Unterschiedlichste Voraussetzungen
Wie bereits in unserem Artikel “Talente-Rating im College und Highschool Football“ berichtet, ist es selbst für in den USA heimische Footballspieler alles andere als selbstverständlich einen Kaderplatz in einem Higschool- und College-Team zu ergattern. Doch wie schwer ist es erst für Foorballspieler, die nicht in den USA leben und dennoch den Weg an ein College oder an eine Highschool antreten möchten?
Kurz und knapp: Es ist unglaublich schwer.
Die Voraussetzungen sind grundlegend unterschiedlich. Die Schul- und Sportstrukturen sind nicht ansatzweise miteinander zu vergleichen. Während die Athleten in den USA meist schon in der Highschool und erst recht im College professionelle Trainingsstätten und Coaches haben, spielen und trainieren die Talente in Europa oft auf umgebauten Fußballplätzen. Während der Sport in den USA von Beginn an in den schulischen Alltag integriert ist, ist es in Europa bis zuletzt fast ausschließlich ein Hobby. In den USA werden bereits für die jüngsten Spieler Highlight-Videos geschnitten und Scouting-Profile angelegt. In Europa gibt es im Vergleich jedoch nur einen Bruchteil von Athleten, der privat versucht über Online-Spielerportale wie beispielsweise Huddl auf sich aufmerksam zu machen.
Selbst die Athleten, die wöchentlich in den höchsten europäischen Spielklassen herausragende Leistungen zeigen und auch aktiver Bestandteil ihrer Nationalmannschaften sind, fliegen aktuell meist noch unter dem Radar der amerikanischen College-Scouts und -Coaches.
Zeichen stehen auf globale Entwicklung
Doch insbesondere in den letzten beiden Jahren ist ein kleiner Trendwechsel im Scouting der amerikanischen Colleges und Highschools zu erkennen. Man kann fast schon sagen, dass sich das Scoutingnetzwerk langsam bis nach Europa erweitert. Gründe hierfür gibt es vermutlich verschiedenste. Einer könnte jedoch das unglaubliche Potenzial und Talent sein, dass sich in Europa verbirgt. Es scheint an der Zeit zu sein, dass sich die Colleges und Highschool Teams auch die größten Talente außerhalb der USA sichern möchten. Der Markt Europa könnte künftig also nicht nur aus Marketing- sondern auch aus Scouting- und Recruiting-Sicht eine größere Rolle im amerikanischen Football spielen.
Dennoch sind es nicht nur die Colleges und Highschools die den Kontakt nach Europa suchen. Auch die europäischen Talente möchten sich endlich, nach Jahren außerhalb des Blickfelds, eine Chance auf die bestmögliche Football-Ausbildung erarbeiten. Sie möchten den Verantwortlichen in den USA zeigen, dass es sich lohnt den Blick dauerhaft über die Landesgrenze hinaus zu bewegen.
Professionelle Unterstützung
Insbesondere eine Handvoll ehemaliger NFL- und College-Spieler haben die immensen Möglichkeiten, um die Talente in Europa erkannt. So arbeitet zum einen Björn Werner mit Gridiron Imports und zum anderen Brandon Collier mit PPI (Premier Players International) daran, den Footballtalenten Europas die Chance auf ein College- oder Highschool-Angebot inklusive Stipendium zu ermöglichen. Dabei werden die jungen Spieler über den Vereinssport hinaus durch Trainingscamps und individuelle Trainingseinheiten unterstützt und vorbereitet. Durch die Tipps der ehemaligen NFL- und College-Spieler gepaart mit anerkannten Trainingsübungen und der Zusammenarbeit mit professionellen Coaches, verbessern und optimieren die jungen Talente ihr Spiel.
Doch dabei liegt das Augenmerk nicht nur auf der sportlichen Ebene. Auch die schulischen Leistungen und die persönliche Weiterentwicklung wird mit in den Mittelpunkt der Förderprogramme gerückt. Denn in den USA gehen sportliche und schulische Leistungen Hand in Hand.
Unterstützung erhalten unsere jungen Footballspieler auch bei Zusammenschnitten von Highlightvideos und bei der Kontaktaufnahme mit Verantwortlichen in den USA. Insbesondere die guten und weitvernetzten Kontakte der ehemaligen Football-Profis aus den Staaten ermöglichen es, dass College- und Highschool Verantwortliche immer öfter den Weg nach Europa finden, um vielversprechende Talente persönlich unter die Lupe zu nehmen. Es ist eine Win-Win-Situation. Die Schulen erhalten die Möglichkeit hochveranlagte Spieler für sich zu gewinnen und die europäischen Talente erhalten die große Chance den Verantwortlichen zu zeigen wie ambitioniert sie sind.
Neben so genannten Trainingscamps und Combines innerhalb Europas hat sich PPI für eine Präsentation der besonderen Art entschieden. Brandon und sein Team organisieren im Jahr 2018, bereits im zweiten Jahr, eine Tour quer durch die USA. Bei der Tour nehmen die talentiertesten Schützlinge an professionellen Recruiting-Camps und -Workouts vor Ort teil. Die sogenannte Dreamchasers-Tour ist eine super Erfahrung und eine großartige Chance für die europäischen Athleten allen Verantwortlichen der Colleges zu zeigen, dass sie mit den aktuellen College-Spielern mithalten können.
