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Das Beste an Fantasy Football ist, dass jeder eine Meinung hat. In den letzten Wochen hört man öfter Dinge wie: “Du solltest dieses Jahr besser nicht Jonathan Taylor aufstellen. Die Colts werden ihm keine 350 Mal den Ball geben.”
Woher aber kommen diese Meinungen? Es ist etwas, das in den letzten paar Wochen nach einer Bemerkung von Frank Reich über Taylor verbreitet worden ist.
Der Indianapolis Colts Coach sagte gegenüber ESPN, dass das Ziel darin bestehe, einen Titel zu gewinnen, und nicht darin, Taylor zum MVP oder Rushing Leader zu machen. Wenn man dafür sein Volumen reduzieren muss, um das zu erreichen, dann soll es so sein.
“Unser bestes Rezept ist es, ausgeglichen zu sein. Ich sage nicht, dass er die Liga nicht in Touches anführen wird, denn man weiß nie, wie sich die Dinge entwickeln werden. Aber ich möchte fast nicht, dass er es tut.”
In der Fantasy Football Meisterschaft in den USA (Anmerkung von 01. Juni bis 01. August) hatte Taylor eine ADP von 1,3 und wurde nie später als an dritter Stelle gewählt. Die einzigen anderen Spieler, die in den 81 Drafts an erster Stelle gewählt wurden, waren Cooper Kupp (ADP – 2,9), Justin Jefferson (ADP – 3,17) und Christian McCaffrey (ADP – 3,4).
In den folgenden zwei Wochen (61 Drafts) änderte sich Taylors ADP nicht, während sich McCaffrey auf Kosten von Kupp verbesserte. Nach der Meldung über Taylors mögliches geringeres Arbeitspensum überholte McCaffrey Taylor sogar.
McCaffrey ist plötzlich ein vertrauenswürdigerer Aktivposten, nachdem er in den letzten beiden Saisons 23 Spiele verpasst hat. Ich verstehe, dass CMC aufgrund seines Wertes als Passfänger im Ansehen steigt, aber die Einschätzung von Jonathan Taylors Chance ist falsch. Die Colts wollen ihn nicht mit Touches überhäufen, aber wenn man so stark wie er ist, ist man ein ein zentraler Bestandteil oder gar Eckpfeiler einer Offense. Indianapolis muss Spiele gewinnen, und um das zu erreichen, muss Taylor gute Leistungen bringen. Er ist ein großer, schneller, kraftvoller Läufer, der die RB1-Rolle perfekt ausfüllt.
Zahlen des letzten Jahres – Jonathan Taylor
- 21 Touchdowns
- 5,5 Yards pro Lauf
- 14 Läufe über 20 Yards oder mehr und fünf Läufe über 40 Yards
- 9,0 Yards pro Catch
- Fünf Catches von mehr als 20 Yards (und einer davon sogar über 40 Yards)
- 84,4% Fangquote in seiner bisherigen Karriere (76 von 90)
Angesichts des jüngsten Draft-Trends hat man nun auch mit Nicht-Position 1 vielleicht in einem Fantasy Football Draft eine Chance auf ihn, und man sollte diese nutzen.
Letztes Jahr kamen die Running Backs der Colts auf 2.899 Yards, 23 Touchdowns und 82 Catches bei 527 Touches. Sie ließen den Ball 49,4% der Zeit laufen, was dem entspricht, was Indianapolis auch in dieser Saison in der Offense machen will.
Wenn man zwischen den Zeilen von Reichs früheren Kommentaren liest, gibt es eine klare Rolle für Nyheim Hines, und Indy weiß, dass sie den Ball besser passen müssen. Die Colts werden Taylor aufgrund seines bisherigen Erfolgs zwei bis drei Chancen pro Spiel durch Pässe geben.
Fazit: Jonathan Taylor erfüllt alle Kriterien, die man von einem RB1 benötigt, und seine Entwicklung ist immer noch im Aufwind.