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Zusammenfassung
- NFL verschiebt Einsatz von Hawk Eye System auf 2025.
- Preseason-Tests zeigten Unzulänglichkeiten der Technologie im Football-Einsatz.
- Herausforderungen: Sichtbehinderungen, komplexe Spielsituationen, bewegliche Ziellinien.
- NFL sucht Balance zwischen Innovation und praktischer Anwendbarkeit.
Die National Football League (NFL) ist bekannt für ihre Innovationsfreude, wenn es darum geht, das Spielerlebnis zu verbessern und Entscheidungen auf dem Feld zu präzisieren. Doch manchmal erweisen sich selbst die vielversprechendsten Technologien als nicht ausgereift genug für den Einsatz im Profi-Football. Dies ist der Fall beim Hawk Eye Computer-Vision-System, das in der Preseason 2023 getestet wurde, um First Downs präziser zu messen.
Hawk Eye: Vom Tennis-Ass zum Football-Flop?
Das Hawk Eye System hat im Tennis eine Revolution ausgelöst. Es ermöglicht dort sekundenschnelle und millimetergenaue Entscheidungen darüber, ob ein Ball in oder out ist. Doch was im Tennis funktioniert, lässt sich nicht ohne Weiteres auf den Football übertragen.
Mark Maske von der Washington Post berichtet, dass die NFL das System in der regulären Saison 2024 nicht einsetzen wird. Stattdessen könnte ein erneuter Versuch erst 2025 stattfinden. Diese Entscheidung basiert auf den Erfahrungen aus der Preseason, die deutlich machten, dass das System für den Football-Einsatz noch nicht ausgereift ist.
Die Tücken der Technologie im Football-Chaos.
Ein besonders prägnantes Beispiel für die Schwierigkeiten des Systems zeigte sich während des Preseason-Spiels zwischen den Detroit Lions und den New York Giants. Hier kam es zu einer signifikanten Spielverzögerung, als das Hawk Eye System deutlich mehr Zeit benötigte als die traditionellen Chains, um einen Spielzug zu messen – und das bei einer Situation, die nicht einmal annähernd ein First Down war.
Die Herausforderungen für das System im Football sind vielfältig:
- Sichtbehinderungen: Im Gegensatz zum Tennis, wo Kameras freie Sicht auf den Ball haben, versperren im Football oft Spieler die Sicht.
- Komplexe Spielsituationen: Es reicht nicht, nur den Ball zu sehen. Oft ist entscheidend, ob das Knie des Ballträgers den Boden berührt hat, bevor der Ball die Linie überquert.
- Bewegliche Ziellinie: Anders als im Tennis, wo die entscheidenden Linien fest auf dem Spielfeld markiert sind, ist die First-Down-Linie virtuell und bewegt sich mit jedem neuen ersten Versuch.
- Geschwindigkeit und Präzision: Im hektischen Ablauf eines NFL-Spiels ist jede Sekunde kostbar. Ein System, das länger braucht als die traditionelle Methode, ist schlichtweg nicht praktikabel.
Die Zukunft: Innovation ja, aber nicht um jeden Preis.
Die NFL steht nun vor der Herausforderung, die Balance zwischen Innovation und Praktikabilität zu finden. Während die Liga offen für technologische Fortschritte ist, zeigt die Entscheidung, das Hawk Eye System vorerst nicht einzusetzen, auch ihre Bereitschaft, einen Schritt zurückzutreten, wenn eine Technologie noch nicht ausgereift ist.
Experten sehen dennoch Potenzial in der Technologie. Es ist durchaus denkbar, dass mit weiteren Anpassungen und Verbesserungen das Hawk Eye System oder eine ähnliche Technologie in Zukunft erfolgreich in der NFL eingesetzt werden könnte. Die Verschiebung auf 2025 gibt Entwicklern und der Liga die Möglichkeit, die Technologie weiter zu verfeinern und an die spezifischen Anforderungen des American Football anzupassen.
Für Fans und Teams bedeutet dies, dass sie sich zumindest in der kommenden Saison weiterhin auf die bewährten Methoden zur Bestimmung von First Downs verlassen können. Die charakteristischen Bilder von Chain Gangs, die mit Ketten aufs Feld eilen, um knappe Entscheidungen zu treffen, bleiben vorerst erhalten.
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