Am Dienstag verkündeten die Seattle Seahawks die Trennung von Offensive Coordinator Brian Schottenheimer. Als Hintergrund wurden „verschiedene Philosophien“ angeführt.
Adam Schefter von ESPN berichtete, dass Headcoach Pete Carroll und OC Brian Schottenheimer sich am Montagabend trafen und die Trennung gemeinsam entschieden haben. Der Abgang nach drei Spielzeiten wäre demnach im besten Interesse beider Parteien.
Unter ihrem Offensive Coordinator Brian Schottenheimer kommt die Seattle Seahawks Offense aus einer durchaus erfolgreichen Saison. Unter dem Motto „Let Russell cook“ erzielte man die meisten Punkte innerhalb einer Saison, in der gesamten Franchise Historie. Dennoch waren gerade die Leistungen am Ende der Saison ernüchternd. Nach einer fulminanten ersten Saisonhälfte, musste man in der zweiten Hälfte einen deutlichen Einbruch feststellen.
Pünktlich zur Crunch-Time verlor die Offense an Biss. Das Playcalling wirkte eindimensional und konnte die gegnerischen Coaches vor keine neuen Herausforderungen stellen. Dabei wurden die Stimmen in den US-Medien immer kritischer. Die lauter werdende Kritik galt dabei vor allem der Kreativität im Offensive Playcalling. Gekrönt wurde die „blutleere“ Leistung der Offense in einer enttäuschenden Vorstellung bei der Wild-Card Niederlage gegen die verletzungsgeplagten Los Angeles Rams.
Während sich die Seahawks Verantwortlichen und Brian Schottenheimer dazu entschieden haben getrennte Wege zu gehen, ist Quarterback Russell Wilson mit der Entscheidung eher weniger glücklich. Dabei blieb er in seinen Aussagen vorsichtig und zurückhaltend.
Wenn du mich fragst, ob ich dafür bin – nein. Es war nicht meine Entscheidung, Schotty zu wechseln. Aber ich denke, dass Coach Carroll diese Entscheidung getroffen hat. Ich vertraue seiner Entscheidung.
Der starke Saisonstart der Offense, kam Russell Wilson voll und ganz zu Gute. Über die ersten 9 Wochen führte Wilson die NFL in Sachen Touchdowns (28) an. Mit seiner Offense gelang es dem Franchise Leader, im gleichen Zeitraum, durchschnittlich 34 Punkte pro Spiel zu erzielen. In der zweiten Saisonhälfte gelangen Wilson in 8 Spielen lediglich nur noch 12 Touchdowns und eine durchschnittliche Punkteausbeute von 22,6 Punkten pro Spiel.
Russell Wilson lobte Schottenheimer als Trainer, Leader und Freund und ließ anmerken, dass er eng mit Schottenheimers Familie verbunden ist:
Ich denke, dass er ein großartiger Trainer für jemand anderes sein wird, für eine andere Mannschaft, hoffentlich. Ich denke, er wird Headcoach. Ich denke, er hat diese Art von Führungsqualitäten. Leider war es für uns, in den Augen des Coaches, an der Zeit zu sehen, ob wir etwas ändern können. Wir waren über die erste Saisonhälfte die beste Offensive in der NFL. Er [Brian Schottenheimer] war ein wichtiger Teil davon.
Bei der Suche nach einem Nachfolger von Schottenheimer, würde sich Russell Wilson gerne mit seiner eigenen Meinung einbringen. Dies machte er Headcoach Pete Carroll und einigen Reportern auch während einer Videokonferenz am Donnerstag bewusst.
Ich denke, es ist wichtig, es ist entscheidend, sehr wichtig, dass ich Teil dieses Prozesses bin. Der Coach und ich haben definitiv darüber gesprochen, auch mit General Manager John Schneider. Wir haben einen großartigen Dialog über den Denkprozess geführt, wen wir wollen. Den Leader… den Innovator, all das. Ich denke das ist überaus entscheidend und offensichtlich an diesem Punkt meiner Karriere, weil du jeden Tag mit dieser Person verbringst… so viele Stunden wie ich und Schotty zusammen verbracht haben. Ich werde ihn vermissen weil wir so viel Zeit miteinander verbracht und so hart gearbeitet haben.
Weiter stellt Wilson klar, wie wichtig es ist, dass er und die nächste Person, wer auch immer es ist, immer auf der gleichen Seite sind und immer miteinander reden. „Man muss wirklich immer auf der gleichen Seite sein.“
Sollte Russell Wilson tatsächlich einen Namen, der in Frage kommen könnte, im Hinterkopf haben, hat er nicht viele Hinweise gegeben. Auf die Frage wonach er bei seinem nächsten OC suche, antwortete der Quarterback mit Leadership, Leidenschaft für Football, Lehrfähigkeit und die Fähigkeit, die Stärken alle 11 Spieler [Offensive] zu finden.
