Der historische Postseason-Run der New England Patriots hat in diesem Jahr ein Ende. Die heutige 22-12 Niederlage gegen die Maimi Dolphins beendet alle Postseason Hoffnungen der Patriots Fans. Im ersten Jahr nach Tom Brady verpassen die Patriots zum allerersten Mal seit 11 Jahren die Postseason. Damit scheint die Dynastie der New England Patriots nun offenbar tatsächlich beendet zu sein.
Ende einer Ära?
Die derzeitige Saison kann wohl ohne Zweifel, als die schlechteste Saison seit der Amtsübernahme von Bill Belichick im Jahr 2000 angesehen werden. Bereits in der Offseason waren unübersehbare Vorzeichen auf eine herausfordernde Saison des Teams aus New England zu erkennen. Neben dem Verlust des erfolgreichsten Quarterbacks der NFL, Tom Brady, verabschiedete man sich von weiteren Leistungsträgern, wie Linebacker Kyle Van Noy. Doch insbesondere die einjährige “Corona-Pause” von Linebacker Dont’a Hightower und Saftey Patrick Chung beraubte den Patriots ihre Defensive-Stärke aus der Vorsaison.
In der vorangegangenen Saison entwickelte sich selbst unter QB Tom Brady, die Defense als der neue Erfolgsgarant im Spiel der Patriots. Ohne die ehemals überzeugende Defense und ihren Star Quarterback, sind die Patriots nur noch ein Schatten ihrer erfolgreichen Zeit. Zwar konnte Belichick mit Cam Newton einen Quarterback gewinnen, der ein deutlich flexibleres Play-Calling zulässt. So richtig angekommen scheint der einstige MVP (2015) jedoch noch nicht zu sein. Zuweilen wirkt er hin und wieder fast schon wie eine Art Fremdkörper, in der sonst so geölten Maschinerie der Patriots. Die Franchise aus New England hat schlichtweg ihre Defensivstärke verloren und lässt zudem, aufgrund der Integration eines neuen Quarterbacks, Automatismen in der Offensive vermissen.
Insbesondere die Herausforderungen im Umgang mit der Covid-19 Pandemie und der damit verbundenen, ausgefallenen Preseason macht es Teams mit neuem Quarterback nochmal um einiges schwerer, die so wichtigen Automatismen herzustellen.
Erstarkte Konkurrenz in der AFC East
Zeitgleich mit den schwierigen Zeiten für Belichick und sein Team, nimmt die direkte Konkurrenz in der AFC East nach langen Jahren deutlich zu. Die Buffalo Bills stehen derzeit bei einer Bilanz von 11-3 und sicherten sich bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende den Titel in der AFC East. Für die Bills ist es der erste Conference Titel seit 25 Jahren.
Neben den Bills bildet sich jedoch auch mit dem Team der Miami Dolphins ein ernsthafter Gegenspieler innerhalb der AFC East. Seit der Ankunft des neuen Headcoachs Brian Flores im vergangenen Jahr, zeigt sich bei der Franchise aus Miami eine klare Handschrift. Flores, der ehemalige Patriots Coach, schafft es, die Dolphins bereits mitten in ihrem Rebuild zurück zur Stärke vergangener Zeiten zu führen. Nicht zuletzt mit einem deutlichen 22-12 Sieg gegen die New England Patriots in der heutigen Nacht, untermauern die Dolphins, dass man in den nächsten Jahren mit ihnen rechnen darf.
Die New England Patriots selbst finden sich damit in der aktuellen Saison zum ersten Mal seit 20 Jahren auf dem dritten Platz in der AFC East wieder. Bereits jetzt ist klar, dass Belichick und sein Team nicht mehr an den zweitplatzierten Miami Dolphins vorbeiziehen können.
Team | Siege | Niederlagen | Unentschieden | Serie |
Buffalo Bills | 11 | 3 | – | W4 |
Miami Dolphins | 9 | 5 | – | W1 |
New England Patriots | 6 | 8 | – | L2 |
New York Jets | – | 13 | – | L13 |
Offseason Preview
Nach den letzten Entwicklungen, stehen die Patriots nun auch selbst vor einem umfangreichen Rebuild. Ihre direkten Kontrahenten haben mit Josh Allen (Buffalo Bills) und Tua Tagovailoa (Miami Dolphins) ihre beiden Franchise Quarterbacks gefunden. Auch die New York Jets werden sich, in der anstehenden Offseason, auf einen künftigen Spielmacher festlegen. Ob dies weiterhin Sam Darnold oder doch ein neuer Nachwuchsquarterback aus dem College, wie bspw. der als Jahrhunderttalent gehandelte Trevor Lawrence wird, scheint derzeit unklar.
Unklar ist wohl auch die Zukunft von Cam Newton in New England. Newton unterzeichnete vor der Saison einen Einjahresvertrag und konnte bisher nicht nachhaltig überzeugen. Um so vielversprechender könnte der Quarterback-Markt in der kommenden Offseason für die Patriots sein. Aktuell dürften die Patriots wohl an 16ter Stelle im NFL-Draft 2021 wählen und könnten sich somit bereits in der ersten Runde die Dienste eines neuen Hoffnungsträgers sichern. Doch auch in der NFL werden wohl einige vielversprechende Kandidaten per Draft verfügbar sein. Betrachtet man die aktuelle Saison, könnten u.a. die Arbeitgeber von Dwayne Haskins, Josh Rosen, Taysom Hill oder sogar Carson Wentz gesprächsbereit sein.
Wohin es für die New England Patriots geht, wird sich nach den letzten beiden Saisonspielen zeigen. Und diese haben es mit Duellen gegen die Conference-Rivalen Buffalo Bills (29.12) und New York Jets (03.01) nochmal so richtig in sich.
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