Zusammenfassung
- Bengals' Burrow und Chase brechen Rekorde trotz 6-8 Bilanz.
- Desolate Defense verhindert Teamerfolg der Cincinnati Bengals.
- Playoff-Chancen schwinden, Zukunftssorgen wachsen für die Franchise.
- Bengals müssen Defense dringend verstärken für künftigen Erfolg.
Die Cincinnati Bengals erleben in dieser NFL-Saison ein Paradoxon der besonderen Art. Während Quarterback Joe Burrow und Wide Receiver Ja’Marr Chase Rekorde brechen und die Liga dominieren, steht das Team mit einer enttäuschenden 6-8 Bilanz da. Wie konnte es so weit kommen und was bedeutet das für die Zukunft der Franchise? Eine Analyse der außergewöhnlichen Situation in Cincinnati.
Joe Burrow und Ja’Marr Chase in einer Klasse für sich.
Die nackten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Joe Burrow führt die NFL mit 3.977 Passing Yards und 36 Touchdowns an. Sein kongenialer Partner Ja’Marr Chase steht mit 102 Receptions, 1.413 Receiving Yards und 15 Touchdowns in allen relevanten Statistiken an der Spitze der Liga. Es ist eine Dominanz, wie man sie selten sieht.
Burrow reiht sich damit in illustre Gesellschaft ein. Er ist erst der zweite Quarterback in der NFL-Geschichte, der nach 14 Spielen mindestens 3.900 Yards und 35 Touchdowns für ein Team mit negativer Bilanz geworfen hat. Der einzige andere Spielmacher, dem dieses zweifelhafte Kunststück gelang, war Drew Brees im Jahr 2012 mit den New Orleans Saints.
Chase setzt sogar noch einen drauf. Er ist der erste Wide Receiver überhaupt, der nach 14 Partien bereits 1.400 Yards und 15 Touchdowns auf dem Konto hat. Seine Zahlen überragen die Konkurrenz in einem Maße, das seinesgleichen sucht.
Die Kehrseite der Medaille: Eine desolate Defense.
Doch all diese individuellen Glanzleistungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bengals als Team weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Die Defense der Bengals gehört zu den schlechtesten der gesamten NFL.
Mit Platz 29 bei den zugelassenen Yards und Rang 31 bei den kassierten Punkten offenbart sich das ganze Dilemma. Besonders bitter: Gleich viermal mussten die Bengals in dieser Saison eine Niederlage einstecken, obwohl sie selbst mehr als 30 Punkte erzielt hatten.
Ein Blick auf die Statistiken verdeutlicht das Ausmaß der defensiven Misere. Die Bengals-Verteidigung rangiert laut TruMedia im neunten Perzentil dieses Jahrhunderts, was die Expected Points Added angeht. Pro Spiel gibt sie im Schnitt 4,46 Punkte mehr ab, als zu erwarten wäre. Noch alarmierender: Kein Team hat in dieser Saison mehr Touchdowns zugelassen als Cincinnati.
Historische Einordnung der Misere.
Um die Tragweite der aktuellen Situation zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Geschichtsbücher. Die Bengals sind das 34. Team in diesem Jahrhundert, das nach 14 Spielen zwar 3.800 Passing Yards erzielt, aber gleichzeitig 5.000 Yards zugelassen hat.
Interessanterweise schafften es mehr als die Hälfte dieser Teams (18) trotzdem in die Playoffs, sieben erreichten sogar den Super Bowl. Dass die Bengals trotz ähnlicher Zahlen so weit von der Postseason entfernt sind, unterstreicht einmal mehr die Schwäche ihrer Verteidigung.
Playoff-Hoffnungen schwinden.
Mit einer Bilanz von 6-8 stehen die Bengals vor dem Scherbenhaufen einer Saison, die so vielversprechend begann. Um doch noch irgendwie die Playoffs zu erreichen, müssten sie nicht nur ihre verbleibenden drei Spiele gegen die Cleveland Browns, Denver Broncos und Pittsburgh Steelers gewinnen. Sie sind auch darauf angewiesen, dass der Verlierer des Duells zwischen den Broncos und den Los Angeles Chargers kein weiteres Spiel mehr gewinnt.
Angesichts der Tatsache, dass Teams wie die Chargers (8-6), die Indianapolis Colts (6-8) und die Miami Dolphins (6-8) ein vergleichsweise leichtes Restprogramm haben, erscheint eine Playoff-Teilnahme der Bengals mehr als unwahrscheinlich.
Düstere Zukunftsaussichten trotz Ja’Marr Chase und Joe Burrow im Team?
Die aktuelle Misere wirft auch Fragen für die Zukunft auf. Erst vor zwei Jahren standen die Bengals im Super Bowl, nachdem sie zuvor Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs aus dem Weg geräumt hatten. Seitdem geht es bergab.
Nun droht mit Tee Higgins auch noch der Verlust eines wichtigen Receivers in der Free Agency. Gleichzeitig muss die Defense dringend verstärkt werden, um wieder konkurrenzfähig zu sein.
Die größte Sorge der Fans dürfte jedoch sein, dass die Bengals die besten Jahre von Joe Burrow und Ja’Marr Chase verschwenden könnten. Beide Spieler gehören zu den Besten auf ihren Positionen, doch ohne ein funktionierendes Team um sie herum drohen ihre Leistungen in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Ein Weckruf für die Organisation.
Die Saison 2024 sollte für die Cincinnati Bengals ein Weckruf sein. Sie zeigt eindrucksvoll, dass selbst herausragende Einzelspieler ein Team nicht alleine zum Erfolg führen können. Es braucht eine ausgewogene Mannschaft, in der Offense und Defense sich gegenseitig ergänzen.
Die Verantwortlichen um Head Coach Zac Taylor und General Manager Duke Tobin stehen vor der Herausforderung, die richtigen Schlüsse aus dieser enttäuschenden Saison zu ziehen. Sie müssen die Defense grundlegend umbauen, ohne dabei die Stärken in der Offense zu vernachlässigen.
Gelingt ihnen das nicht, droht den Bengals eine unrühmliche Rolle in den Geschichtsbüchern: Als das Team, das die historischen Leistungen von Joe Burrow und Ja’Marr Chase verschwendete.
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