Jets – den Stadtrivalen der Patriots – zu unterzeichnen.