Die Cincinnati Bengals haben gestern Abend bekannt gegeben, dass sie ihren deutschen Tight End Moritz Böhringer entlassen haben. Ob der 26-Jährige bis zum Saisonbeginn noch bei einem anderen Team unterkommt, bleibt fraglich.
Böhringer wurde 2016 als erster Deutscher, der an keinem College Football spielte, von den Minnesota Vikings in der sechsten Runde gedraftet. Aufmerksamkeit erregte er zuvor mit seinen 16 Spielen in der GFL bei den Schwäbisch Hall Unicorns. Böhringer fing in einer Saison Bälle für 1,232 Yards und erzielte 13 Touchdowns. Außerdem gelang ihm als Kickoff-Returner 415 Yards und zwei Touchdowns.
In den wesentlichen 53-Mann-Kader eines Teams schaffte es Moritz Böhringer bislang nicht. Zu schwer scheint dafür der direkte Übergang von der GFL zur NFL. Nach jeweils einem Jahr im Practice Squad bei den Vikings und anschließend bei den Bengals wurde Böhringer wieder entlassen. Dank des „International Pathway Programs” konnte er aber seither als 11. Mann weiterhin ins Trainingsteam der Bengals berufen werden.
Ohne bisher einen Einsatz in einem Regular Season Spiel zu haben, wird es für den deutschen Tight End schwer werden, bei einem neuen Team unterzukommen. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund der Corona-Pandemie die momentane Kadergröße in den Trainings Camps reduziert wurde. Wenn man auch nicht darauf hoffen sollte, so könnte die Corona-Situation aber auch noch zu einer Chance für ihn werden: Falls noch weitere Tight Ends die Opt-out Möglichkeit in Anspruch nehmen oder während der Saison an Corona erkranken, stünde Böhringer für einen schnellen Einsatz bereit.
