In der Nacht von Montag auf Dienstag fand das National Championship Finale zwischen der Alabama Crimson Tide und den Ohio State Buckeyes statt. Insbesondere alle ausgesprochenen College Football Fans dürften mit großer Vorfreude auf die Begegnung der beiden besten College Teams im Jahre 2020 gewartet haben.
Am Ende des Tages setzte sich Alabama in einem qualitativ hochwertigen Duell klar mit 52-24 durch. Mit dem Sieg der nationalen Meisterschaft fügte Alabama einen weiteren Titel zu ihrer bemerkenswerten Trophäensammlung hinzu und baute die Ära unter Headcoach Nick Saban weiter aus. Damit gilt Saban’s Stellung, als einer der besten College Headcoaches All-Time, mit mittlerweile 6 nationalen Titeln, als gefestigt.
Wanna be the best…. Come to BAMA!!!#RollTide pic.twitter.com/fNJOFPFX85
— Alabama Football (@AlabamaFTBL) January 12, 2021
Dominanter Heisman-Gewinner
Das Spiel an sich könnte man fast schon als Coaching-Lehrstunde sehen. Während sich die Buckeyes im ersten Quarter noch als ebenwürdiger Gegner präsentieren konnten, verloren Sie vor allem im zweiten Quarter den Anschluss an ein dominant auftretendes Team aus Alabama. Überragender Akteur war dabei wieder einmal der amtierende Heisman Trophy Gewinner, Widereceiver DeVonta Smith. Mit 12 Passfängen für 215 Receiving Yards und 3 Touchdowns setzte Smith dem Spiel seinen Stempel auf. Doch es sind nicht nur die reinen Statistiken, die die Leistung des Widereceivers widerspiegelten. Seine gesamte Präsenz war es, die das Spiel positiv für sein Team beeinflussten. Während er sich selbst in vielen Situationen freispielen konnte, hat er gleichzeitig auch Platz für seine Mitspieler kreiert. Einer der ebenfalls stark von der Gefahr durch DeVonta Smith’s profitierte, war Runningback Najee Harris (2 Touchdowns).
Buckeyes fanden nicht ins Spiel
Auf Seiten der Crimson Tide waren es also insbesondere DeVonta Smith und Najee Harris, die für Punkte sorgten. Auf Seiten der Ohio State Buckeyes musste man hingegen jedoch bereits früh im Spiel auf den eigenen Leading Rusher, Trey Sermon verzichten. Sermon verletzte sich, in einer der ersten Aktionen, am Nacken und konnte im Anschluss nicht mehr auf das Spielfeld zurückkehren. Sein Ersatz Master Teague III überzeugte jedoch über weite Strecken des Spiels und erzielte am Ende des Abends 2 Touchdowns. Ob es für das Buckeyes Gameplay einen Unterschied gemacht hätte, wenn man weiter auf den dynamischen Sermon anstelle des eher physischen Master Tague III setzen hätte können, ist nur schwer zu sagen. Vermutlich jedoch eher nicht. Auffälliger war hingegen die geringe Einbindung des mobilen Quarterbacks Justin Fields ins Laufspiel. Mit insgesamt 147 Rushing Yards, über alle Spieler hinweg, war das Finale gegen Alabama für die Buckeyes also ein Spiel mit verhältnismäßig geringer Laufspiel-Beteiligung.
Der übliche Gameplan der Ohio State sah oftmals in diesem Jahr vor, sich mit einem durchschlagskräftigen Laufspiel, den Platz für das eigene Passspiel zu erarbeiten. Bei der Alabama Crimson Tide hingegen, lag der Fokus auch im Finalabend klar auf dem Passspiel, wodurch sich wiederum Räume für die eigenen Runningbacks öffneten.
Neben den Offensive Teams, war die Partie jedoch, vor allem zu Beginn, geprägt von starken Defense Leistungen. Besonders der Alabama Defense gelang es immer wieder Fields unter Druck zu setzen und gleichzeitig das, für die Buckeyes so wichtige, Laufspiel einzuschränken. Damit brillierten sie in einem unserer vorab analysierten Schlüsselduellen. Auf Seiten der Buckeyes Defense hat man in vielen Situationen auf eine eher unübliche Defensive Aufstellung zurückgegriffen. So versuchte die Ohio State Defense oft mit 4 Linebackern auf dem Feld die Runningback- und Slot-Routen zu bespielen. Insbesondere gegenüber Star-Widereceiver DeVonta Smith stellte sich dies jedoch als eher uneffektiv heraus.
Key-Factor “Kreativität”
Doch welcher der vielen Variablen war der Hauptgrund für den deutlichen Sieg der Alabama Crimson Tide? Aus unserer Sicht, war es ganz klar das Playcalling der Alabama Coaches. Für Alabama’s offensiven Gameplan fanden die Coaches der Buckeyes einfach keine Lösung. Die Kreativität ihren Receiver DeVonta Smith in die richtigen Positionen zu bringen, war schlichtweg bemerkenswert. Aus variablen Startformationen und flexiblen Routen gelang es immer wieder, dass der amtierende Heisman Trophy Gewinner in einem freien Passfenster auftauchte. Dabei startete er beim Snap an der Line of Scrimmage oder im Backfield, lief klassische Routen oder brach diese abrupt ab, um seinem Quarterback weit entgegen zu kommen und im Anschluss wiederum deutliche Yards-after-Catch zu erzielen.
Zu Beginn des dritten Quarters musste DeVonta Smith das Feld verletzungsbedingt verlassen. Das Spiel war jedoch zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie entschieden. Bei der Verletzung handelt es sich um eine Fingerverletzung, die durch den Zusammenprall mit einem Buckeyes Verteidiger entstand. Basierend auf Aussagen nach dem Spiel, sei der Finger wohl ausgekugelt und konnte vom medizinischen Personal nicht mehr richtig eingerenkt werden. DeVonta Smith selbst, gab in einem Interview unmittelbar nach dem Titelsieg bereits Entwarnung (“Ich bin okay”).
This is the hit where DeVonta Smith injured a finger on his right hand. pic.twitter.com/8oLj9zy25w
— Yahoo Sports College Football (@YahooSportsCFB) January 12, 2021
Game Highlights
